- Frage zu Debitismus - cdg, 27.02.2002, 10:12
- Re: Frage zu Debitismus - dottore, 27.02.2002, 11:40
- Re: Frage zu Debitismus - cdg, 27.02.2002, 13:57
- Re: Frage zu Debitismus - dottore, 27.02.2002, 15:46
- Re: Frage zu Debitismus - cdg, 27.02.2002, 16:58
- Re: Frage zu Debitismus - dottore, 27.02.2002, 15:46
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- Re: Frage zu Debitismus - dottore, 27.02.2002, 11:40
Re: Frage zu Debitismus
>tausend dank,dottore, das Verstehen hat weiter zugenommen (es scheint heir ein Trend bei mir ausgelöst worden zu sein..), weiteres:
>>Das verpfändete Kreditdokument muss immer längere Laufzeit haben als das ZB-Geld und: mit diesem ZB-Geld kann der Kredit nicht abgelöst werden.
>Ist das Usus, bzw. Gesetz, der Zentralbanken? Entschuldige mein Unwissen. Ich habe bereits Literatur zur Ã-konomie der Notenbanken bestellt. Gibt es da ein empfehlenswertes Werk?
Ohne Witz: Am besten erklärt es der GB Buba 2000 selbst (gibt's kostenlos bei jeder LZB). Dort vor allem ab S. 46. Ansonsten zentral:
EZB, Die einheitliche Geldpolitik in Stufe 3, Nov. 2000. Erklärt bis ins Kleinste den ZB-Mechanismus (Tel. FFm 1344-0 und sich ein Ex. von der Presseabteilung schicken lassen, auch kostenlos, denk Dir was aus).
>Ist also in dem Sinne der Ausdruck"fiat-money" unzutreffend, als dass es immer einen Gegenwert, eine verpfändete Sicherheit, gibt, die aber heutzutage eben nicht Edelmetall ist, sondern eben auch Kredite sein können, die zunehmend für Überraschungen sorgen können?
Wie man's nennt ist mir wurscht. Aber sonst ist es genau so wie Du schreibst. In USA übrigens (Gegensatz zu EZB-Raum) nur Staatspapiere, also kommt diese Überraschung als letzte (ca. 530 Mrd $, bei ca. 6 Mrd. $ US-Bundesschulden, alle noch AAA und mehr geht nicht; andere Ratings z.B.:
Kolumbien BB, Brasilien BB-, Venezuela B - in umgekehrte Reihenfolge sollten die fallen, falls... da viele Banken diese Titel auch im Nostro haben, wird's dann für die wieder eng und für deren Schuldverschreibungen auch, die andere Banken bei der Buba eingereicht haben, usw.).
>Gruß retour, würde das ganze gern mal live verklickert bekommen. Wo, wann gibt es Vorträge, Seminare, Trainings?
Ich kann's gern am Rande des nächsten EW-Treff bringen, oder auch direkt drin. Das Problem bei Debitismus: Es sträubt sich zunächst alles in einem, sich vorstellen zu müssen, dass das ganze Wirtschaften nichts als eine Endloskette (rückwärts-vorwärts) von
Krediten-Kredittilgungen-Zinsen-Neukrediten-Nettoneukrediten-Krediten-auf-Kredit
usw., usw. ist. Geld ist (heute!) immer Forderung, es gab nie einen"Geldbestand" (auch nicht bei Währungsreform mit"Erstausstattung" = Kopfgeld, es ist immer noch als Schuld der BRD gegen Buba existent) als solchen, in Forderungen kann nie gespart werden (gesamtwirtschaftlich), Forderungen sind nur zedierbar (auch ein"Bezahlen" beim Kaufen ist nur eine Forderungszession), Notenbanken geben nie Kredit, sondern verwandeln nur bereits bestehende Kredit immer nur vorübergehend in ZB-Geld um, Notenbank-"Zins" gibt's nicht, was die ZB kassiert, ist immer nur ein Anteil an dem Zins auf die Papiere, die bei ihr verpfändet sind, Wirtschaft ohne"new credits" (Greenspan) in größter Not, Zins = Zeit-, bzw. Raumüberbrückungsphänomen, Staat als (zunächst!) infallibler Schuldner, bis es dann doch kracht, Inflationen laufen langsam an (geht nicht anders), Deflationen können im Extremfall"Crashs" sein, es muss immer zweimal verbucht werden, Geldanlage ist immer ein Wechsel der Anlageform, Gold ist ein Aktivum (wie alle Sachen, die nicht geleveragded wurden) ohne Passivseite, gewirtschaftet wird unter Schuldendruck (Rest"freiwillig", aber Rest kaum sichtbar), alle Produktion muss vorfinanziert werden, vorhandene Nachfrage reicht nie aus, um alle Märkte zu räumen, kalkulierte Preise sind nicht realisierte, Tausch geht nach Schuldrecht, nicht nach Sachenrecht, usw. usw.
Vielleicht sich mal in der Real-Enzyklopädie (Link oben) einlesen plus den Diskussionen dazu.
Gruß
d.
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