- Folker Hellmeyer/HELABA - XERXES, 20.02.2002, 10:57
- Ernst Welteke, das war doch der Kerl der meinte.. - black elk, 20.02.2002, 12:15
- Re: Folker Hellmeyer/HELABA - Quelle? Dem Mann muss man gratulieren!owT - Fischli, 20.02.2002, 13:13
Re: Folker Hellmeyer/HELABA - Quelle? Dem Mann muss man gratulieren!owT
>Euro testet Widerstand bei 0.8780 - Welteke sorgt für schwachen Goldpreis!
>Der Euro testete gestern zunächst die Unterseite der gegebenen Handelsrange an und erreichte
>Tiefstkurse bei 0.8665. In der Folge konnte sich der Euro unter anderem dank eines sehr festen ZEWKonjunkturindikators,
>der für Euroland von 43,1 auf 56,6 stieg, deutlich bis knapp über 0.8780
>befestigen. Die positiven US-Konjunkturindikatoren der „New Single Home Sales“ fanden im Markt
>keine Beachtung. Auch die erwartete Schwäche des US-Aktienmarktes wirkte sich auf den USD negativ
>aus. Hinsichtlich der fragilen Verfassung der US-Aktienmärkte ergibt sich die Möglichkeit eines
>Ausbruchs des Euros durch das Widerstandsniveau bei 0.8780-0.8800. Ein Tagesschlusskurs oberhalb
>diesen Niveaus ist erforderlich, um weitere Aufwärtsbewegungen in Richtung 0.8900 zu initialisieren.
>Laut Bundesbankpräsident Welteke, will die Bundesbank Teile ihrer Goldreserven auflösen. Er könnte
>sich vorstellen, das die Bundesbank langsam Gold verkaufe und die Erlöse in zinsbringende Anlagen
>investiere. Die Bundesbank ist im Rahmen des Washingtoner Abkommens hinsichtlich der Menge des
>zu verkaufenden Goldes gebunden.
>Nachdem die westlichen Zentralbanken, allen voran die Bank of England und auch die Schweizer
>Nationalbank, ihre Goldreserven auf den Markt werfen, folgt nun auch die Bundesbank. Als alternative
>Anlagen bieten sich zinsbringende Währungen an, vornehmlich der USD. Nun mag man die Frage
>stellen, ob es im Sinne der EZB und Eurolands sein kann durch den Verkauf von Gold die ohnehin
>schon hohen USD-Reserven aufzubauen. Weiter stellt sich die Frage nach dem Sinn, wenn die EZB
>selbst kontinuierlich davon spricht, dass der USD deutlich überbewertet ist und der Euro nachhaltiges
>Aufwärtspotenzial besitzt. Darüber hinaus entspricht die Geldmengenausweitung in den USA in Höhe
>von 13 % im letzten Jahr (M3) wohl kaum den Stabilitätsvorstellungen der EZB.
>Ebenso erscheint der Zeitpunkt des Interview s interessant gewählt. Viele Goldminen haben bislang ihre
>zukünftige Produktion partiell auf Termin abgesichert. Jüngst hat sich die Mehrzahl der Goldminen
>entschlossen, diese Absicherungsgeschäfte zu unterlassen oder deutlich zu minimieren. Die
>Goldproduktion ist ohnehin geringer als die Goldnachfrage. Mithin waren die Zeichen für einen
>nachhaltigen Anstieg des Goldpreises gegeben. Lediglich die Zentralbankverkäufe führen zu den
>aktuell immer noch schwachen Notierungen von Gold.
>Mithin lässt sich in der aktuellen Situation, in der der Goldpreis moderat anstieg, diese
>Verbalintervention zu Lasten des Goldpreises kaum verstehen, da er den elementaren Interessen und
>Notwendigkeiten der Diversifikation zu wider läuft. Ganz im Gegenteil ist der Bundesbank zu empfehlen
>den Goldanteil der Reserven, wie es China auch aktuell unternimmt, zu erhöhen, um den Risiken eines
>ohnehin überbewerteten USD entgegen zu wirken. Es darf nicht das Ziel der Bundesbank sein, erhöhte
>Risiken zu Gunsten irgendwelcher potentieller Zinserträge zu erzielen.
>Ohnehin ergibt sich ein fader Beigeschmack bei dieser Ankündigung der Bundesbank. Viele Banken,
>insbesondere JP Morgan Chase, haben sogenannte „Gold Carrytrades“ in ihren Büchern oder große
>derivative Positionen im Gold, mit denen sie formidable Gewinne in den letzten Jahren erzielten. Das
>Volumen dieser Geschäfte ist nachhaltig. Ein Anstieg des Goldpreises führt zu nicht unerheblichen
>Verlusten auf diese Positionen. Wenn die internationale Zentralbankpolitik (das letzte G-7 Treffen mag
>hier Entscheidungen getroffen haben) darauf abzielt, Geschäftsbanken von ihren Risiken aus dem
>bisher profitablen Goldgeschäft zu befreien, so sollte das offenkundig unternommen werden. Es stellte
>sich aber auch die Frage, ob es unserer Wirtschaftsverfassung entspricht, dass Banken, sofern sie groß
>genug sind, Narrenfreiheit besitzen.
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