- Dottore hat aufgeräumt bei boerse.de Schön hast du es gemacht ggg (owT) - 2good4you, 19.03.2002, 13:50
- Re: Dottore hat aufgeräumt bei boerse.de Hier: mit Text. - Lemmy, 19.03.2002, 14:49
- Außer dass Greenspan ein Scharlatan und alle, die ihm vertrauen, Schwachköpfe - Wal Buchenberg, 19.03.2002, 14:58
- Für mich schon, ich weiß nämlich nicht alles... ;-) (owT) - Zardoz, 19.03.2002, 16:52
- ...klang so ein bisschen nach zurĂĽckrundern. Zuviele"wenn, dann, falls". - x Thomas, 19.03.2002, 18:55
- Re: Außer dass Greenspan ein Scharlatan und alle, die ihm vertrauen, Schwachköpfe - 2good4you, 19.03.2002, 22:21
- Re: Greenspan...... ein Schwachkopf? - Liated mi Lefuet, 20.03.2002, 00:47
- Für mich schon, ich weiß nämlich nicht alles... ;-) (owT) - Zardoz, 19.03.2002, 16:52
- Außer dass Greenspan ein Scharlatan und alle, die ihm vertrauen, Schwachköpfe - Wal Buchenberg, 19.03.2002, 14:58
- dottore scheint den aufschwung hält den aufschwung für wahrscheinlich? - patrick, 20.03.2002, 01:48
- Re: dottore im aufschwung? - Ecki1, 20.03.2002, 09:07
- Re: dottore im aufschwung? - Euklid, 20.03.2002, 10:12
- Re: dottore im aufschwung? - patrick, 20.03.2002, 16:45
- Re: dottore im aufschwung? - Euklid, 20.03.2002, 20:04
- Re: dottore im aufschwung? - patrick, 20.03.2002, 20:59
- Re: dottore im aufschwung? - Euklid, 21.03.2002, 00:15
- Re: dottore im aufschwung? - patrick, 20.03.2002, 20:59
- Re: dottore im aufschwung? - Euklid, 20.03.2002, 20:04
- Re: dottore im aufschwung? - patrick, 20.03.2002, 16:45
- Re: dottore im aufschwung? - Euklid, 20.03.2002, 10:12
- Re: dottore im aufschwung? - Ecki1, 20.03.2002, 09:07
- Re: Dottore hat aufgeräumt bei boerse.de Hier: mit Text. - Lemmy, 19.03.2002, 14:49
Re: Dottore hat aufgeräumt bei boerse.de Hier: mit Text.
Paul C. Martin
Die Zinsen steigen wieder!
Die Notenbanken halten sich für besonders schlau, weil sie sich für besonders mächtig halten. Ihre Macht leiten sie von etwas ab, das sie „Geldpolitik“ nennen. Diese „Politik“ läuft darauf hinaus, dass die Notenbanken sich einbilden, die Zinssätze so „setzen“ zu können, dass sie Booms & Busts der realen Wirtschaft letztlich verhindern können.
Diesem Modell liegt die Vorstellung zu Grunde, die Notenbanken würden ihrerseits „Kredit“ vergeben, was aber definitiv nicht der Fall ist. Daher operieren Analysten immer gern mit schwammigen Begriffen wie „Leitzins“ oder „Notenbanksatz“.
Notenbanken können nur bereits im Markt befindliche Titel, die ihrerseits bereits einen Zinssatz tragen, zu ihren Konditionen in ZB-Geld verwandeln. An der Marktrendite und damit am Marktzins selbst können sie nicht „drehen“. Was sie können, ist einzig und allein die Rendite jener Titel, die bei ihr immer erst hinterlegt sein müssen, bevor sie Notenbankgeld herausrücken, zu beeinflussen. Werden z.B. Titel mit einer Marktrendite von 6 % bei der Notenbank hinterlegt und liegt der „Notenbanksatz“ bei 2 %, bleiben den Banken, die als Geschäftspartner der ZBs ausschließlich auftreten, 4 % von diesen Titeln, usw., usw.
Aus diesem Mechanismus ergibt sich klar, dass die ZBs den Marktrenditen insgesamt nur folgen, sie aber nicht von sich aus beeinflussen können. Sie sind also Dienerinnen des Wirtschaftsgeschehens, aber niemals deren Herr.
Betrachten wir dies anhand der aktuellen Lage in den USA. Die Fed hatte nach einer Reihe von „Leitzins“-Erhöhungen bemerkt, dass sich das Wirtschaftsgeschehen auf Talfahrt befindet. Daraufhin kam es zum bekannten Stakkato von Leitzins-Senkungen (6,5 auf 1,75 %). Damit erhöhte die Fed zwar den Teil (!) der Renditen, die bei den Banken auf deren bei der Fed eingereichten US-Titel lagen. Da das Volumen der bei der Fed eingereichten US-Titel nur etwa zehn Prozent der gesamten am Markt befindlichen US-Titel ausmacht, sank der Fed-„Satz“ um 73 %, was aber nicht bedeutete, dass auch der Zinssatz für neu am Markt zu vergebende Kredite entsprechend sank. Er ging bei mittel- und langfristigen Titeln mit bester Bonität nur um ca. 5 bis 8 % herunter. In vielen Marktsegmenten sind die Zinssätze sogar gestiegen (Unternehmensanleihen!). Auch gibt es Länder, deren ZB die Leitsätze deutlich gesenkt hatte, ohne damit verhindern zu können, dass die Marktsätze selbst für beste Bonitäten (10-years-government-bonds) weiter angestiegen sind (Australien, Dänemark, Großbritannien, Japan, Schweden, Schweiz).
Das ganze Gerede von „Leitzinsen“, die also die Real- oder Finanzwirtschaft irgendwohin „leiten“, entpuppt sich als dummes Geschwätz.
Der „Magier“ Alan Greenspan fordert nun seit längerem „new credits“ der Banken, um die US-Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Und er glaubt, mit seinem Leitzinssenkungs-Stakkato das „dazu Notwendige“ beigetragen zu haben. Nach seiner „magischen“ Operation („Fed-Satz“-Senkung um 73 %!) sind die Marktsätze (Renditen) für 10-Jahres-Bonds um ca. 6 % gefallen. Nach, nicht wegen!
Sollte jetzt die US-Konjunktur tatsächlich wieder Tritt fassen, gibt es für Greenspan mit seiner verqueren Denke keine Möglichkeit mehr, die Fed-Sätze TROTZ des AUFschwungs weiter zu senken, da er sie ja WEGEN des ABschwungs gesenkt hatte. Sobald sich also ein AUFschwung zeigt, heißt es „Kommando zurück“! Die Fed-Sätze werden wieder angehoben. Klartext: Die Fed-Sätze müssen wieder steigen - es sei denn, die US-Wirtschaft erholt sich nimmermehr und stagniert forever. Dann kann Greenspan die japanische Karte ziehen, und die Fed-Sätze ebenfalls auf oder nahe Null senken, was dann genau so wenig helfen wird wie es in Japan auch nicht geholfen hat. Aber bleiben wir optimistisch!
Dass in jedem Aufschwung die Marktzinssätze steigen, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten. Ob da irgendwelche „Notenbanken“ herumturnen und irgendwelche Notenbank-Chefs „kluge“ Statements abgeben oder nicht, spielt keinerlei Rolle.
Paul C. Martin
19.03.
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