Nochmals die"Fangfrage" zum Gold

verfasst von R.Deutsch, 28.02.2002, 17:49

die Frage:

wenn Dollar und Euro verschwunden wären, in was würde wohl der Preis von Gold ausgedrückt? (bitte nicht"Ziegen" antworten)

hat Campo als Fangfrage bezeichnet und geantwortet:

na logisch in der Währung, die dann gilt. Vielleicht ist es ja dann der Yuan.
Gibt es keine Währung, so ist die Frage absurd, da der Begriff"Preis" eine Währung voraussetzt. Ist Gold die"Währung", so ist die Frage ebenso absurd, so wie es absurd ist, zu fragen, wieviel € der 50-Euro-Schein kostet.

Die Fangfrage liegt nun darin, das nach dem Preis gefragt wird, man aber die Frage so versteht, als sei nach der Währung (die nach Dollar und Euro gilt)gefragt worden (z.B. Kalorien), bzw. nach den Einheiten, in denen Gold aufgeteilt wird (Gramm, Unze)

viele Grüße
Campo

Ich glaube, wir haben hier eine wichtige Nahtstelle. Es geht um die Frage, was wir zum Maßstab machen - Warengeld oder Kreditgeld. Im Goldstandard wäre also die Frage, wird die Mark in Gramm Gold ausgedrückt (definiert), oder wird der"Preis" des Goldes in Mark festgelegt.

Weil wir heute nur noch Kreditgeld haben, können wir gar nicht mehr anders denken, als an einen"Preis" in einer"Währung". Wir drücken heute eine Währung (Dollar) durch eine andere (Euro) aus. Das ist in der Tat absurd, weil wir sagen 100 Euroscheine sind 87 Dollarscheine, ohne sagen zu können, was ein Euro und was ein Dollar ist.

Wenn Gold die Währung ist, so ist es in der Tat auch absurd zu fragen, wie viel Gold kostet ein Gramm Gold. Der"Preis" des Goldes kann dann ebenfalls nur in einer anderen Ware ausgedrückt werden. Also der Preis von ein Gramm Gold ist 15 Gramm Silber. Der Unterschied ist, dass wir sagen können, was ein Gramm Gold und ein Gramm Silber ist.

Fazit: Wir brauchen in einer Metallwährung ein zweites Währungsmetall. Silber (oder auch eine andere Standardware) gehört notwendig zu einer Goldwährung.

Gruß
R.Deutsch


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