- SEC will US-Regeln zur Rechnungslegung ändern - Sascha, 14.02.2002, 10:08
SEC will US-Regeln zur Rechnungslegung ändern
Informationspolitik soll transparenter werden
<font size=5>SEC will US-Regeln zur Rechnungslegung ändern</font>
HANDELSBLATT, 14.2.2002
hus NEW YORK. <font color="#FF0000">Die US-Wertpapier-Aufsicht SEC will mit neuen Regeln zur Informationspolitik und Rechnungslegung der Unternehmen dafür sorgen, dass die echte wirtschaftliche Lage eines Unternehmens früher als bisher erkennbar wird</font>. Sie reagiert damit auf den Konkurs des Energiekonzerns Enron, der Schwächen der US-Regeln zu Tage brachte.
<font color="#FF0000">Nach einem gestern vorgelegten Katalog sollen Insider-Geschäfte und Verkäufe von Firmen-Aktien durch das Top-Management schneller gemeldet werden</font>. Weiter sollen die Quartals-Berichte und Jahresberichte rascher veröffentlicht werden. Darüber hinaus erweitert die SEC die Liste von Ereignissen, welche ein Unternehmen auf jeden Fall in seinem Geschäftsbericht erwähnen muss. Dazu gehört auch die Diskussion im Management zur Rechnungslegungs-Politik.
"Diese Schritte sind nur der Anfang einer maßgeblichen Agenda zur Änderung unserer Rechnungslegungs-Vorschriften", sagte der Chef der Wertpapier-Aufsichtsbehörde, Harvey Pitt. Er werde gemeinsam mit dem US-Kongress, mit der Arbeitsgruppe des Präsidenten, mit Unternehmen und mit Investoren daran arbeiten, das gesamte Regelwerk maßgeblich zu verbessern."Wir werden weitere Reformvorschläge zur Offenlegung von Unternehmensdaten, zu den Rechnungslegungs-Standards und zur Überwachung der Firmenpolitik machen", kündigte Pitt an.
<font color="#FF0000">Damit will die SEC offenbar schärfer durchgreifen, nachdem ihre ersten Reformvorschläge eher als schwach beurteilt worden sind</font>. Pitt hatte im Januar ein Überwachungs-Komitee für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften gefordert, das sich hauptsächlich aus Außenstehenden rekrutieren und von der Branche finanziert werden soll. Dieses Komitee soll aber keine Vollmachten haben, um die Vorlage von Dokumenten oder das Auftreten von Zeugen zu verlangen.
<font color="#FF0000">Zu den Ereignissen, über welche Firmen jetzt zusätzlich berichten müssen, gehören Änderungen der von den Agenturen vergebenen Bonitäts-Noten, Kreditausfälle, das Ausscheiden von Topmanagern und vor allem auch besondere Verpflichtungen nach Transaktionen</font>. Enron hatte einen großen Teil seiner Kredit-Verpflichtungen in sogenannten Partnerschaften versteckt. Diese Partnerschaften waren in den Bilanzen nicht aufgetaucht. <font color="#FF0000">Außerdem haben die Manager von Enron ihre Aktien verkauft, als sich das Desaster ankündigte. Die Beschäftigten mussten dagegen dem Kursverfall tatenlos zusehen, weil ihre Pensions-Rücklagen während einer Umstrukturierung unter Verschluss waren</font>.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 14. Februar 2002, 06:01 Uhr
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: