- Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - Galiani, 23.02.2002, 17:15
- Re: Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - Popeye, 23.02.2002, 18:22
- Ja, Ja, Ähnliches hab' ich auch schon gelesen. Dennoch glaube ich, daß - Galiani, 23.02.2002, 19:22
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - dottore, 23.02.2002, 19:35
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - Popeye, 23.02.2002, 20:09
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - dottore, 23.02.2002, 23:22
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Originell - Popeye, 23.02.2002, 23:40
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - dottore, 23.02.2002, 23:22
- Richtig, dottore! Es war wohl Ihre Besprechung, die mich damals hellhörig machte (owT) - Galiani, 23.02.2002, 22:15
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - Popeye, 23.02.2002, 20:09
- Re: Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - dottore, 23.02.2002, 19:44
- Re: Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - Popeye, 23.02.2002, 18:22
Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought
>Hi Popeye,
>>Ich glaube es war George Gilder (in seinem Buch, Wealth an Poverty, soweit ich mich erinnere Anfang der 80iger erschienen), der sogar behauptete aus dem Schenken habe sich der Kapitalismus entwickelt. So wie dort vorgetragen, war es nicht ganz ohne Überzeugungskraft.
>Ja, war Gilder. Und es fehlte jegliche Überzeugungskraft; ich hatte mich schon damals damit auseinander gesetzt.
>Er schreibt im Kapitel"Zins und Geld" (34 f.) u.a. (! sind von mir):
>"Die Geschenke wurden in der Regel im Rahmen einer kultischen Handlung und natürlich in der Hoffnung (!) auf ein späteres Gegengeschäft dargebracht. Der Wert dieser Gegenleistung war nicht festgelegt (!), doch wurde wohl auch eine Art Zinsen (!) erwartet...
>Solche Geschenk-Konkurrenzen sind Wettbewerbe in Altruismus (!), denn eine Gabe wird nur dann mit einer größeren Gegengabe beantwortet werden, wenn der Beschenkte, überrascht und angenehm berührt (!), seinerseits den Spender beglücken (!) will, wozu ihm wiederum dessen Wünsche und Bedürfnisse bekannt sein müssen. So fördert der Geschenkwettbewerb Verständnis und Sympathie der Menschen füreinander.
>Der Kreislauf der Geschenke - und damit der wirtschaftliche Nutzen - wird wachsen, solange die Gabe von den Beschenkten höher eingeschätzt werden als von den Spendern. Diese Sitte überwand (!) den Tauschhandel - mehr noch, sie schuf eine Art Geld (!), bestehend aus Verpflichtungen, Schulden oder Versprechungen..."
>Das ist der plumpe Versuch, das Raubtier Kapitalismus, das ununterbrochen auf Erfüllung drängt (sonst hätte er niemals auch nur ne Kutsche erfunden),"lieb" zu schreiben.
>Unpräzise (eine"Art" Geld, eine"Art" Zins - was soll das sein?) und vor allem der entscheidende Fehler,
>Altruismus und Verpflichtungen und Schulden
>gleich zu setzen.
>Altruismus ist schön und gut, aber immer noch freiwillig. Aus Schulden etc. aber folgt unerbittlicher Zwang.
>Würden alle freiwillig zahlen, geben, schenken, gäbe es keine Schulden. Niemals, nirgends.
>Gruß
>d.
Hallo dottore,
ich meine mich zu erinnern, dass Gilder das Geschenk-Argument als Begründung für die kulturelle Verbindung zwischen Schenken und Kapitalismus verwendet. Beides erwartet eine unbestimmte Gegenleistung und ist somit risiko-behaftet. Der Unternehmer weiß nicht, ob er Gewinn erzielt und der Schenkende nicht, ob er das gewünschte Ergebnis mit dem Geschenk erzielt (Dankbarkeit, Wohlwollen, generell Förderung seiner eigenen Interessen). Ich kann mich nicht erinnern, dass Gilder die Entstehung des Zinses mit seinem Geschenk-Argument begründet (und ich schon gar nicht). Aber, die oben geschilderte Verbindung konnte ich nachvollziehen.
Aber es ist schon lange her, und ich kann mich nicht mehr genau erinnern.
Grüße Popeye
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