- Wer hat Angst vor der Bundesbank? - JLL, 21.02.2002, 10:24
- Conclusio? --"guenstig nachkaufen", da sich das Umfeld nicht aendert! - Fischli, 21.02.2002, 10:28
- Re: Wer hat Angst vor der Bundesbank? - Euklid, 21.02.2002, 11:07
- Rolle der Bundesbank - Toplevel, 21.02.2002, 13:06
- Re: Wer hat Angst vor der Bundesbank? - Diogenes, 21.02.2002, 13:36
Conclusio? --"guenstig nachkaufen", da sich das Umfeld nicht aendert!
>Das gesamte Gold besitzt immer irgendjemand. Also kann auch das gesamte Gold immer potentiell verkauft werden. Und die Bundesbank konkret? Beim Publikum soll doch wohl der Eindruck erweckt werden, dass sie unter ihren 3500 Tonnen dermaßen ächzt, dass sie sie unbedingt loswerden muß und dies nur in kleinen Dosen tun kann.
>Dass Welteke ausgerechnet jetzt diese Frage so lauthals in die Diskussion wirft, hat doch nur ein einziges Ziel: Den Goldmarkt zu verunsichern. Dem Markt zu signalisiern, dass es im Gold keine Sicherheit gibt und dass das Gold keine Alternative ist. Und es kommt auch nicht von ungefähr, dass die Bundesbank als zweitgrößter Goldbesitzer in den Ring geschickt wird. Die FED dürfte wg. GATA ja zur Zeit unter besonderer Beobachtung stehen. Also hat die Bundesbank derzeit das größte freie Drohpotenzial für den Goldmarkt.
>Und das Dilemma der Bundesbank ist auch klar:
>1. Sie will den Goldpreis unten halten, da ein steigender Goldpreis als Krisenbarometer und Gold damit als echte Alternative zu den Papierwährungen wahrgenommen werden könnte (siehe Japan). Das fürchten sämtliche Zentralbanken wie der Teufel das Weihwasser. Diese Abstimmung der Leute mit den Füßen würde das System in seinen Grundfesten erschüttern.
>2. Will die Bundesbank ernsthaft verkaufen? Nein, sie müsste unsäglich dumm sein. Aber mit Sicherheit ist sie das nicht. Und sie würde den Teufel tun, den Goldschatz in Papier zu tauschen. Wenn sie es gegen Euro verkauft, verringert sie lediglich die eigene Geldmenge und entzieht dem System Liquidität. Ist das gewünscht? Sicher nicht, wäre absolut kontraproduktiv! Also gegen Dollar. Unterbewertetes Gold in überbewertete Dollar tauschen? En masse? Sicher nicht. Die Bundesbank weiß selbst was die US-Staatsanleihen wert sind. Das einzige was sie dafür einmal geliefert bekommen kann sind ein paar Cruise Missiles (vielleicht sogar frei Haus, falls sie nicht pariert). Oder gegen Yen verkaufen? Oder gleich gegen argentinische Pesos. Absolut lächerlich. Ich behaupte, dass das Gold, das sie bis zum Eitritt in die Währungsunion nicht verkauft hat, auch im wesentlichen nicht zu Disposition steht.
>Folglich wird die Bundesbank keinesfalls en masse Gold verkaufen. Wer ernsthaft verkaufen will, der tut es und schwätzt nicht darüber. Das einzige was passieren wird sind vielleicht ein paar medienwirksame Ankündigungen und ein paar lautstarke Verkäufe von Minimengen. Vielleicht sogar Rechte-Tasche-Linke-Tasche-Operationen. Aber Angst braucht vor diesen Phantom-Verkäufen niemand zu haben. Meine Meinung.
>Schönen Tag Euch allen.
>JLL
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: