- Zur Manipulation des Goldmarktes durch das 'Wallstreet-Kartell' - Galiani, 28.03.2002, 18:10
- Re: Zur Manipulation des Goldmarktes durch das 'Wallstreet-Kartell' / danke (owT) - JüKü, 28.03.2002, 20:35
- Re:.. Manipulation, Wallstreet-Kartell.. - aber Galiani ;-) - nereus, 28.03.2002, 21:14
- Re:.. Manipulation,..... - aber Galiani ;-) / YOU MADE MY DAY! ;-) (owT) - JÜKÜ, 28.03.2002, 21:19
- @nereus: *LOL* (Wie heißt's: Die Meinungen decken sich nicht unbedingt mit...) (owT) - Galiani, 28.03.2002, 22:03
- WAS IS'N DA PASSIERT? ALLES MEIN THREAD? GIBT'S DOCH NICHT! (owT) - Galiani, 28.03.2002, 22:06
- Ah! Schon repariert! (owT) - Galiani, 28.03.2002, 22:07
Zur Manipulation des Goldmarktes durch das 'Wallstreet-Kartell'
Hallo
Zu den zentralen Figuren für die Entwicklung des Goldmarktes gehört gewiss Alan Greenspan, der... als Zugehöriger zum «WallstreetKartell» für die übergeordnete Manipulation des Goldpreies an vorderster Stelle steht. Als er von seinem Amtsvorgänger Paul Volcker im August 1987 sein Amt übernahm... musste Greenspan mit seiner ersten grossen Liquiditäts-Spritze verhüten, dass aus dem schockierenden Aktien-Crash eine wirtschaftliche Grosskrise entstehen konnte.
In den 60er Jahren war Greenspan [indes] ein ausgesprochener Gold-Freund, für den es keine Zweifel gab, dass das Gold eine bedeutende Währungsfunktion haben muss. Als Chef des Fed gab er sich bedeckter und äusserte sich zum gelben Edelmetall in sehr ambivalenter Weise, bis er sich 1994 erneut als «Gold Bug» zu erkennen gab, was von den Medien mit einer Ausnahme (!) ignoriert wurde. « The Wall Street Journal» berichtete in einem kleinen Beitrag über seinen Auftritt im Repräsentantenhaus mit bemerkenswerten Aussagen: Die Entwicklung des Goldpreises soll Signale für seine Geldpolitik liefern und wörtlich: «Der Goldpreis ist ein sehr guter Indikator für die kommende Inflationsentwicklung weshalb auch er für die Geldpolitik herangezogen werden muss.» Das Rauschen im Blätterwald blieb aus, Greenspans langatmigen Ausführungen lagen zu quer in der damaligen Meinungsmache. Er sagte zusammengefasst:
Das Bretton-Woods-System mit dem Goldstandarad und festen Wechselkursen habe ganz klar für Stabilität im Währungssystem und für überdurchschnittliche Wachstumsraten in der Weltwirtschaft gesorgt. Als Präsident Nixon zu Beginn der 70er Jahre den Dollar von der Goldbindung loslöste, hätten die Notenbanken nach neuen Richtlinien Ausschau halten müssen. Zuerst habe man die « Phillips Kurve » benutzt..... Mit Paul Volcker seien schliesslich die Geldmengen und Monetaristen in Mode gekommen.....
Schon Volcker habe sich [allerdings] von den Geldmengen-Fesseln zu lösen begonnen, so Greenspan, aber erst er hätte den Bruch gewagt, ohne indessen einen wirklichen Ersatz für verlässliche Signale gefunden zu haben. Nun sei er nach drei langen Jahrzehnten mit vielerlei Erfahrungen wieder beim Gold gelandet, und der Fed-Chef erklärte ausdrücklich, er wolle sich in Zukunft wieder mehr an der realen Welt orientieren als allein an den Finanzmärkten. Offenbar repräsentierte für Greenspan das Gold die reale Welt besser als andere Güter.
Jene, die für Gold als monetäre Kraft nur ein müdes Lächeln übrig hatten, blieben stumm, um keinen Sturm zu entfachen, der sie hätte entlarven können.
Seither hat sich Greenspan nie wieder so klar für Gold ausgesprochen und sich wohl oder übel dem Konsens der internationalen Hochfinanz gefügt: Statt das Gold als Richtschnur zu verwenden, wird sein Preis so manipuliert, dass es die lukrativen Geschäfte der Finanz-Industrie nicht stören kann. Steigende Goldpreise würden nämlich weltweit
einen Sturm von Fragen nach aufkeimender Inflation oder - wie in diesen Monaten - nach den wirklichen Bonitäten im Finanz-System entfachen. Und das wäre für die unzähligen
Tonnen von Papieren eine denkbar schlechte Promotion. Aufgrund dieser Aussagen und Entwicklungen ist aus meiner Sicht gesichert, dass Greenspan die Entwicklung des Goldpreises sehr wohl minutiös verfolgt, ihn aber nicht mehr zum Massstab seiner Geldpolitik machen kann, ihn vielmehr als Signal für konzertierte Aktionen gegen Gold missbraucht.... Heute steht Alan Greenspan mit im Zentrum der hinterhältigen Gold-Manipulation zugunsten der Hochfinanz im Wallstreet-Kartell....
[Es] wird die gut eingespielte Leier zur Gehirnwäsche allfälliger Gold-Interessenten und zu deren Ablenkung von wenig schmeichelhaften Tatsachen gezupft; die Argumente sind immer die selben:
• Physische Edelmetalle werfen keinen Ertrag ab, es sei denn man schreibe Optionen, was aber nicht generell zu empfehlen sei. (Mit demselben Argument kämpfen immer mehr Politiker für eine Reduktion der Notenbank-Goldbestände, als hätte eine Zentralbank die Aufgabe, die Erträge zu maximieren und nicht für eine stabile Währung zu sorgen.)
• Viele Banken haben kaum noch physisches Gold am Schalter. Den unbeirrbaren Goldfreunden werden wenn es denn schon sein muss - ein Metallkonto oder allenfalls Goldfonds empfohlen. Das mit den Goldbarren und Münzen sei doch viel zu sperrig und umständlich.
• Seit Jahren wird in heiklen Kurs-Phasen von der Finanz-Industrie und unkritischen, abhängigen Medien immer wieder die Drohung lanciert, es gäbe weitere Notenbanken, die Gold verkaufen möchten, um mit dem Erlös «attraktivere» Möglichkeiten auszuschöpfen. Das jüngste Beispiel ist die Deutsche Bundesbank, beziehungsweise deren Chef Ernst Welteke, beziehungsweise dessen Hintermänner aus der Hochfinanz.
• Heute hätten die «aufgeklärten» Marktteilnehmer zur Absicherung gegen politische und wirtschaftliche Risiken viel effizientere Möglichkeiten mit einem geschickt gewählten Währungs-Mix und/oder einer Vielzahl von Derivaten (das lässt die Bank auch viel besser mitverdienen).
• Sollten Sachwerte erneut in eine Deflations-Spirale geraten, vermöchte sich Gold den massiven Preiskorrekturen nach unten nicht zu entziehen (in Unkenntnis des geradezu lächerlichen Verhältnisses zwischen papierenen «Guthaben» und «realen Werten») [Zusatz von G: Ich habe neulich in einem Posting ausgerechnet, daß die Summe der heutigen Staatsschulden von ca. 10 Billionen US-Dollar bei $ 300/oz in Gold umgerechnet einer Menge von über 1 Million Tonnen Gold entspräche. Dies ist (wenn ich mich nicht verrechnet habe) etwa drei- bis viermal soviel Gold als in der gesamten Menschheitsgeschichte bis heute gefördert wurde!]
• Wenn keines dieser Argumente fruchtet, kommt der Holzhammer: Es sei doch aus der Geschichte bekannt, dass in schwierigen Zeiten der Besitz von Gold verboten worden sei (weshalb wohl?) oder Konfiskationen (also behördlicher Diebstahl!) angeordnet würden.
[Aus dem in Zürich erscheinenden Informationsdienst »WIRTSCHAFTaktuell« (XII/6, 24. März 2002)]
Gruß
G.
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