Rund 40 westliche Friedensaktivisten verschanzen sich mit Arafat

verfasst von rodex, 31.03.2002, 17:25

Rund 40 westliche Friedensaktivisten verschanzen sich mit Arafat

Ramallah/Jerusalem, 31. März (AFP) - Ungeachtet von Warnschüssen israelischer Soldaten sind am Sonntag rund 50 (rpt. 50) Friedensaktivisten in das umstellte Büro von Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Ramallah vorgedrungen. Eine Sprecherin der Gruppe teilte von dort mit, etwa 40 überwiegend aus Frankreich stammende Frauen und Männer würden vorerst bei Arafat bleiben, um ihn vor israelischen Übergriffen zu schützen. Die Aktivisten hätten sich kurz mit Arafat unterhalten, der dann wieder an seine Arbeit gegangen sei. Arafat habe seine Entschlossenheit bekräftigt,"bis zuletzt" gegen die israelische Besatzung Widerstand zu leisten.

Eine Gruppe von zehn Aktivisten, unter ihnen der französische Bauernführer José Bové, habe nach dem Treffen mit Arafat das Gebäude wieder verlassen. Die Friedensaktivisten waren an israelischen Panzern vorbei in den belagerten Amtssitz Arafats eingedrungen und hatten dabei auch Warnschüsse ignoriert. Den Angaben zufolge handelte es sich um Franzosen, Italiener, Briten, Schweizer und US-Bürger. Bereits am Samstag hatten vier von ihnen Arafat und seinen Mitarbeitern Lebensmittel und Medikamente gebracht.

Am Morgen hatten sich israelische Soldaten und Leibwächter Arafats in der Nähe des Büros ein einstündiges Feuergefecht geliefert. General Ron Kitrey sagte im Namen der Armee, die Regierung habe den Auftrag erteilt, Arafat zu"neutralisieren", ohne ihn physisch anzugreifen. Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat äußerte dagegen die Überzeugung, Israel sei entschlossen, Arafat zu töten.

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