- Wie kommt es eignentlich, dass dieses Forum so gut ist? - Toby0909, 13.03.2002, 21:32
- Die Antwort wurde vielleicht vor über 200 Jahren gegeben... - Tofir, 13.03.2002, 21:48
- ... verschieden?... ;-) (owT) - Zardoz, 13.03.2002, 21:59
- Re:... verschieden?... ;-) Ja! - für mich eins der schönsten Rätsel! (owT) - Tofir, 13.03.2002, 22:15
- Re: Die Antwort wurde vielleicht vor über 200 Jahren gegeben... - antares, 14.03.2002, 12:47
- ... verschieden?... ;-) (owT) - Zardoz, 13.03.2002, 21:59
- Re: Wie kommt es eignentlich, dass dieses Forum so gut ist? - Amanito, 13.03.2002, 22:01
- Re: Wie kommt es eignentlich, dass dieses Forum so gut ist? - Chrizzy, 14.03.2002, 02:19
- Die Antwort wurde vielleicht vor über 200 Jahren gegeben... - Tofir, 13.03.2002, 21:48
Re: Die Antwort wurde vielleicht vor über 200 Jahren gegeben...
>Sie stammt von dem heute fast vergessenen Philosophen Friedrich Daniel Schleiermacher, der von 1768 - 1834 lebte und der damals so bekannt war, dass zu seinem Begräbnis über 20000 Besucher kamen.
>Im Zentrum stand für ihn die Individualität, der einzelne Mensch in seiner Besonderheit. Ausdruck dieser Einzigartigkeit sind die menschlichen Werke. Gleichzeitig behauptet Schleiermacher jedoch, daß sich die individuelle Besonderheit nur entfalten läßt, wenn der Mensch an einer Gemeinschaft teilhat. Jedem Individuum kommt eigentümliche Bedeutung zu, so daß jedes Individuum berufen ist, sein eigentümliches Urbild zu verwirklichen. In der Verwirklichung der in ihr ideell angelegten Individualität besteht die Freiheit der Persönlichkeit.
>Entscheidend sei, daß die Individuen sich zum Ausdruck bringen, d. h. sich andern offenbaren oder mitteilen.
>Und genau das tun wir doch hier in diesem Forum - jeder auf seine eigene Weise!
>meint
>tofir
>PS: Schleiermacher vermachte uns auch folgendes schöne Rätsel:
>
>Wir sind's gewiss in vielen Dingen, im Tode aber sind wir's nicht.
>die sind's, die wir zu Grabe bringen, und gerade diese sind es nicht.
>und weil wir leben, sind wir's eben an Geist und Angesicht,
>und weil wir leben, sind wir's eben zur Zeit noch nicht.
...seine Beisetzung auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof hatte den Charakter einer allgemeinen Volkstrauer. Der Historiker Ranke berichtet, dass zwanzig- bis dreissigtausend Menschen die Strassen füllten. Alles ging zu Fuss."ich erinnere mich, welch ein Eindruck es auf mich machte, als wir Schleiermacher begruben, und die ganze lange Strasse hinab an allen Fenstern, an allen Türen geweint ward".
Schleiermacher gehört zu den hochbegabten Männern, welche überall, wohin ihr äusserer und innerer Beruf sie führt, Licht und Leben verbreiten, Neues schaffen, ordnen, regieren. Er war eine von den königlichen, herrschenden Naturen. Er ist in den verschiedensten Gebieten und Richtungen wirksam gewesen, in allen ausgezeichnet und herrschend. Er war gelehrter Theolog und Prediger des göttlichen Wortes, Philosoph und Philolog; das grössere Publicum kennt ihn als geistreichen Schriftsteller über die verschiedensten Angelegenheiten des Tages...
Es kann fremden Ohren und denen, die nach dem Scheine richten, paradox klingen, aber es ist vollkommen wahr, wenn ich sage, dass auf dem tiefsten Grunde seines Geistes, von Ursprung an und je länger je reiner und milder, die Liebe waltete, und dass selbst die Schärfe seines Geistes, der stechende Witz, die bittere Rede, womit er kämpfte und verwundete, nie im Stande waren, den Liebesgrund seines Herzens zu überwältigen.
Friedrich Lücke:
Erinnerungen an Dr. Friedrich Schleiermacher. In: Theologische Studien und Kritiken. 1834
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