- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 15.02.2002, 09:18
Meldungen am Morgen
~ Das Statistische Bundesamt
hat am Freitag in Wiesbaden folgende endgültige Zahlen zur
Entwicklung der Lebenshaltungskosten für Januar 2002 für
Gesamtdeutschland vorgelegt (auf Indexbasis 1995):
<pre>
JAN 2002 DEZ 2001
DEUTSCHLAND:
Monatsveränderungsrate* + 0,9 vH + 0,1 vH
Jahresveränderungsrate* + 2,1 vH + 1,7 vH
ohne Heizöl und Kraftstoffe
Jahresveränderungsrate + 2,4 vH + 2,3 vH
Index (Basis 1995) 110,6 109,6
HARMONISIERTER VERBRAUCHER-
PREISINDEX
Monatsveränderungsrate + 1,0 vH + 0,1 vH
Jahresveränderungsrate* + 2,3 vH + 1,5 vH </pre>
~ Das von US-Präsident George W. Bush vorgestellte Klimaschutz-Modell zielt nach Einschätzung von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) in die falsche Richtung. Im Deutschlandfunk sagte Trittin am Freitag, er sehe in dem Modell eher ein Rückschritt.
Trittin sagte, das Modell würde erlauben, dass Klimaschutz nur dann passiere, wenn die Wirtschaft boome. Dadurch würde das Kyoto-Protokoll in sein Gegenteil verkehrt. Das Kyoto-Protokoll sehe vor, dass die Treibhaus-Gasemissionen der industrialisierten Welt absolut gesenkt werden müssten,"während bei Herrn Bush günstigstenfalls der Anstieg gebremst wird". Nach seinen vorsichtigen Schätzungen würden die Emissionen der USA um ein Viertel über den Werten von 1990 liegen. Zugesagt hätten die USA aber eine Reduzierung um sieben Prozent, fuhr Trittin fort. Bush lehnt das von seinem Vorgänger noch unterstützte Protokoll von Kyoto ab.
Die Ziele der Amerikaner seien nicht ambitioniert genug; es gebe nicht mehr Klimaschutz sondern mehr Kohlendioxid, sagte Trittin weiter. Die USA stellten sich ins Abseits, während der Rest der Welt sich völkerrechtlich darauf verständigt habe, tatsächlich Ernst zu machen, die globale Erwärmung zu bekämpfen."Die Treibhausgase müssen da runter, wo sie hauptsächlich produziert werden, nämlich in den Industrieländern", sagte der Minister. Man könne nur mittelfristig hoffen, dass die USA in dieser Frage in die Weltgemeinschaft zurückkehrten.
Bush hatte seinen Alternativplan zu dem Kyoto- Klimaprotokoll am Donnerstag vorgestellt. Demnach sollen die Regelungen für die Verringerung der Treibhausgase an die Konjunkturentwicklung gekoppelt werden. US-Unternehmen sollen mit finanziellen Anreizen dazu gebracht werden, ihren Anteil zur Erfüllung der Vorgaben zu leisten, im Unterschied zu den verbindlichen Regelungen von Kyoto.
~ Bundesbankpräsident Welteke hat im Interview mit der Börsenzeitung
die gegenwärtig abwartende Haltung der EZB
verteidigt. Er glaube, dass die Politik der ruhigen Hand weiter
richtig sei. Vorerst sei in der Eurozone nur vorsichtiger Konjunkturoptimismus
angebracht. Auf die Frage, ob der Zinssenkungszyklus
der EZB beendet sei, sagte Welteke, zu dieser
Aussage wolle er sich im Augenblick nicht hinreißen lassen.
~ Finanzminister O’Neill rechnet damit, dass das US-Produktivitätswachstum
für einen starken Dollar sorgen wird.
~ Guynn (nichtstimmberechtigtes FOMC-Mitglied) hat erste
Andeutungen in Richtung einer US-Zinserhöhung gemacht.
Die US-Notenbank sei vorbereitet, deutlich rascher als bei
den vergangenen Wechseln von expansiver zu restriktiver
Politik umzuschwenken. Die Fed Funds Futures zeigten danach
eine 66%ige Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung am
7.Mai. (Vor seiner Äußerung waren es nur 56%.)
~ Der ehemalige Fed-Gouverneur Meyer empfiehlt, mit einer
US-Zinserhöhung zu warten, bis der Gipfel der Arbeitslosigkeit
erreicht ist.
~ Japans Premier Koizumi hält expansive Geldpolitik und die Bekämpfung
notleidender Kredite für effektiver als neue Fiskalpakete.
Yanagisawa (Finanzaufsichtsbehörde FSA) glaubt nicht, dass
Kapitalspritzen für den Bankensektor unmittelbar bevorstehen.
~ Finanzminister Shiokawa bezeichnet seine persönliche
Haltung hierzu als „neutral“. Es sei aber natürlich, den Banken
Geld zur Verfügung zu stellen, wenn deren Eigenkapitalbasis
abnimmt.
~ Die Zahl der japanischen Insolvenzanträge ist im Januar um
19,3% auf 1620 und damit den höchsten Stand seit dem
Zweiten Weltkrieg gestiegen. Die ausstehende Gesamtschuld
dieser Firmen ist um 10,1% auf 1,07 Bio JPY gestiegen.
~ Der Ungarische Forint hat sich im gestrigen Handelsverlauf
auf ein neues Rekordhoch gegenüber dem Euro bei 240 HUF
je Euro befestigt. Auslöser war die Äußerung von Premier
Orban, er rechne pro Jahr mit einer fünfprozentigen Aufwertung
des Forint, was Spekulationen über eine Anpassung des
Wechselkursbandes auslöste.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: