- BB-Goldschatz vor Plünderung? - RetterderMatrix, 26.02.2002, 22:49
- Re: BB-Goldschatz vor Plünderung? Dazu unser Dr. J. Erhardt: - Lemmy, 26.02.2002, 23:27
- Re: BB-Goldschatz vor Plünderung?/Jetzt hast du mich hellwach gemacht - Diogenes, 27.02.2002, 08:29
- Re: BB-Goldschatz vor Plünderung?/Jetzt hast du mich hellwach gemacht - Euklid, 27.02.2002, 08:53
- Re: BB-Goldschatz vor Plünderung?/Jetzt hast du mich hellwach gemacht - XERXES, 27.02.2002, 09:48
- Die haben nix verstanden. Überhaupt nix. Die Dummheit der Politiker ist - ufi, 27.02.2002, 09:12
- Re: BB-Goldschatz vor Plünderung? - apoll, 27.02.2002, 10:55
Re: BB-Goldschatz vor Plünderung? Dazu unser Dr. J. Erhardt:
Vor einem mittel- und längerfristigen Aufwärtstrend
sollten die Goldanlagen stehen.
Kurzfristig gab es hier Rückschläge vor dem Hintergrund der
gestiegenen Optimistenzahlen. Das Angebots-/
Nachfrage-Verhältnis läßt aber das Edelmetall auch
bei bloßer Beurteilung als Rohstoff (Commodity)
im Preis sehr gut abgesichert erscheinen. Im
Gegensatz zu den meisten anderen Metallen
herrscht ein deutliches Produktionsdefizit. Käme es
nur zu einer geringfügigen Wiederbelebung des
Goldes als Anlagealternative, würden die Notierungen
ganz erheblich steigen.
Fazit:
Aus dem Rohstoff-Blickwinkel sind begrenzte Steigerungen
(die sich bei den Goldaktien erneut positiv auswirken
sollten), aus dem Anlageblickwinkel sogar
erhebliche mittel- und längerfristige Preissteigerungen
bei Gold zu erwarten. Vor dem Hintergrund
der äußerst unsicheren internationalen Währungsund
vor allen Dingen Finanzsituation (das internationale
Finanzsystem wird immer zerbrechlicher)
wird man in den nächsten Jahren um Gold als
Anlagealternative nicht herumkommen.
Auch Rußland im internationalen Konzert zur
"Stabilisierung" des Goldpreises
Wie sehr die Notenbanken dies erkannt haben
und versuchen, Unruhe bzw. Vertrauensverlust
(der mit einer Goldpreissteigerung einherginge) zu
vermeiden, zeigen auch wieder die jüngsten Notenbank-
bzw. Regierungskommentare zum
Gold.
Als der Goldpreis im letzten Jahr nach oben
schnellte, gab Rußlands Präsident Putin umgehend
bekannt, daß man die Goldverkäufe deutlich
erhöhen wollte. Schon damals fragte man sich,
wieso jemand so unklug sein kann, sich die eigenen
Verkaufspreise durch solche Bemerkungen zu verderben.
Die jüngste russische Bekanntmachung,
die Exportzölle auf Gold abzuschaffen und gleichzeitig
zu verkünden, daß dies eine um 11% steigende
Goldproduktion auslösen würde, geht in die
gleiche Richtung.
Die Erhöhung der russischen Goldproduktion im
optimistischen Fall (nach Abzug erhöhten Eigenbedarfs)
dürfte bei 1% bis maximal 3% der Weltproduktion
liegen. Wenn man dazu noch bedenkt,
daß Zölle in Rußland schon in der Vergangenheit
zu einem sehr hohen Anteil durch Korruption
umgangen wurden, ist die spektakulär angekündigte
russische Goldproduktionserhöhung bezogen
auf das Angebot nicht mehr als ein Tropfen auf
dem heißen Stein. Offensichtlich wollte man lediglich
- genau wie am Kurshöhepunkt des letzten
Jahres mit der Ankündigung steigender Verkäufe -
im internationalen Konzert der westlichen Notenbanken
seinen Teil beitragen. Nicht nur in politischer
Hinsicht, sondern auch mit Perspektive auf
den Beitritt (nach China) zur Welthandelsorganisation
WTO, schafft man sich mit solchen
Aktionen Freunde im Westen. Auch wenn man sich
als Gold-Exportland mit solchen Bemerkungen
selber schaden könnte.
Allerdings glauben Experten allgemein kaum an
einen Goldpreisrückgang. Der bisher in Sachen
Goldpreisausblick höchst erfolgreich führende kanadische
Goldkonzern Barrick setzte in der Vergangenheit
bei fallenden Goldpreisen richtigerweise
auf Terminverkäufe zur Absicherung. Inzwischen
gab Barrick die Terminverkäufe weitgehend
auf (was übrigens auch preissteigernd wirkt) und
rechnet mit mittel- und längerfristig höheren Goldpreisen.
Gleiches denken offensichtlich auch die
Japaner, nachdem die Bankeneinlagesicherung
am 01. April auf gut 80.000 _ pro Konto gesenkt
wird und darüber hinaus eine weitere Yen-Abwertung
bevorstehen dürfte. Solche Faktoren
sowie der bisherige rund 40%ige Kursanstieg des
Goldes in Yen haben zu einer Vervierfachung der
physischen Goldkäufe in Japan geführt. Ebenfalls
mittelfristig ein Faktor für ein gutes Chance/
Risiko-Verhältnis beim Gold.
[b]<font size="4"Der jüngste Goldpreisanstieg wurde erstaunlicherweise
auch von Bundesbank-Präsident Welteke
mit der Bemerkung kommentiert, daß sich auch die
Bundesbank Goldverkäufe überlegen würde, um
"zinsbringende" Alternativen zu haben. Vor dem
Hintergrund der massiven internationalen
Geldmengenvermehrung, die in der Nachkriegszeit
keine Parallele hat, steht es eigentlich außer
Frage, daß Gold mittel- und längerfristig wahrscheinlich
die wertvollste Komponente von Notenbank-
Reserven sein wird. Warum man gerade
diesen wertvollen Teil, der wegen seiner Knappheit
ein besonders sicheres Investment darstellt,
möglichst schnell verkaufen will, ist vor dem Hintergrund
der immer mehr wachsenden Vorsicht und
Skepsis sowie dem Mißtrauen der Anleger
gegenüber der allgemeinen wirtschaftlichen und
politischen Entwicklung sowie den Währungen
kaum nachvollziehbar.</font>
Es drängt sich immer mehr der Eindruck auf, daß
der Goldpreis tatsächlich künstlich tiefgehalten
wird, was allerdings angesichts der Enge der
Märkte bei einem wirklichen Nachfrageschub der
Anleger kaum gelingen dürfte. Silber (4,40 $ pro
Unze) ist zwar als Werterhaltungsmittel wegen
seines geringen Preises (hohe Lagerungskosten!)
wenig interessant. Wenn man aber bedenkt, daß
in den letzten Jahren nicht nur Bill Gates, sondern
weitschauende Investoren, wie Buffett oder
Soros, größere Silbermengen erworben haben,
so könnte sich dies am Schluß auch als richtig
erweisen. Noch stärker als bei Gold besteht ein
jährliches Produktionsdefizit (weniger Förderung
als Nachfrage). Hinzu kommt, daß Silber im Gegensatz
zu Gold mangels Beständen der Notenbanken
nicht künstlich tiefgehalten werden
kann. Die international schwache konjunkturelle
Entwicklung drückt zudem das Angebot, da Silber
im allgemeinen nur als Kuppelprodukt zusammen
mit Industriemetallen, wie Kupfer (wo die
Nachfrage konjunkturell bedingt niedrig ist), gewonnen
wird. Damit dürfte auch der Silberpreis
mittelfristig ein günstiges Chance/Risiko-Verhältnis
haben. Ganz kurzfristig konsolidieren allerdings
die Edelmetallpreise.
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>Politiker nehmen Goldschatz ins Visier
>Von Steffen Heinzelmann
>Deutschlands Goldberg droht zu wackeln. Während sich Finanzminister Eichel um den Haushalt sorgen muss, wollen Parteigenossen wie Oppositionspolitiker an den Schatz der Bundesbank: die deutschen Goldreserven im Wert von etwa 40 Milliarden Euro.
>
>
>REUTERS
>
>Goldschatz: 3500 Tonnen in Bundesbank-Tresoren
>
>
>Berlin - Deutschlands Politiker sind im Bundestagswahlkampf. Und wo eine ruhige Hand nichts hilft, könnte der Verkauf eines enormen Goldklumpens das Haushaltsdefizit verringern und wichtige Investitionen ermöglichen.
>Sechs Milliarden Euro sollen nach einer internen Berechnung des Finanzministeriums im Haushalt 2003 fehlen, hat der SPIEGEL herausgefunden. Und die Lösung dieses Problems könnte in Frankfurter Tresoren lagern: 3500 Tonnen Gold haben die Bundesbanker gehortet, damit ist Deutschland das Goldland Nummer zwei hinter den USA. 40 Milliarden Euro ist das Metall beim derzeitigen Marktpreis wert.
>Ein einziger Satz ließ diesen Goldpreis vergangene Woche deutlich um fünf Dollar je Goldunze einbrechen."Ich könnte mir vorstellen, dass wir langsam etwas von unserem Gold verkaufen", hatte Bundesbank-Präsident Ernst Welteke im Nachrichtenkanal Bloomberg-TV vorsichtig angedeutet. Nach dem prompt folgenden Kurseinbruch ruderte die Bundesbank schnell zurück und verbreitete, der Verkauf der Goldreserven sei natürlich nur sehr langfristig geplant.
>Dabei hatte Welteke nur ausgesprochen, was viele denken. Parteiübergreifend legen Politiker Bank und Regierung den Verkauf des Goldes nahe. Hermann Scheer, Mitglied des SPD-Bundesvorstands, schlug vor, mit dem Erlös von Gold- und Devisenreserven beschäftigungswirksame Projekte zu fördern. Und die Opposition schien wenig dagegen zu haben. Unionspolitiker Hans-Peter Repnik hielt den Verkauf gegenüber dem"Tagesspiegel" zumindest für"überlegenswert".
>"Der Verkauf ist eine Schnapsidee"
>Im Finanzministerium allerdings zeigten diese Überredungsversuche keine Wirkung."Es gibt keine Überlegung, Goldreserven zu verkaufen", betonte ein Sprecher der Behörde im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Der Haushaltsexperte der Grünen, Oswald Metzger, formulierte seine Meinung noch deutlicher:"Der Verkauf zur Lösung der Haushaltsprobleme ist eine Schnapsidee."
>Dabei wäre Deutschland nicht das erste Land, das sein Gold unter die Leute bringt: Seit der Einführung des Euro ist statt den nationalen Zentralbanken die Europäische Zentralbank mit ihren eigenen Goldreserven für die Absicherung der Währung zuständig. Und die Zentralbanken der Mitgliedstaaten versuchen sich von ihren Rücklagen zu trennen. So hatte Großbritannien schon vor drei Jahren damit begonnen, einen Teil seines Goldvermögens zu versteigern.
>
>REUTERS
>
>Finanzminister Eichel:"Einen Deubel werde ich tun"
>
>
>Doch selbst wenn Deutschland verkaufen wollte, würde das eigentlich gegen internationale Vereinbarungen verstoßen. Im September 1999 beschlossen 15 europäische Notenbanken in einem"statement on gold", bis 2004 nur zum Zeitpunkt der Unterzeichnung bereits geplante Verkäufe zu tätigen und insgesamt nicht mehr als 400 Tonnen Gold jährlich auf den Markt zu bringen. Mit dieser Abmachung sollte ein weiterer Verfall des Goldpreises verhindert werden.
>Und dieses Abkommen solle auf keinen Fall gebrochen werden, sagte ein Sprecher der Bundesbank im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Oder, wie es"Die Welt" in einem internen Arbeitspapier der Bundesbank gelesen haben will:"Die Goldreserven sind kein Schatz im Garten, den man heben kann."
>Wirtschaftswissenschaftler verweisen beim Goldverkauf zudem auf den psychologische Effekt. Noch im vergangenen Herbst wollte Hans Eichel auch deshalb von einem Verkauf der Reserven nichts wissen."Einen Deubel werde ich tun", sagte er im September dem SPIEGEL,"das würde einen nationalen Aufschrei geben."
>Eine Erfahrung, die bereits Eichels Vorvorgänger Theo Waigel erleben musste. Vor fünf Jahren hatte der damalige Bundesfinanzminister den Deutschen ans Gold gewollt. Der Staatsschatz sollte einfach neu bewertet werden, entsprechend des Buchgewinns sollte die Bundesbank dann zusätzliches Geld drucken. Diese selbst gedruckten Milliarden aus dem Nichts entsetzten die Nation, ein Landesbanker sprach sogar von"Goldraub". Die Folge: Waigel zuckte vorm Volkszorn zurück und ließ die Hände vom Gold.
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