- US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - rodex, 14.03.2002, 13:53
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - Diogenes, 14.03.2002, 14:16
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - rodex, 14.03.2002, 14:32
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - rodex, 14.03.2002, 14:44
- Fachbezeichnung: US-Cross-Border-Leasing, Umgangssprachlich: Bilanzmanipulation! (owT) - rodex, 14.03.2002, 15:07
- Re: Der Trick ist uralt - R.Deutsch, 14.03.2002, 15:49
- Danke rodex & Reinhard, dann steht es schlimmer, als ich geglaubt habe... - Diogenes, 14.03.2002, 16:48
- Re: Der Trick ist uralt - Fürst Luschi, 14.03.2002, 16:49
- Re: Der Trick ist uralt - R.Deutsch, 14.03.2002, 15:49
- Fachbezeichnung: US-Cross-Border-Leasing, Umgangssprachlich: Bilanzmanipulation! (owT) - rodex, 14.03.2002, 15:07
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - rodex, 14.03.2002, 14:44
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - rodex, 14.03.2002, 14:32
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - mguder, 14.03.2002, 16:13
- Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks? - Diogenes, 14.03.2002, 14:16
Re: US-Leasingvertraege mit deutschen Kommunen als Bilanztricks?
>Hallo.
>Koennt ihr euch noch an die vor wenigen Wochen hier gepostete Geschichte erinnern, dass anonyme US-Investoren mit deutschen Kommunen dubiose Leasingvertraege ueber Klaerwerke, Strassenbahnen, und anderes staedtisches Eigentum abschliessen? Folgende beiden Artikel aus der Jungen Welt wurden IMHO hier gepostet:
>http://www.jungewelt.de/2002/02-06/007.php
>http://www.jungewelt.de/2002/02-07/009.php
>Das Fazit ist hauptsaechlich, dass es sich um Steuersparmodelle handelt. Von einer Freundin habe ich erfahren, dass nun auch in Hannover massiv staedtisches Eigentum verleast werden soll.
>Nun kommt mir ein ungeheurer Verdacht: Kann es sein, dass der eigentliche Grund nicht Steuersparen, sondern das aufblaehen von Bilanzen ist? Dazu ein Ausschnitt aus dem ersten Artikel:
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>Die Puppe »US-Investor« wird also mit Hilfe der SPC von den deutschen Banken mit dem 600-Millionen-Dollar-Kredit eingekleidet. Ein Vorstandsmitglied der Puppe, ein amerikanischer Angestellter der Deutschen Bank/Allco Finance, setzt sich in New York mit dem Kämmerer der deutschen Stadt hin und unterschreibt einen Vertrag. Die Banken überweisen an ihre Puppe monatliche Leasingraten für die Anmietung (headlease), die Puppe überweist diese Beträge im selben Rhythmus für die Rückmietung (sublease) zurück. 24 oder 100 Jahre lang, so lange die Verträge eben laufen. So fingieren die Banken gegenüber dem amerikanischen Finanzamt einen hundertjährigen Leasingvertrag. Diese an sich unsinnig lange Laufzeit wird in den USA so interpretiert, daß sie den Eigentumsübergang an den US-Investor begründet. Das wirtschaftliche Eigentum am Kölner Klärwerk ist die Voraussetzung für die steuerliche Abschreibung. Obwohl ja nichts verkauft wird und die Klärwerke fest im Eigentum der Stadt Köln bleiben, angeblich. Und die 100 Jahre sind zwischen den Leasingpartnern auch nicht so ernst gemeint wie gegenüber dem Finanzamt. Denn die Vertragspartner sind sich einig, daß die Stadt nach 24 Jahren eine »Beendigungsoption« hat, die auf jeden Fall wahrgenommen wird. Der Kölner Rat hat das schon so beschlossen. Das darf nur das Finanzamt in den USA nicht erfahren. Und eigentlich ist ein Leasing-Vertrag ein Leasing-Vertrag - und kein Kaufvertrag. Macht aber nichts, angeblich.
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>Fuer die deutsche Kommune wird also nur Geld rumgereicht, und es springt ein kleiner Gewinn raus. Der US-Investor aber kann das Objekt (zum Beispiel Klaerwerk) in seiner Bilanz als Eigentum verbuchen, ohne wirklich Geld dafuer ausgeben zu muessen (Kreislauf). Kann sich mal ein BWLer hier dazu aeussern, ob soetwas bilanztechnisch denkbar waere?
>Das wuerde bedeuten, dass US-Firmen und Banken durch diese Leasingvertraege ihre ganzen Lufbuchungen, auf denen die US-Oekonomie beruht, untermauern. Das waere aergere Bilanzfalschspielerei als im Fall Enron. Und was passiert, wenn die US-Oekonomie zusammenbricht? Pocht man dann auf das (nach eigenem Recht)
>Eigentum am deutschen Kommunalbesitz?
>Ich glaube dem Thema muss unbedingt weiter nachgegangen werden. Zumal diese Leasingvertraege keine Ausnahme zu sein scheinen, sondern wie ein Krebsgeschwuer in ganz Deutschland um sich greifen.
>Rodex
Hallo Rodex,
ich hatte die beiden Artikel hier gepostet. Da kommt noch ein großer Konflikt auf Europa zu. Aber da unsere Politiker Konfliktscheu sind, dürfte bald die halbe europäische Infrastruktur in amerikanischen Händen sein.
Gruß
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