- Straßenkämpfe nach Anti-Globalisierungs-Demo in Barcelona - rodex, 17.03.2002, 04:22
Straßenkämpfe nach Anti-Globalisierungs-Demo in Barcelona
Straßenkämpfe nach Anti-Globalisierungs-Demo in Barcelona
Barcelona, 17. Mär (Reuters) - Nach einer Großdemonstration von Globalisierungsgegnern zum Abschluss des EU-Gipfels ist es am Samstagabend in Barcelona zu gewalttägigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.
Nach Polizeiangaben wurden sieben Beamte verletzt. 38 Personen seien festgenommen worden. Spanische Medien berichteten, auch sechs Demonstranten und ein spanischer Fotoreporter hätten leichte Verletzungen erlitten. Die Polizei setzte unter anderem Gummigeschosse ein. An der Kundgebung beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren bis zu einer halben Million Menschen, die Polizei schätzte rund 250.000 Demonstranten.
Nach einem zunächst friedlichen, mehrstündigen Marsch durch die Stadt entzündeten einige Teilnehmer Feuer in den Straßen und beschädigten mehrere Gebäude, darunter Banken und Modegeschäfte. Auch auf ein Regierungsgebäude wurde offenbar ein Brandsatz geworfen.
"Da warfen einige Flaschen und Steine auf einen Benetton-Laden", sagte eine Passantin."Erst fing einer damit an. Als die Polizei mit Stöcken zwischen ihre Beine und Arme schlug, haben sich andere angeschlossen", sagte sie. Zuvor waren auf dem Weg aus dem Zentrum zum Hafen die Fenster zweier Bankhäuser eingeworfen und deren Büros verwüstet worden. In einer der beiden Banken lag danach ein Fotokopierer halb auf der Straße. Auf einem der Fenster hinterließen die Demonstranten in Rot den Schriftzug:"Weidet die Reichen aus!"
Der Zug bestand zu großen Teilen aus jungen Menschen, die Transparente mit Aufschriften wie"Ein Europa des Friedens und der Gerechtigkeit" oder"Macht Liebe, nicht Krieg" dabei hatten. Die Globalisierungsgegner waren aus ganz Europa nach Barcelona gereist, um unter dem Titel"Gegen ein Europa des Kapitals" gegen die bei dem Gipfel bekräftigte freie Marktwirtschaft zu demonstrieren.
Vor Beginn des Marsches äußerten sich die Veranstalter, ein Bündnis von ungefähr 100 Gruppen, zuversichtlich, dass die Demonstration friedlich verlaufen werde. Die Polizei hatte 8500 Beamte in der Stadt zusammengezogen und ließ Hubschrauber über dem Zug kreisen.
In jüngster Zeit war es am Rande politischer Großereignisse wiederholt zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Im italienischen Genua erschoss die Polizei im Juli vergangenen Jahres einen Demonstranten.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: