- Enron... - Holmes, 23.02.2002, 00:46
- Wir haben nur dieses Leben... - Zardoz, 23.02.2002, 01:16
- Re: Enron... - Taktiker, 23.02.2002, 01:46
- Re: Enron... - Diogenes, 23.02.2002, 13:23
- Eine Erkenntnis für den Schwachsinns-Oscar! - Taktiker, 24.02.2002, 01:41
- Re: Eine Erkenntnis für den Schwachsinns-Oscar! - Euklid, 24.02.2002, 10:23
- Klasse, Euklid! Genau so ist es! - Holmes, 24.02.2002, 13:03
- Re: Eine Erkenntnis für den Schwachsinns-Oscar! - dottore, 24.02.2002, 10:23
- Ich rede lieber mit anderen als über andere. So viel Freiheit muß sein. (owT) - Zardoz, 24.02.2002, 15:39
- Re: Eine Erkenntnis für den Schwachsinns-Oscar! - Euklid, 24.02.2002, 10:23
- Eine Erkenntnis für den Schwachsinns-Oscar! - Taktiker, 24.02.2002, 01:41
- Re: Enron... - Diogenes, 23.02.2002, 13:23
Enron...
Skandal-Folgen
Enron-Pleite reißt Tausende in den sozialen Abgrund
Durch die Pleite des Energieriesen Enron sind Tausende ehemaliger Angestellter in existenzielle Not geraten. Einige sind sogar auf Essenmarken angewiesen.
Ehemalige Mitarbeiter organisieren sich: Screenshot einer Web-Site
Houston - Um die schlimmsten Notfälle abzumildern, hat die ehemalige Enron-Angestellte Rebekah Rushing einen Hilfsfonds gegründet. Ihr neuer Arbeitgeber, der Energieversorger Avalon Energy, hat dafür sogar einen Raum zur Verfügung gestellt. Einmal pro Woche haben hier die Opfer der Enron-Pleite die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen.
Derer gibt es viele. Die meisten der rund 4500"Ex-Enrons", wie man die Entlassenen in Houston nennt, bekamen keinerlei Entschädigung. Viele verloren außerdem die angesparte Rente, die sie in Aktien"ihres" Unternehmens angelegt hatten.
"Am Anfang gab es gar nichts, um den Pleite-Opfern zu helfen", sagt Rushing. Die 35-Jährige hatte anfangs lediglich 90 Dollar zur Verfügung, die ihr selbst nach der Entlassung am 3. Dezember geblieben waren.
Inzwischen aber ist aus der Initiative eine riesige Unterstützungswelle geworden. Den Ausschlag gab eine 68.000-Dollar-Spende des demokratischen Senators Charles Schumer aus New York. Seinem Beispiel folgten Dutzende von Politikern aller Couleur. Die Ironie des Schicksals: Ein Großteil der Hilfsgelder stammt von dem Pleite-Unternehmen selbst. Der Energieriese hatte bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr nämlich großzügige Wahlkampfhilfe geleistet. Viele der Empfänger zahlen diese Gelder nun zurück - sei es, weil sie vom Schicksal der Enron-Opfer tatsächlich betroffen sind, sei es aus Furcht vor Negativ-Schlagzeilen.
Gut 185.000 Dollar hat der Fonds bisher eingesammelt, drei Viertel davon wurden bereits an Bedürftige verteilt."Wir gewähren Wohnhilfen von bis zu 1500 Dollar und Essensmarken im Wert von 500 Dollar", erläutert Rushing. Immer wieder wird die junge Frau mit dramatischen Situationen konfrontiert."Es gibt ledige Mütter, die ihre Stromrechnung oder das Schulgeld für ihre Kinder nicht mehr zahlen können." Bisher habe der Fonds 125 Betroffenen geholfen,"400 stehen noch auf der Warteliste".
Auch die Stiftung für die Gemeinschaft von Groß-Houston, eine örtliche Hilfsorganisation, zeigt sich solidarisch."Noch wissen wir aber nicht genau, wie viele Menschen dringend Unterstützung brauchen", betont deren Leiter, Stephen Maislin. Bisher habe die Stiftung rund 600.000 Dollar für Enron-Opfer zusammentrommeln können. Eine deftige Spende kam von der republikanischen Senatorin Kay Bailey Hutchinson aus Texas - sie gab 100.000 Dollar an Wahlkampfhilfe zurück, die sie von Enron bekommen hatte.
Im Internet schließlich gibt es mittlerweile mehrere Web-Seiten, die Ex-Enron-Mitarbeiter an potenzielle neue Arbeitgeber weiterempfehlen oder bei besonders dramatischen Fällen nach Soforthilfe suchen. Dabei geht es oft auch um Probleme mit der Sozialversicherung. Denn mit ihrer Arbeitsstelle haben die Betoffenen auch ihre Krankenversicherung verloren. Zwar gibt es ein nationales Programm, das Arbeitslosen für 18 Monate eine Weiterversicherung ermöglicht - sofern sie den Arbeitgeberanteil selbst zahlen. Viele können dies nicht oder müssen abwägen, ob sie dieses finanzielle Opfer bringen wollen.
Für die Familie Petersen stellt sich diese Frage gar nicht erst, erzählt Helferin Rushing. Der Familienvater hat zwischen zwei Chemotherapie-Sitzungen von seiner Entlassung erfahren. Weil der an Magenkrebs erkrankte Vater von drei Kindern auf die Krankenversicherung angewiesen ist, musste die Familie ihr Haus und das Auto verkaufen.
Eigener Kommentar:
Schei...!
Eine Krise wie in den 30ern wird der Kapitalismus nicht überleben, denke ich.
Wie sagte Lenin:"Auf den Zusammenbruch des Kapitalismus zu warten ist, als warte man darauf, dass die Schweiz kommunistisch wird." Na, da hat er sich wohl auch geirrt!
Mensch, das darf doch nicht wahr sein!
"and pray that there's intelligent life somewhere out in space 'cause there's bugger all down here on earth!"
Naja, schönes Wochenende an alle-wir können nichts machen, und wenn es uns trifft, erst recht nicht. Hmmm, schade, dass es keine Droge gibt, die einen strunzdoof macht, dass man über nichts mehr nachdenkt, alles glaubt...
Aber es kann uns treffen-jederzeit. Offensichtlich sind die Menschen unfähig zu lernen. Dabei hatten wir 70 Jahre Zeit, über die Fehler nachzudenken, und sie zu vermeiden. Nur dass unsere Welt heute viel komplexer ist. Wie lange kann es gutgehen, wenn ohne Vorwarnung Riesenkonzerne pleite gehen? Wann ist die kritische Masse erreicht, wo das Wegbrechen der entsprechenden Leistungen dieser Konzerne andere mit nach unten zieht, die finanziell zwar eigentlich gesund sind, aber denen einfach plötzlich der Geschäftspartner oder Zulieferer fehlen?
Irgendwann zündet das durch, und dann gibt es ein Wahnsinnschaos. Aber das wird schlagartig passieren, nachdem wir uns an wöchentliche Pleiten von Dow-Titeln gewöhnt haben. Haha, wieder einer-die Erde dreht sich noch.
Na, irgendwann dreht sich nix mehr!
Gruss
Holmes
<center>
<HR>
</center>
gesamter Thread:
Mix-Ansicht

