- MARC FABER zweiter Teil - Toby0909, 22.03.2002, 13:15
- Interessant, wo kriege ich die volle Version? (owT) - Diogenes, 22.03.2002, 16:49
- kaufen.... - Toby0909, 22.03.2002, 17:17
- Thx! (owT) - Diogenes, 22.03.2002, 20:58
- kaufen.... - Toby0909, 22.03.2002, 17:17
- Interessant, wo kriege ich die volle Version? (owT) - Diogenes, 22.03.2002, 16:49
MARC FABER zweiter Teil
So hier der zweite Teil der Texte von Marc Faber.
Ich weiss, ich weiss es ist teilweise EXTREM STÜMPERHAFT - aber zum einen war der Text halbwegs schwer und zum anderen will ich möglichst nahe am englschen bleieb, damit man mir dann nicht nachsagt, ich verdrehe hier die Wort. Danke Popeye für die Übersetzung des für mich unübersetzbaren Satzes.
Es sind wieder nur Auszüge - die Wichtigen:
Hier lies Marc Faber nachfolgende Autoren zu Wort kommen - Text ist nicht von ihm selbst:
Text von Ian Hague & Harvey Sawikin, Firebird Management LLC, New York:
Dr Marc Faber rated den russischen Aktienmarkt als Kauf, vielleicht aber auch nur als Trade und nicht als Langfristinvestment, was mit seiner Meinung über Vladimir Putin als gefährlicher Napoleon begründbar ist. Auch wir denken, dass der russische Aktienmarkt kurzfristig attraktiv ist aber im Gegensatz zu Marc Faber denken wir, dass Putin beinahe der perfekt Mann für diesen Job ist und ein Fundament für Stabilität und Wachstum, welche für Jahre anhalten werden, aufbaut.
Was ist falsch mit Napoleon?
Napoleon machte sehr viel für Frankreich, was für die Wirtschaft zu Wohlstand führte (seine Liebe zu Handelsembargos einmal ausgenommen) - zum Beispiel: Er hat die Finanzministerien / -organe in Ordnung gebracht indem er die Währung an das Gold gebunden hat; Steuersenkungen; Formalisierung des Systems des Einsammelns der Staatseinkünfte. Er war ein herausragender Institutions-Erbauer, der die frnazösischen Handelsrichtlinien (Commercial Codes) überarbeitet und modernisiert hat, das weltweit erste moderne zweite Bildungssystem eingeführt hat und die Bürokratie und Armee in relativ leistungsorientierte Organisationen transformiert hat, die tatsächlich den Interessen des Staates und der Bevölkerung dienten.
Wie das französische Ebenbild kam Putin an die Spitze eines nach-revolutionären Systems das aufgrund von Gesetzeslosigkeit, ideologischer Unordnung und Unterentwicklung der Insitutionen defekt war.
Die westliche Presse neigt dazu die Tätigkeiten von Putins Regierung gegen korrupte und von Oligarchen kontrollierte elektronische Medien (NTV  Konkursverwaltung und die Streichung der Senderechte von Boris Berezovskii´s TV 6). Die Kritik ist in Ordnung und das was man von westlicher Presse erwartet. Russland hat so gut wie keinerlei Tradition eines freien, privaten Presse-Sektors und das ist eine der insitutionen die durch Versuch und Irrtum entwickelt werden müssen.
Was die Presse aber bei der Berichterstattung vergaß, ist Putins Erfolgs beim Aufbau eines Staates mit der politischen Kapazität zur Implementierung wirtschaftlicher Reformen innerhalb der letzten beiden Jahre.
Zunächst hat Putin das System der Gewlatenteilung zwischen den bundesweiten und regionalen Regierungen geändert - maßgeblich zu Gunsten der Bundesregierung.
Als nächstes wählte er die beiden meist-populären Segmente der politischen Parteien - die Liberalen und die moderat Nationalen - um eine arbeitende Mehrheit im Unterhaus (Duma) zu schaffen. Zulezt machte er von seinem KGB-Hintergrund Gebrauch: He achieved decisive political victories over internal elite opposition by threatening to prosecute key oligarchic groups that had been instrumental in creating the system of „crony capitalism“ that flourishe under Boris Yeltsin.
