- Abstimmung über HP-Fusion mit Compaq - Cosa, 19.03.2002, 23:36
Abstimmung über HP-Fusion mit Compaq
<font size="4">Abstimmung über HP-Fusion mit Compaq: Fiorina spricht von einem «knappen» Sieg
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19. Mär 19:31, ergänzt 23:19
Die HP-Aktionäre haben heute über die Fusion von Hewlett-Packard mit Compaq entschieden. HP-Chefin Carly Fiorina geht davon aus, dass es einen «knappen, jedoch ausreichenden Sieg» für die Fusion gegeben hat.
Abstimmung und Debatte dauerten nur etwa eine Stunde. Nach einem mehr als halbjährigen Tauziehen um die Fusion von Hewlett-Packard und Compaq haben die Anteilseigner von HP am Dienstag ihre mit Spannung erwartete Entscheidung getroffen. Von dem Ergebnis hängt ab, ob Hewlett-Packard und Compaq künftig den größten Computerkonzern nach IBM bilden werden. Das Auszählverfahren dürfte aber einige Tage dauern.
Noch am Dienstagabend zeigte sich HP-Chefin Carly Fiorina zuversichtlich, dass die Entscheidung für die Fusion gefallen ist. Die Mehrheit der Befürworter sei «knapp, aber ausreichend», erklärte sie. Sie sagte, dass es den Anschein habe, dass eine Mehrheit jener Aktionäre, die nicht zu den Familien Hewlett und Packard gehören, für die Fusion gestimmt hätte. In einem Statement nach der Stimmabgabe sagte Fiorina: «Wir sind dankbar, dass die HP-Aktionäre die herausragenden strategischen und wirtschaftlichen Vorteile des Mergers erkannt haben.»
Ihr Gegenspieler im Übernahmekampf, der Gründerenkel Walter Hewlett sagte vor Jounalisten lediglich, er sei optimistisch. Aber es sedin noch zu früh, um einen Sieger zu benennen. Mit dem Begriff «too close to call» bewerten Beobachter das Rennen ähnlich knapp wie die letzte US-Präsidentenwahl. Die Entscheidung werde denkbar knapp ausfallen, meint die Financial Times.
Fast 2000 HP-Aktionäre waren am Dienstag in Cupertino in Kalifornien zu der alles entscheidenden Abstimmung zusammengekommen. Umgehend nach Eröffnung der außerordentlichen Hauptversammlung teilte Fiorina mit, die Wahlurnen stünden bereit. Die Aktionäre könnten ihre Stimmzettel einwerfen.
Applaus für Walter Hewlett
Die Versammlung bereitete Hewlett einen begeisterten Empfang. Der Gründerenkel, der in den vergangenen Monaten mit aller Kraft gegen die Fusion und damit auch gegen Firmenchefin Fiorina gekämpft hatte, wurde mit stehenden Ovationen begrüßt. Er erklärte, die Debatte über den Zusammenschluss sei «gesund» für das Unternehmen gewesen.
Bei der Abstimmung waren die «Nein«-Stimmzettel grün, die «Ja»-Zettel weiß. Einige Gegner der Fusion hatten sich aus Protest ganz in grün gekleidet. Beobachter sind sich einig, dass das Ergebnis bei HP knapp ausfallen wird, während die Entscheidung der Compaq-Aktionäre am Mittwoch für die Fusion als sicher gilt. In letzter Minute erklärte der mit 3,4 Prozent größte nstitutionelle Investor Capital Research, er werde für die Fusion stimmen.
Ergebnis in einigen Tagen
Damit die Abstimmung gültig ist, mussten die Inhaber von mehr als 50 Prozent der Aktienanteile von HP vertreten sein. Für den Sieg reicht eine einfache Mehrheit von mehr als 50 Prozent der bei der Abstimmung vertretenen Aktienanteile. Da die Stimmzettel mit der Hand ausgezählt werden und es auch noch die Möglichkeit der Briefwahl gibt, wird das Ergebnis möglicherweise erst in mehreren Tagen bekannt sein.
Die Stimmzettel sollten umgehend an die Ostküste zur Wirtschaftsprüfungsfirma IVS Associates geschickt werden. Die Firma mit Sitz in Newark im US-Bundesstaat Delaware ist für die Auszählung zuständig. Sollte aber eine der beiden rivalisierenden Parteien das Ergebnis ausfechten, müsste neu ausgezählt werden.
HP-Aktie verliert
Der Aktienkurs von Hewlett-Packard schloss am Dienstag nach ersten Gewinnen 2,34 Prozent tiefer auf 18,80 Dollar, während Compaq-Titel rund 7,5 Prozent auf 11,14 Dollar stiegen.
Entlassungen in Deutschland geplant
Durch den Zusammenschluss der beiden US-Unternehmen soll der nach IBM zweitgrößte Computerkonzern der Welt mit einem Jahresumsatz von rund 82 Milliarden Dollar entstehen. Das neue Unternehmen wäre mit etwa 140.000 Beschäftigten in rund 160 Ländern präsent. Fiorina rechnet mit Einsparungen von mehr als 2,5 Milliarden Dollar jährlich. Mehr als 13.000 Stellen sollen gestrichen werden, auch mehrere hundert in Deutschland. (nz)
Quelle: netzzeitung.de
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