- Enron - der nächste Skandal: - dottore, 25.02.2002, 09:02
Enron - der nächste Skandal:
Hi,
auch dieses ist sehr hĂĽbsch:
"33 amerikanische Gliedstaaten wollen die
kollabierte Enron Corporation daran hindern, ihren
Topmanagern und Verwaltungsratsmitgliedern
VorschĂĽsse fĂĽr Anwalts- und Prozesskosten zu
bezahlen. Enron hat beim zuständigen
Konkursrichter in New York den Antrag gestellt,
zunächst 30 Mio. $ für Rechtshilfe leisten zu dürfen.
Die Mittel kämen aus einem Versicherungsfonds, in
dem sich zurzeit rund 350 Mio. $ befinden. Enron
hat auch spezifische Versicherungspolicen fĂĽr
Manager und Verwaltungsräte gekauft. Gemäss
dem Staatsanwalt von Oregon, Hardy Myers, ist es
weder notwendig noch angemessen, dass Enron
Zahlungen leistet, solange die zivil- und
strafrechtliche Haftung nicht abgeklärt ist. Enron,
die ihren Hauptsitz in Houston hat, ist im Staate
Oregon inkorporiert. Nach dortigem Recht, das auch
in den meisten andern Gliedstaaten Geltung haben
dürfte, haben Angehörige eines Unternehmens nur
dann Anspruch auf Kompensation von Anwalts- und
Prozesskosten, wenn sie sich gegenĂĽber dem
Unternehmen nichts zuschulden haben kommen
lassen. Keiner der mit zahlreichen
Schadenersatzklagen konfrontierten Enron-Insider
hat nach Myers bis jetzt glaubhaft darlegen können,
gutgläubig gehandelt zu haben.
Manche der Enron-Verantwortlichen verdienten sich
vor dem Kollaps mit dem rechtzeitigen Verkauf von
Aktien eine goldene Nase, während die normalen
Angestellten ihre Altersersparnisse verloren. In den
Genuss der Rechtshilfe sollte beispielsweise auch
der gefeuerte Finanzchef Andrew Fastow kommen,
der neben seinem normalen Gehalt mit den
dubiosen Partnerschaften mindestens 30 Mio. $
zusätzlich verdient hatte. Der abgetretene
Chairman und CEO, Kenneth Lay, hat in den letzten
zwei Jahren nach bisherigen Erkenntnissen ĂĽber
200 Mio. $ aus dem Unternehmen gezogen, meist
durch die Rückgabe von «Stock Options» und die
wiederholte Beanspruchung einer Kreditlinie.
Die Vertreter der 33 Staaten argumentieren, dass
es im Fall Enron schwierig oder unmöglich sein
dürfte, einmal gewährte Vorschüsse wieder
zurĂĽckzuverlangen, wenn die Rechtslage dies
erfordern sollte. Enrons Antrag mĂĽsste auch vom
Gläubigerkomitee gutgeheissen werden. Dieses
befĂĽrchtet ohnehin, dass der Versicherungsfonds
rasch schmelzen könnte. Enron plant offenbar auch
eine weitere Runde von grosszĂĽgigen Boni fĂĽr
«wichtige» Kaderleute, die man mit Blick auf die
Reorganisation bei der Stange halten möchte.
Enron hat an einen Kreis Auserlesener bereits
insgesamt 105 Mio. $ ausbezahlt, sehr zur
EntrĂĽstung jener 5000 Mitarbeiter, die im November
mit einem Abgangsgeld von durchschnittlich 4500 $
entlassen wurden. Ăśber die Frage der Rechtshilfe
soll das Gericht am Mittwoch entscheiden."
GruĂź
d.
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