> er erzielte entscheidende politische Siege über die Elite-Opposition in dem er drohte die oligarichischen Schlüsselgruppen, die für die Blüte des Seilschaften-Kapitalismus verantwortlich waren, anzuklagen (Übersetzung von Popeye)
(…)
Einige Oligarchen, wie z.B. Anatolii Chubais (UES), Vladimir Potanin (Norilsk Nickel), Oleg Deripaska (Siberian Aluminium), Mikhail Khodorkovskii (Yukos) und Roman Abramovich (Russian Aluminium) haben den richtigen Weg eingeschlagen, sich selbst zu verändern hin zu legitimen Geschäftsleuten. Sie erschaffen Transparenz in den Finanzen der Firmen, wechseln über zu Bilanzierung nach US-GAAP, zahlen Dividenden und Steuern und suchen nach Listing-Möglichkeiten an ausländischen Börsen.
Andere die niemals die Fähigkeit oder das Verlangen hatten sich von ökonomischen Parasiten zu wertliefernden Geschäftsleuten zu wandeln, wagten einen Krieg gegen den Kreml und haben verloren. Dies war das Schicksal von Vyakhrives und der Führungsebene von Gazprom, die legal vom Management ausgeschlossen wurden - genauso wie Berezovskii, der ins Exil verbannt wurde, aber angeblich immer noch einen passiven Einfluss auf einige Firmen hat (Sibneft) und Vladimir Gusinskii, der auch ins Exil musste und dem via Insolvenzverfahren alle Vermögenwerte genommen wurden.
Die starke Mehrheit des Präsidenten in der Legislative und seine Popularität öffneten das Fenster für eine Reihe von entscheidenden aber unpopulären Schritten die in den nächsten zwei Jahren genommen werden.
Was die Angelegenheit sehr russisch macht, ist die Voreingenommenheit mit der der Entwicklung der Institutionen beim Schutz der Rechte des Privatbesitzes, der Profuktionsfaktoren, dem Raub durch andere und vom Staat selbst Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Das lernte die neue russische Regierung vom Disaster in 1998: Keine Wirtschaft kann ohne Gesetze funktionieren.
(…)
(Natoosterweiterung, Raketenabwehrsystem und Angebot von Mithilfe im „Krieg gegen den Terror“ als aller erster Staat und beim Angebot der Stützpunkte in Uzbekistan und Tajikistan):
Auch das überraschte Putins Generäle. Er machte noch weitere einseitige Schritte in Richtung Washington als er sein Vorhaben zeigte, die Stationen in Vietnam und Cuba zu schliessen - hierfür erntete magenkrankheit-verursachende Resonanz von seinem Generalstab.
(…)
Russland will zu WTO beitreten, aber unter besseren Bedingungen als ihm im Moment angeboten wird - die umfasst eine schrittweise Ã-ffnung der eigenen Märkte im Finanzwesen, Landwirtschaft, Luftfahrt und einigen Industriebetrieben und die Veränderungen in den Regeln von Stahl und Landwirtschaft bei EU und USA.
(…)
Wann werden also Russlands Reformen anfangen einen erkennbaren Effekt auf die Makroökonomie zu haben? Auch wenn es noch nicht überall Beweise gibt, gibt es allen Grund zu glauben, dass diese Politik und die politischen Authoritäten die dahinter stehen bereits begonnen haben Wirkung auf das BIP-Wachstum und die fiskalen, monetären und aussenhandels- Bilanzen zu haben. Bei einem kürzlichen Treffen mit Russlands Finanzminister wurde uns gesagt, dass die neue (gleich bleibende) 13%ige Einkomenssteuer die Staatseinkünfte in diesem Bereich bereits zu 40 % wachsen liessen. Das wieder-Aufleben des Bankensektors und der Kreditvergabe in den letzten 12 Monaten sind weitere gute Neuigkeiten und man kann mit großer Sicherheit feststellen, dass die Kapitalflucht aus Russland sich umgedreht hat.
Verschönerungen in den heimischen Komponenten des BIP´s sind auszumachen, obwohl die Ã-lexporte im Jahre 2002 garantiert bei weitem geringer sind, als in den vorangegangenen zwei Jahren. Der Effekt eines vermeindlichen Ã-lpreisrutschs wird in etwa das Wachstum um 2 % verringern - auf 3,5 %. Die indirekten Effekte fallender Exportmargen sollten verringert werden durch Investitionswachstum, Haushaltseinkommen und inländischer Nachfrage.
Ein Rückgang der ausländischen Nachfrage kann durch das Wachstum der inlandischen Nachfrage - getrieben durch die Umdrehung der Kapitalflucht und die Reserven der Zentralbank - die im Moment gesunde 38 Mrd. US$ betragen. Das Budget der Regierung beweist seinen Realismus über die Nachhaltigkeit des Ã-l-getragenen Exports, indem es eine Reihe von Szenarios aufbaute, einen ausgeglichenen Haushalt bei einem Ã-lpreis oberhalb von 14 US$ zu erreichen.
Der RTSIndex ist seit Begin des 4.Quartals 2001 um 75 % gestiegen, potentielle neue Investoren werden sich unzweifelhaft fragen, ob es ein weiteres Aufwärtspotential gibt.
In diesem Zusammenhang betonen wir, dass der RTS im Moment bei 300 steht - die Hälfte des Niveaus von 1997. Die Gesamtmarktkapitalisierung beträge gerade mal 75 Mrd. US$ - ein Drittel von der Marktkapitalisierung von Brasilien oder Argentinien (!!!). Das Markt-KGV beträgt anspruchslose 6,x.
Emerging Markets haben historisch in frühen Stadien eines nach-rezessiven Aufschwungs outperformt und aus der Sicht der Profis die den Markt handeln, gibt kein anderer (EM) eine bessere Risiko-Ertrags-Relation wie Russland ab. Die Gewinne im Markt sind zunehmend beeindruckend in dem Licht einer bearischen Erwartung für die Ã-lpreisentwicklung. Der kommende Kampf um Marktanteiele zwischen Russland und SaudiArabien wurde nun von den Massenmedien aufgegriffen und ist im Markt eingepreist. Das Ergebnis ist, dass die Ã-lhändler in Erwartung eines Preisbruchs nach dem Auslaufen der Exporte im 2.Quartal 2002 die größten Shortpositionen der Geschichte aufgebaut haben. Ausserdem fühlt sich Russland in einer besseren Situation einen Preiskrieg gegen die OPEC zu gewinnen. Auch wenn man einen durchschnittlichen Preis von 18 $ für dieses Jahr unterstellt, ist das Makro-ökonomische Bild sehr solide. Der Bondmarkt bestätigt diese Sichtweise indem er die russischen Eurobonds in neue Höhen treibt. Auch wenn man 16 $ fürs Ã-l unterstellt, werden die meisten russischen Aktien zu einem Abschlag von 10 - 30 % gegenüber der anderen Emerging Markets gehandelt und 50 - 75 % billiger als die westlichen Werte.
Ausserdem können russische Ã-lfirmen wie Lukoil oder Sugutneftgas auch bei einem schwachen Ã-lpreis sich sehr gut entwicklen durch eine Führung die die Risikoprämie die in ihren Aktien angewandt wird vermindern.
Das ist was letztes Jahr mit Yukos passierte und Surut und Lukoil haben nun wirklich versprochen das „Haus zu säubern“ und die langerwarteten GAAP-Buchführungsstandards einzuführen und zudem wurde Mark Mobius von Templeton mit ins Directors Board aufgenommen.
Neben den Ã-lwerten gibt es dutzende von small und midcaps die 75 - 90 % unterhalb ihrer 1997er Hochs gehandelt werden. Nicht alle von Ihnen werden ihre alte Bewertung erreichen, aber es gibt viele die durch ein weiteres Steigen den RTS Index in Richtung der alten Höhepunkte explodieren lassen werden.
Durchgeführte Reformen:
2001
Privater Immobilien und Grundbesitz in Städten
13 % Einkommenssteuer
2002
Bürokratiereform - schnellere Registrierung der Unternehmen
Schutz von Minderheitsaktionären
Stärkung der Arbeiterrechte und Schwächung der Gewerkschaften; Löhne müssen sofort und bar bezahlt werden
Kommende Reformen:
private Landwirtschaftsflächen werden zugelassen
Bürokratiereform (Verringerung der Ministerien und Büros, sowie eine Anhebung der Gehälter)
Militärreform - Kürzung der Truppenstärke um 15 %, v.a. bei Generälen - weitere Schritte hin zu einer Berufsarmee
Bankenreform - Verringerung der Limitierungen der Beteiligungsmöglichkeit für Ausländer, Verkauf und Privatisierung von staatseigenen Banken
(auch die Reformen sind nur Auszüge - es gab noch mehr!)
Toby
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