- Börsengang Aufina Holding AG - Button, 18.02.2002, 18:12
- Re: Börsengang - JüKü, 18.02.2002, 18:23
- lass es besser/ Immoaktien - Philipp Steinhauer, 18.02.2002, 19:20
- Re: lass es besser/ Immoaktien - rodex, 18.02.2002, 19:53
- Immoaktien - Philipp Steinhauer, 18.02.2002, 20:29
- Re: lass es besser/ Immoaktien - rodex, 18.02.2002, 19:53
- Aufina Holding AG - siehe auch engel & völckers, Makler nix Immo (owT) - DIRK, 18.02.2002, 22:01
- Re: Bitte nicht. Kenne die Hintergründe/Hintermänner! - dottore, 18.02.2002, 23:47
Immoaktien
Hallo!
Ein Investment in Gold und Immos kann man übrigens verküpfen: die GOLD + GRUND AG investiert sowohl in Goldminenaktien, als auch in Immos. Einer der Vorstände ist übrigens der Goldexperte Martin Siegel. Es handelt sich jedoch um eine nicht börsenotierte Gesellschaft, das Kapital ist also ersteinmal gebunden, zudem ist die Kapitalerhöhung grade abgeschlossen. Zudem kann sie aufgrund der (noch?) geringen Größe keine oder kaum Größenvorteile realisieren.
Aussagen zur künftigen Wertentwicklung von Anlagen kann ich nicht geben. Im europäischen Immo AG Bereich kenne ich mich auch nicht besonders so aus, kann Dir hierzu aber eine aktuelle interessante Studie von Kempen/Dexia zusenden, der Kompetenz im Immo Research in Europa. Grundsätzlich habe ich jedoch den Eindruck, dass die Big Player aus den Niederlanden oder UK bei einem weiterhin schwachen Kapitalmarkt unter Druck geraten könnten, die Anleger brauchen einfach Geld.
Grundsätzlich würde ich bei größeren Investments mir die Firma immer selber anschauen, dies ist bei einem Fonds oder ausländischen Firmen schwer. Auch verfolgen die auflegenden Banken möglicherweise auch eigene Interessen, die Credit Suisse wollte"ihre" Swiss Prime Site mit der REG zum Schnäppchenpreis verschmelzen, der Deal platze und die Gesellschaft steht nun ohne die erhoffte Substanz da.
Generell würde ich den Gewerbebereich eher meiden, in London, Luxemburg oder Frankfurt haben die Mieten sicherlich noch einiges Potential nach unten. Zur Promotion ihrer Aktien haben einige Gesellschaften sicherlich auch das ein oder andere Prestigeobjekt überteuert eingekauft.
Dem gegenüber steht ein äusserst interessanter Wohnungsmarkt, so soll zum Beispiel in Köln die Wohnungsknappheit inzwischen recht groß sein. Wie dies in anderen europäischen Ländern aussieht kann ich Dir nicht sagen.
Grundsätzlich arbeiten die Immo AGs immer mit Fremdkapital (bei der REG gibt es wegen des Verkaufs der Getränkesparte eine Sondersituation), so dass sich hieraus der Hebel ergibt. Größere Gesellschaften finanzieren sich direkt über Anleihen, so dass die Fremdkapitalkosten gering sind. Auch hat das Management einer guten Immo AG natürlich einen viel besseren Zugang zum Markt. Hier werden zum Beispiel von den Kommunen große Blöcke zum Discountpreis angekauft, so etwas kannst Du als Privatinvestor natürlich nicht.
Nach dem US REIT Modell stellt eine Immo Aktie einfach eine Ansammlung von Immobilien in einer Gesellschaft dar, die Managementkosten sind minimal, und durch einen Ausweis des inneren Wertes (NAV) sollte sich die Aktie somit im Idealfall dann tatsächlich wie der Wert der Immobilien entwickeln.
In Deutschland sind wir jedoc (noch nicht) soweit, die deutschen Gesellschaften sind alle recht klein und haben sich zum Teil auch erst grade formiert (die TAG Tegernsee war zum Beispiel noc vor zwei Jahren eine Eisenbahngesellschaft am Tegernsee, die WCM vor etwa 10 Jahren noch eine Tochter der IG Farben). In den letzten Jahren ist jedoch auch in Deutschland ein Trend hin zur reinen Immo Aktie erkennbar. Dennoch weisen deutsche Immo Aktien generell einen Abschlag auf den NAV aus. Ein Grund hierfür ist, dass diese im Gegensatz zu den Niederlanden oder UK noch nicht in breiten Anlegerkreisen bekannt sind. Weiterhin haben viele Gesellschaften in der Vergangenheit enttäuscht, waren intransparent und oft hat das Management und/ oder der Großaktionär nicht zum Vorteil der freien Aktionäre gewirkt. Eine TAG Tegernsee jedoch notiert etwa um den NAV, hier erwarten die Anleger eine ähnliche Entwicklung wie seinerzeit bei der RSE des gleichen Teams (RSE war eine der besten Performer der 90er). Dies zeigt, dass der MArkt soweit ist, dass er ein gutes Management erkennt. Enttäuscht dieses jedoch, so drohen Kursverluste.
Ähnlich wie bei jeder Aktie gibt es auch im Immo Aktienbereich Aktien mit verschiedenen Chance/ Risikoprofilen. Eine GIVAG mit einer EK Quote von um die 10 ist bestimmt riskanter als eine deutsche Substanzaktie mit einem KGV von vielleicht 8.
Stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Beste Grüße, Philipp Steinhauer
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