- Mal eine positive Nachricht! - Freddy, 24.08.2000, 11:18
Mal eine positive Nachricht!
aus -www.welt.de-
http://www.welt.de/daten/2000/08/24/0824wi187149.htx
Der deutschen Autobranche geht es im Ausland glänzend
Marktplatz
Von Hagen Seidel
Wer die Entwicklung der Autozulassungen in den vergangenen Monaten betrachtet, den muss die Zufriedenheit und der Optimismus des Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie überraschen: minus 18 Prozent im Juli, minus 19 Prozent im Juni, minus 21 Prozent im April... Und doch erwartet Bernd Gottschalk ein"recht gutes Automobiljahr 2000" und einen Absatz nur knapp unterhalb des Rekordwertes vorn 1999.
Professionelle Schönrednerei eines Verbandslobbyisten, dessen Branche für ihr Geschäft auf gute Stimmung am Markt angewiesen ist? Mitnichten.
Denn wer allein auf die deutschen Absatzzahlen dieses Jahres schaut, der sieht nur einen unzureichenden Ausschnitt des Gesamtmarktes. Deutsche Autos verkaufen sich weltweit hervorragend. Das Problem ist nur, dass sich die Absatzentwicklung dramatisch ungleichgewichtig darstellt: im Ausland hui, im Inland pfui.
Dass der Gesamtabsatz trotz der hohen Rückgänge im Inland nicht einbricht, sondern lediglich leicht sinkt, zeigt, dass die Branche intakt ist. Die 19 000 Arbeitsplätze, die die Firmen seit einem Jahr neu geschaffen haben, unterstreichen diesen Eindruck.
In den europäischen Nachbarländern boomt der Verkauf seit Monaten im zweistelligen Bereich. Der Marktanteil von Mercedes, BMW, Volkswagen, Audi oder VW in den USA hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres legte der Absatz deutscher Produkte auf dem wichtigsten Automarkt der Welt um 13 Prozent zu - während die US-Marken weitgehend stagnierten.
In China ist mittlerweile jeder zweite Wagen deutschen Ursprungs. Auf dem wichtigsten sĂĽdamerikanischen Markt, Brasilien, ziehen die Absatzzahlen nach der Krise wieder im zweistelligen Prozentbereich an - und deutsche Firmen haben daran mit einem Marktanteil von 30 Prozent bei Pkws und 40 Prozent bei Nutzfahrzeugen einen ĂĽberproportional groĂźen Anteil.
Die Auslastung der deutschen Autofabriken liegt bei 95 Prozent - ein Wert, von dem Manager in anderen Industrien nur träumen können. Premium-Hersteller planen sogar die Ausweitung ihrer Kapazitäten. BMW wird für seinen neuen Zweier eine neue Fabrik bauen - möglicherweise in Bayern. Porsche hat gerade für seinen Offroader den Grundstein für ein neues Werk gelegt - in Leipzig. Das Hochlohnland Deutschland ist für neue Produktionsanlagen so attraktiv wie lange nicht. Ein Segen für die deutsche Schlüsselbranche, in der fast 1,3 Millionen Menschen ihr Geld verdienen.
Jetzt, in der Absatzflaute im Inland, zahlt es sich für die deutschen Hersteller aus, neben den traditionellen Tugenden wie Qualität und technische Innovationen rechtzeitig auf die Globalisierung gesetzt zu haben.
Auch beim wichtigsten Trend unserer Tage gehört die Branche weltweit zu den Spitzenreitern: bei der Nutzung des Internet. Der Einkauf, das Geschäft mit den Zulieferern über virtuelle Marktplätze läuft an - und verspricht beachtliche Kostensenkungen. Gleichzeitig nimmt der E-Commerce in Deutschland und anderen Ländern immer mehr zu. Und alles, was online bestellt wird, muss geliefert werden. Vor allem mit Autos.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: