- Das japanische Finanzsystem vor der Auflösung? - Bodo, 05.03.2002, 18:05
- Re: Das japanische Finanzsystem vor der Auflösung? - Euklid, 05.03.2002, 18:21
- Re: Das japanische Finanzsystem vor der Auflösung? - apoll, 05.03.2002, 18:54
- Re: Das japanische Finanzsystem vor der Auflösung? - x Thomas, 05.03.2002, 19:52
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- Re: Das japanische Finanzsystem vor der Auflösung? - wasil, 05.03.2002, 20:39
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Re: Das japanische Finanzsystem vor der Auflösung?
>>Aus dem gross angekündigten Anti-Inflationsplan ist nichts geworden, das Hand und Fuss hat. Dafür wird der letzte"Ausgang" beschritten...
>>Wundern kann es einen ja nicht, dass man von seitens der Regierung nicht einfach so eine kleine Inflation herbeizaubern kann. Eine Inflation, die niemanden am Obligationenmarkt erschrecken soll und gleichzeitig dafür sorgt, dass den Schuldnern ein Teil ihrer Bürde abgenommen wird. An den Märkten hat man sich über das Fehlen eines grossen Wurfes beklagt, jedoch sieht man kaum je einen passablen Gegenvorschlag. Der Grund ist jedoch nicht darin zu sehen, dass all die Strategisten und Ã-konomen einfallslose Simpel wären. Das ist keineswegs der Fall. Jedoch im Kontext eines interventionistisch ausgerichteten Analyserahmens sind die gangbaren Möglichkeiten nun offensichtlich erschöpft. Gangbar in dem Sinne verstanden, dass ein Gleichgewicht zwischen den Interessen der Gläubiger und der Schuldner gefunden wird.
>>Diese Gleichgewicht wird nun zusehends zu Ungunsten des Gläubigers verschoben, denn die Bank of Japan hat definitiv kapituliert. Das ist eine dramatische Entwicklung, denn einige Zeit hat es immerhin so ausgesehen, als ob Hayami noch einer der wenigen Tapferen sei, die an eine Politik des gesunden Geldes glauben und der den Pressionen der Regierung widerstehen kann. An der letzten Sitzung hat die Bank of Japan beschlossen, dass sie den Betrag an Staatsanleihen, den sie zu kaufen gedenkt um 25% erhöht, d.h., pro Monat für USD 7.5 Mrd. Regierungsanleihen in ihr Portfolio aufnimmt. Auf das Jahr hochgerechnet sind das ca. 40% aller neu von der Regierung begebenen Anleihen. Ein Kommentator hat es auf den Punkt gebracht, vor dem wir an dieser Stelle schon früh gewarnt hatten:"Das ist die Weimarer Lösung." Recht hat er. Die Deflation öffnet in interventionistischen Systemen die Tür zum unbeschränkten, nicht rückzahlbaren Notenbankkredit.
>>Das Bedenklich ist in Japan zudem, dass zu befürchten ist, dass letztlich diesen Regierungsanleihen via die Verwertungsgesellschaften für faule Kredite letztlich uneintreibbare Forderungen zugrunde liegen. Somit sind die japanischen Staatsanleihen nur noch durch die Steuergelder gedeckt. Davon, dass man als Gläubiger auf das Eigentum des japanischen Staates an Strassen, Immobilien, Kraftwerke usw. usf. durchgreifen kann soll man besser nicht träumen.
>>Wenn es jedoch zu hochinflationären Schüben kommt, dann sind auch die Bürger ruiniert, die das Gros der Steuern bezahlen sollten, mit denen die Obligationen bedient werden. Werden sie somit überhaupt nicht mehr bedient? Nun, rein formaljuristisch schon. Man wird für die Staatsanleihen bunt bedruckte Zettelchen erhalten auf denen Yen gedruckt ist und die irgendein Zentralbanker signiert hat. Also erhält man genau das, worin die Anleihen denominiert sind. Bezahlt ist bezahlt und so gesehen kann Japan auch nicht bankrott gehen. Aber was sind denn diese schönen bunten Zettelchen wert? Nun, in diesem Kontext kommt mir immer jenes Interview im deutschen Nachrichtenmagazin"Stern" in den Sinn. Ein Reporter interviewt eine alte Frau über die Zustände im zerfallenden Jugoslawien und wie sie diese erlebe. Die Dame bricht das Interview abrupt ab, mit der Begründung, dass sie nun zum Markt gehen müsse, ansonsten sie für ihre Rente nur noch halb so viel Eier erhalte wie gestern. Nun, der jugoslawische Staat hat sein versprechen eine Rente von xy zu bezahlen gehalten... Genauso wird der japanische Staat seine Zahlungsversprechen halten.
>>Alles klar?
>Wie alles in der Welt kann man das Ding von 2 Seiten betrachten!
>Was ist mit den vielen Leuten die eine Immobilie zu 10 Mio gekauft haben die jetzt noch vielleicht 3Mio wert ist.Und vielleicht haben diese Leute 5 Mio Eigenkapital gezahlt und 5 MIO finanziert.
>Sie haben über Jahre die Zinsen für 5 Mio bezahlt und gleichzeitig haben sie momentan anstatt ehemals 5Mio Schulden nun 7 Mio Schulden.Und das trotz Zinszahlung.Haben sie es nicht schon längst bezahlt mit einer Grausam-Rendite!
>Ja 70% Wertverlust ist happig.Und warum sollen die Leute wenn sie es denn eisern durchhielten trotzdem die Zinsen für heiße Luft zu zahlen nun nicht dafür belohnt werden.?Und zudem kommt die Infation ja nicht von jetzt auf morgen sondern blütenweich.
>Also ich bin der Meinung daß eine deflationäre Krise erheblich mehr Unheil anrichtet als das Gegenteil.Denn schließlich hatten die Cash-Besitzer lange genug Zeit ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen.Und glaube nur daß die Schlauen gerade dabei sind dies zu tun oder bereits getan haben.Also wat solls die Währungsreform kommt so oder so aber die Schlauen haben halt immer die Nase vorn.
>Gruß EUKLID
...ob die Inflation der bessere Teil ist,bleibt dahingestellt.In der Inflation
1922-23 haben zwar die"Schieber" ihr Geld vorher in Dollar oder hfl getauscht
aber die arme Masse war am verrecken, über 1 Million sind verhungert und nicht nur wegen des englischen Embargos!
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