- Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - Galiani, 23.02.2002, 17:15
- Re: Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - Popeye, 23.02.2002, 18:22
- Ja, Ja, Ähnliches hab' ich auch schon gelesen. Dennoch glaube ich, daß - Galiani, 23.02.2002, 19:22
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - dottore, 23.02.2002, 19:35
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - Popeye, 23.02.2002, 20:09
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - dottore, 23.02.2002, 23:22
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Originell - Popeye, 23.02.2002, 23:40
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - dottore, 23.02.2002, 23:22
- Richtig, dottore! Es war wohl Ihre Besprechung, die mich damals hellhörig machte (owT) - Galiani, 23.02.2002, 22:15
- Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought - Popeye, 23.02.2002, 20:09
- Re: Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - dottore, 23.02.2002, 19:44
- Re: Zum Aufsatz von M. Hudson, »Reconstructing the Origins of Interest-Bearing Debt« - Popeye, 23.02.2002, 18:22
Re: Jessas, Goofy Gilder kommt noch mal aus der Gruft - Afterthought
Hi Poeye,
>ich meine mich zu erinnern, dass Gilder das Geschenk-Argument als Begründung für die kulturelle Verbindung zwischen Schenken und Kapitalismus verwendet. Beides erwartet eine unbestimmte Gegenleistung und ist somit risiko-behaftet.
So ist es leider nicht. Das Risiko liegt nicht darin, dass der andere auch mit einem Gegengeschenk daher kommt, sondern, dass er mit einem noch größeren Gegengeschenk daher kommt. Das Gegengeschenk ist keine Erwartung oder Hoffnung, sondern eine Befürchtung. Denn dann muss der andere wiederum mit einem noch größeren Geschenk aufwarten.
Die Gefahr eines immer größeren Gegengeschenks ist der Druck, unter der der Schenker steht. Daher wurden die Geschenke immer abstrus höher, in der Hoffnung, dass der andere sie eines Tages dann nicht mehr toppen könne.
>Der Unternehmer weiß nicht, ob er Gewinn erzielt und der Schenkende nicht, ob er das gewünschte Ergebnis mit dem Geschenk erzielt (Dankbarkeit, Wohlwollen, generell Förderung seiner eigenen Interessen).
Das gewünschte Ergebnis des Schenkers ist, dass der andere aufgibt.
>Ich kann mich nicht erinnern, dass Gilder die Entstehung des Zinses mit seinem Geschenk-Argument begründet (und ich schon gar nicht). Aber, die oben geschilderte Verbindung konnte ich nachvollziehen.
Genau das schreibt er ja von"Zins" und"Geld". Das wäre übertagen auf heute: Ich zahle dem Anbieter statt der geforderten Summe 1000 für eine Ware im Wert von 1000 von mir aus 2000, in der Hoffnung, dass der andere nicht mit einem Warenangebot von 3000 daherkommt.
Bei den Tobriand- usw. -Beispielen geht's nur um eines: MICH, den Chef kann keiner... Das Risiko liegt nicht im Gegengeschenk, sondern im größeren Gegengeschenk, dessen Schenker (anderen Chef) dann eben keiner mehr kenn.
Gruß
d.
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