- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 20.02.2002, 10:21
Meldungen am Morgen
li> Der Medienkonzern Axel-Springer-Verlag AG hat im
abgelaufenen Geschäftsjahr wie erwartet den ersten Jahresverlust
in der Geschichte des Verlagshauses verbucht. Der vorläufige
Jahresfehlbetrag liege bei 191 Millionen Euro nach einem
Vorjahresgewinn von 98 Millionen Euro, teilte der Verlag am
Dienstag mit.
~ Die US-Ratingagentur Fitch hat die Bewertung für
vorrangige ungesicherte Schulden des Fernsehsenders ProSieben
Sat.1 Media auf"BBB-" von"BBB+" gesenkt. Als Grund
nannte die Ratingagentur die anhaltende Unsicherheit über die
Finanzkraft der angeschlagenen Kirch-Gruppe.
~ Ein Milliardenverlust bei der US-Tochter Chrysler hat das Ergebnis von Deutschlands größtem Automobilhersteller DaimlerChrysler im vergangenen Jahr belastet. Der bereinigte operative Verlust bei Chrysler sei 2001 mit 2,18 (0,53) Milliarden Euro aber etwas geringer ausgefallen als vor Jahresfrist erwartet, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Sindelfingen mit.
Im Nutzfahrzeuggeschäft blieb wegen der Verluste bei Freightliner nur ein kleiner Gewinn von 51 (1253) Millionen Euro.
Der DaimlerChrysler- Konzern erwartet im laufenden Jahr einen deutlichen Rückgang des Fahrzeugmarktes in Nordamerika und einen Umsatzrückgang im Konzern von mehr als zehn Milliarden Euro. Zugleich aber sei ein bereinigter operativen Gewinn geplant, der das Doppelte des Vorjahresniveaus (1,3 Milliarden Euro)"sehr deutlich" übertrifft, bekräftigte der Konzern am Mittwoch auf seiner Bilanz-Pressekonferenz in Sindelfingen. Zum erwarteten Marktrückgang hieß es, in Nordamerika werde ein deutlicher und in Westeuropa ein moderater Abschwung erwartet. Der DaimlerChrysler-Umsatz werde 2002 voraussichtlich auf 142 Milliarden Euro von 153 Milliarden Euro 2001 sinken. Für 2004 werde ein Geschäftsvolumen von 156 Milliarden Euro erwartet.
~ Die Adam Opel AG rechnet einem Medienbericht zufolge im ersten Quartal des Jahres mit einem Absatzeinbruch. Die Einführung neuer Konkurrenzprodukte werde im ersten Quartal 2002 zwangsläufig zu einem Rückgang des Absatzes im Vergleich zum Vorjahr führen, berichtete das Anlegermagazin am Mittwoch vorab unter Berufung auf ein Gespräch mit dem Opel-Vorstandschef Carl-Peter Foster.
Foster sagte zudem, der Rüsselsheimer Konzern plane entgegen früheren Forderungen des Betriebsrates keine Expansion in die USA, berichtete das Magazin."Der Betriebsrat ist mit dieser Forderung sehr leise geworden", sagte Foster. Eine solche Expansion würde fünf bis zehn Jahre Zeit beanspruchen und Kosten von mehreren Millionen Euro verursachen.
~ Die IG Metall will nach einem Bericht der Welt im April
bundesweit Warnstreiks organisieren, um ihren Tarifforderungen
Nachdruck zu verleihen.
~ Kanzlerkandidat Stoiber verspricht im Falle eines Wahlsiegs
den Einkommenssteuer-Spitzensatz, die Staatsquote und die
Höhe der Lohnnebenkosten unter 40% zu drücken. (Der Spitzensteuersatz
liegt derzeit bei 48,5%, soll aber im Rahmen der
Steuerreform bis 2005 auf 42% gesenkt werden. Die Staatsquote
liegt bei 48%)
~ EZB-Ratsmitglied Quaden (Belgien) rechnet damit, dass sich
der Kurs des Euro mittelfristig erholen wird. Außerdem bezeichnet
er das Leitzinsniveau in der Eurozone als „angesichts
der heutigen Situation für angemessen“.
~ USA Today berichtet über angebliche Pläne Greenspans,
vorzeitig in Ruhestand zu treten. (Die reguläre Amtszeit als
Notenbankchef würde im Juni 2004, sein Sitz im FOMC im
Januar 2006 enden)
~ Der Präsident von Ford Motor hält einen USD-JPY-Kurs um
100 JPY für angemessen. Der schwache Yen gebe den japanischen
Exporteuren derzeit unfaire Wettbewerbsvorteile.
~ Premierminister Koizumi und Notenbankchef Hayami haben
bei ihrem Treffen nach Angaben eines Regierungssprechers
nicht über eine öffentliche Finanzspritze für japanische Banken
gesprochen. Zuvor hatte eine Zeitung berichtet, Hayami
habe sich zu einer geldpolitischen Lockerung bereit erklärt,
wenn es im Gegenzug dafür Finanzmittel für Banken gebe.
~ Europaminister Hain hält ein britisches EWU-Referendum
schon im Herbst 2003 für durchaus möglich. (Hain hatte dies
bereits vorgestern gegenüber Le Figaro gesagt; britische Zeitungen
diskutieren seine Aussage erst heute sehr intensiv)
~ Spekulationen über Verkäufe der Bundesbank haben den
Goldpreis am Dienstag um gut fünf Dollar je Unze einbrechen
lassen. Bundesbankpräsident Welteke hatte erklärt, dass derzeit
das Washington-Abkommen die Zentralbanken in ihrem
Verkauf von Goldreserven beschränke. Er könne sich aber
vorstellen, langsam etwas von den Reserven zu verkaufen und
die Erlöse in etwas zu investieren, was Ertrag bringe.
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