- 1 Unaufhaltsam rollt die Maschinerie/Herbert Gruhl/fĂĽr b.e. - Holmes, 23.02.2002, 18:00
- Danke - genialer Text! (owT) - black elk, 23.02.2002, 18:07
- Re: Danke - genialer Text! (owT) - black elk, 23.02.2002, 18:13
- Hier ist black elk ganz in seinem Element - black elk, 23.02.2002, 18:23
- Gruhl war groĂźe Klasse. Ist leider schon in Walhalla. - Standing Bear, 24.02.2002, 09:39
- Hier ist black elk ganz in seinem Element - black elk, 23.02.2002, 18:23
- Re: Danke - genialer Text! (owT) - black elk, 23.02.2002, 18:13
- Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl - dottore, 24.02.2002, 09:47
- Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl - black elk, 24.02.2002, 10:36
- Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl - Fürst Luschi, 24.02.2002, 22:50
- Esoterik vs Philospohie - black elk, 25.02.2002, 00:35
- Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl - Fürst Luschi, 24.02.2002, 22:50
- Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl - Diogenes, 24.02.2002, 14:26
- Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl - black elk, 24.02.2002, 10:36
- Danke - genialer Text! (owT) - black elk, 23.02.2002, 18:07
Re: Der verhinderte Revolutionär Herbert Gruhl
Hi,
zunächst beschreibt der gute Gruhl sehr schön den Schuldigen:
"Eigenartigerweise reichen gerade den höchstentwickelten Völkern ihre Reichtümer nie! Ihre Staatshaushalte weisen die höchsten Verschuldungen auf..."
(ACHTUNG: Völker werden hier mit Staat verwechselt! d.)
"Allein schon ihre Verschuldung zwingt die Staaten zu einer Politik des 'wirtschaftlichen Wachstums'...
Eben darum, weil sich der Nutzen nicht mehr 'auszahlt', muĂź der Staat immer mehr zuschieĂźen.
Und die Vereinigten Staaten unterbieten die Preise, weil sie... ĂĽberdies noch die Preise subventionieren.
Alles Interesse gehört neuen technischen Spitzenleistungen, die ebenfalls mit Milliarden aus den Staatshaushalten hochgepäppelt werden."
Dann beschreibt er, warum der Schuldige das machen darf und kann:
"Aber zum Teufel, wenn er (= der Staatsbürger, d.) so unmündig ist, wieso hat er dann das Recht, bei jeder Wahl seine unmündige Stimme in die Waagschale zu werfen? Das tut er, und - um die Ironie voll zu machen - er gibt dabei in 'überwältigender Mehrheit' den Parteien die Stimme, die ihm einen noch höheren Konsumrausch versprechen!"
Klar - wie sollte es denn anders sein? Wollten die"Völker" mehr Konsum haben, müssten sie ununterbrochen mehr und intensiver arbeiten - wer will das schon?
Dann beschreibt er die Phase, auf die alles zutreibt, der heutigen nicht unähnlich:
"Ich selbst schrieb im Jahre 1984: 'Um ›Arbeit zu schaffen‹ stellt man unter anderem Waffen her und exportiert sie. Gewerkschaften fordern das sogar, denn damit werden Arbeitsplätze ›gesichert‹. Werden die Waffen eingesetzt, dann kommt nicht nur deren Produktion erst richtig in Schwung (der II. Weltkrieg brachte die letzte Epoche ohne Arbeitslosigkeit), dann müssen auch zerstörte Länder wieder aufgebaut werden. Der Wechsel von Zerstörung und Aufbau würde offensichtlich für Vollbeschäftigung sorgen...'"
Danach eine bildhafte Variante zu diesem Ablauf:
"Die Bewegung war seinerzeit (19. Jh. d.) längst nicht so reißend wie heute, doch lenkbar war sie nie! Heute gleicht die Menschheit einem mächtigen Stau loser Stämme auf einem breiten Strom, kurz vor dem senkrechten Absturz. Noch geht es träge dahin, kurz vor dem Abgrund scheint der Strom noch zu zögern, die Stämme werden auch von schroffen Klippen noch einige Momente aufgehalten, um dann plötzlich in die Tiefe zu donnern."
Dann, was die Menschen ("Völker") zum Schluss angeblich machen werden:
"Wahrscheinlich werden die Massen in revolutionäre Aktionen ausbrechen."
Revolution gegen Regenwaldabholzer? Heizölverfeurer? Autofahrer? Niedlich.
<font color="FF0000">Er wagt leider nicht, zu sagen, dass es eine Revolution gegen den STAAT, konkret: sein Herrschafts-, Macht-, Gewalt-, Zwangsabgaben-, Wählerbestechungs-, Schuldenmachen- und Notenbankmonpol sein müsste.</font>
So lautet denn seine Aporie:
"Zum Urzustand zurückzukehren ist unmöglich."
Tja, zu einem vernünftigen, erträglichen monopolstaatsfreien Normalzustand zurückzukehren, ist ohne Ursachenbeseitigung unmöglich.
Wer nicht stringent sieht, wo die Ursache für das Desaster liegt (die ganze Umweltzerstörung ist Folge, nicht Ursache!), nämlich im"Staats- & Staatswählerphänomen", kann in noch so schönen Worten schreiben - alles für die Katz.
Wo Gruhl hätte zum PUNKT kommen müssen, nämlich der Beseitigung des Machtmonopol-Staates, die automatisch auch eine Monopolstaats-Wähler-Beseitigung und deren Korrumpierung durch diese Form Staat beinhalten würde,
da verlieĂź ihn dann doch der Mumm.
Er sieht die Ursache und die Folgen von einander getrennt, will dann nicht die Ursache beseitigen, sondern die Folgen. Das war zu kurz gehupft.
Gruß und schönen Sonntag allerseits!
d.
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