- Profit, Zins und Freigeldlehre - Popeye, 19.02.2002, 11:06
- Zins - der Störfaktor in der Marktwirtschaft - XSurvivor, 19.02.2002, 12:02
- Noch 'ne Frage... - Zardoz, 19.02.2002, 12:22
- Richtig! Risikozuschlag/Inflationszuschlag zum Zins - XSurvivor, 19.02.2002, 12:47
- @XS: Wer soll denn festlegen wann riskante und wann weniger riskante Zeiten - Josef, 19.02.2002, 13:04
- Nein, der Markt! - wie heute auch. owT. - XSurvivor, 19.02.2002, 14:27
- @XS: Wer soll denn festlegen wann riskante und wann weniger riskante Zeiten - Josef, 19.02.2002, 13:04
- Richtig! Risikozuschlag/Inflationszuschlag zum Zins - XSurvivor, 19.02.2002, 12:47
- Re: Zins - der Störfaktor in der Marktwirtschaft - Popeye, 19.02.2002, 14:51
- Noch 'ne Frage... - Zardoz, 19.02.2002, 12:22
- Zins - der Störfaktor in der Marktwirtschaft - XSurvivor, 19.02.2002, 12:02
Zins - der Störfaktor in der Marktwirtschaft
>Vielleicht hilft es der Diskussion weiter, sich klar zu machen, dass Zins und Profit die Entlohnung für im Produktionsprozess bereitgestelltes Kapital sind. (Der Gewinn als"Restgröße" [residual income und damit"at risk"] und der Zins als Vertragsbestandteil [contractual income]).
Nein, dem kann ich so nicht zustimmen. Man muß klar Zins von Gewinn unterscheiden. Zins ist das (abgesehen von der heute winzigen Eigenkapitalrendite) was der Unternehmer ohne Gegenleistung an den Geldverleiher abführen muß. Während er für den Lohn an die Angestellten tatsächlich Arbeit als Gegenleistung bekommt, erhält er für den Zins schlicht und einfach nichts.
Die Gegenleistung für den Geldverleiher ist schon dadurch gegeben, daß dieser das Geld kaufkraftstabil und ohne Risiko anlegen kann - alles was darüberhinaus geht, ist nicht legitimiert und leistungsloses Einkommen des Geldverleihers.
Etwas ganz anderes davon ist der Gewinn des Unternehmens, der erst NACH Abzug der Kapitalkosten übrigbleibt und aus der Arbeitsleistung des Unternehmers resultiert - der Unternehmerlohn!
Wenn diese These als richtig akzeptiert wird folgt - wer den Zins abschaffen will, fordert: Alle Produktion muss mit Eigenkapital finanziert werden.
Nein, weil Fremdkapital zwar im heutigen flaschen System mit Zins verbunden ist - was jedoch nicht so sein muß. Dann nämlich, wenn der Geldbesitzer dem Warenbesitzer/Arbeiter/Unternehmer gleichwertig gegenübersteht und froh ist, sein Geld freiwillig ZINSLOS investieren zu können.
>Theoretisch ist das vielleicht möglich, denn die Summe des (zunächst) vorhandenen Kapitals würde sich ja nicht ändern. Aber ist es praktisch? Risikoneigungen und Liquiditätspräferenzen der Kapitalbesitzer sind in Praxis nicht identisch, d. h. nicht jeder will sein Kapital riskieren und nicht jeder will sein Kapital dauerhaft zur Verfügung stellen. Hieraus folgt also (von der Angebotsseite des Kapitals her gesehen) eine notwendige und sinnvolle Differenzierung zwischen einzelnen"Kapitalarten", die ihren Niederschlag ja heute auch in der EBIT -Betrachtung der Aktienanalyse gefunden hat.
Aufgabe des Geldes ist es, als Tauschmittel zu fungieren. Wenn es festgehalten und gehortet wird, kann es diese Aufgabe nicht mehr erfüllen. Es muß also irgendwie in den Geldkreislauf gelockt werden, was heute mit Zins passiert, in einer stabilen Ordnung jedoch mit einer Umlaufsicherung geschehen wird.
Der Inflationsausgleich und der Risikoausgleich für den Kapitalbesitzer hat übrigens mit Zins nichts zu tun.
>Nun höre ich schon meine Kritiker: Aber der Staatskredit..., aber Verbraucherkredite..., aber die Geldschöpfung der Banken, das hat alles nichts mit der Entlohnung für bereitgestelltes Kapital zu tun! RICHTIG! Darüber müssen wir diskutieren, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.
[b]Es gilt zu unterscheiden zwischen zwei völlig gegensätzlichen Einkommensarten:
Einkommen aus Arbeit (Unternehmer, Arbeiter, Landwirt)
und Einkommen ohne eigene Leistung
Um nichts anderes geht es bei der Zinsfrage. Ist es gerechtfertigt, daß jemand durch Zins ein automatisch wachsendes Einkommen erzielen kann - nachdem der Inflationsausgleich und sein Risiko abgegolten sind?
Um nichts anderes geht es bei der Lösung der Sozialen Frage - ein jahrtausendealter Kampf um Gerchtigkeit und Frieden auf der Welt.
Gruß
XS
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: