- Was tun? - Oldy, 16.02.2002, 22:24
- Hmmmmmmmmm - McMike, 16.02.2002, 22:33
- Re: Hmmmmmmmmm - Oldy, 17.02.2002, 01:16
- Re: Deine V80 kannste vergessen - dottore, 17.02.2002, 10:06
- Hmmmmmmmmm - McMike, 16.02.2002, 22:33
Was tun?
<center>[img][/img] </center>
Endlich fangen einige der Goldbugs und auch Dottore hier auf dem Forum an sich Gedanken zu machen, was man für die erträumten 2,000 Dollar, die man vielleicht einmal für seine Unze Gold bekommen wird, wirklich kaufen kann. Als ich die Zusammenhänge mit meinem V80 darstellte verstand jeder nur Bahnhof. 1979 hätte der damals hohe Goldpreis kaum einen Einfluß auf die Warenpreise, weil Gold eben nicht mehr Währungsmetall war. Die Steigerung bis etwa 280 war nur eine Wiederherstellung der alten Relation zum Dollarwert und die darüber hinausgehende Spekulationsblase wurde dann ja auch bald aufgestochen.
Da sind nur so einige Zahlen aus meiner Erinnerung und ich erhebe keinen Anspruch auf Genauigkeit und bin auch zu faul und uninteressiert sie nachzuprüfen.
Nur so ungefähr war Gold 1971 35 oder vielleicht auch schon 42 Dollar wert in einem Dollar der seit 1945 beim selben Goldpreis von 26 Milliarden auf über 200 Milliarden verwässert worden war. Daß hier bei erzwungener Freigabe des Goldpreises ein Anlauf für eine Goldspekulation gegeben war, ist wohl klar. Es war auch klar, daß einmal in Gang gesetzt die Spekulation höher gehen würde. Was ursprünglich etwa 8 fache Unterbewertung gegen der Dollar war, also bei etwa 280 Dollar ein Ende hätte finden müssen, ging dann auch bis 850.
Als 1980 die Spekulationsblase platzte fiel Gold auch auf diesen Preis zurück. Nun ist inzwischen der Dollar weiter verwässert worden und wir sind bei 580 Milliarden Bargeldmenge. Der Goldpreis müßte, alle andere Voraussetzungen gleich bleibend also eigentlich wieder bei etwa 850 sein. Sind aber die Voraussetzungen gleich geblieben? Eben nicht! Erstens sind wir nun nicht 8 fach unter der sogenannten Goldkonstante sondern nur dreifach und zweitens sind wir schon viel weiter von einer Möglichkeit eine Goldwährung wieder einzuführen entfernt als jemals. Damit ist eine zusätzliche Nachfrage nach Gold für Währungszwecke, welche den Goldpreis hochtreiben könnte, sehr fraglich.
Das heißt nicht, daß eine Goldspekulation nicht möglich ist, aber sie ist keinesfalls eine derart sichere Sache als sie 1971 war. Der Goldpreis ist zwar nach unten manipuliert aber keinesfalls so tief, wie er 1971 war. Da ist also zweimal Luft auch nach unten. Bis zum 8 fachen einmal. Das wäre ein Goldpreis bei etwa 105 Dollar und zweitens bei der Erkenntnis, daß es nie wieder eine Goldwährung geben wird. Da ist die Luft nach unten noch größer.
Tut mir leid. 850 real und durch Spekulation wie 1979 noch höher getrieben bis vielleicht sogar 2000 ist eine Möglichkeit, aber es ist ein Hasardeurspiel, das ich diesmal nicht mehr spielen würde. Damals war ich noch jünger aber das ist es nicht allein. Das Risiko mit der Luft nach unten war damals kaum gegeben. Es war auch selbst damals gar nicht mehr so leicht Käufer für Gold und Silber bei Höchstpreisen zu finden und das wird diesmal genau so sein. Wer damals den richtigen Zeitpunkt zum Absprung verpaßte, ging Pleite, wie viele meiner damaligen Konkurrenten, von denen viele viel reicher waren als ich. Die Gier nach Spekulationsgewinnen würde auch diesmal viele zu Bagholdern werden lassen.
Das heißt nun nicht, daß es unsinnig ist, etwas Gold, wenn man keine Schulden hat oder gar für einen Goldkauf eingehen müßte, als Sicherheit in Natura und kleinen Stückelungen zu halten. Man muß sich nur darüber klar sein, daß man eventuell viel weniger an wirklich wichtigen Gütern, wie Lebensmittel für seinen Gegenwert bekommen kann als heute.
Da es kaum möglich sein wird eine Deflationskrise, wie damals 1930 bis 1939 auszudehnen, braucht man also nicht mehr so lange Zeiträume einzukalkulieren. Diesmal wird so eine Krise schneller zu einem Krieg führen. Im Prinzip ist es ja sogar schon geschehen. Selbst ohne Deflation und nur bei Stagflation.
Geld oder besonders Geldguthaben sind also mit Vorsicht zu behandeln. Guthaben können, wie Argentinien gerade gezeigt hat über Nacht gesperrt werden. Stagflation bedeutet ja, daß trotz weiter gehender Geldverwässerung Krisenstimmung herrscht. Da ist es schon besser auf Zinsen zu verzichten und etwa drei Monate Bedarf dauernd als Bargeld zu halten und nicht damit zu warten, bis die Sache offenkundig wird. Das war in Argentinien eigentlich schon lange klar aber der verschuldete Mittelstand hatte kaum Möglichkeiten dafür Bargeld zu halten.
Also Gold für den Gegenwert der Bedürfnisse einiger Monate, Bargeld detto und wirkliche Güter ebenso neben einer Standortauswahl für die Behausung an einem sicheren Platz außerhalb von Ballungszentren ist alles was man persönlich tun kann, um über die Runden zu kommen.
Ich persönlich versuche ja etwas mehr zu tun und hoffe es zu schaffen bevor die leeren Geschäftslokale hier die noch offenen überwiegen. Derzeit ist es noch nicht ganz so weit und es sind nur etwa ein Drittel geschlossen. Das gilt übrigens sogar für die Banken. Da hat auch eine von dreien geschlossen.
Gruß Oldy
P.S. Die Chart zeigt, daß die Kaufkraft der Währungen ab 1980 für einige Jahre recht rapid nachließ und das sogar in den Industiestaaten. Zur gleichen Zeit fiel aber auch der Goldpreis von 850 auf 300. Gold wurde damit in seiner Kaufkraft gegenüber den Waren noch viel weniger wert als das Geld. Zum Weinen für die Goldbugs.:-(
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: