- Ein Trugschluss von dottore - Tassie Devil, 27.03.2002, 19:23
- *Geldmenge* ins Töpfchen, *Slang* ins Kröpfchen - Wal Buchenberg, 27.03.2002, 19:45
- Re: *Geldmenge* ins Töpfchen, *Slang* ins Kröpfchen - Euklid, 27.03.2002, 19:49
- Re: Ein wenig aus der Spur gekommen - Tassie Devil, 27.03.2002, 20:19
- Hochinteressanter Beitrag! Danke! Und Gruß nach NZ (owT) - Galiani, 27.03.2002, 20:29
- Also meinetwegen ; - ): nach Australien! (owT) - Galiani, 27.03.2002, 20:33
- Re: Trugschluss? - André, 27.03.2002, 20:39
- Re: Trugschluss? - Tassie Devil, 29.03.2002, 18:19
- Re: Ein Trugschluss von dottore - mguder, 27.03.2002, 20:56
- Re: Ein Trugschluss von dottore - Jochen, 27.03.2002, 22:17
- Re: Ein Trugschluss von dottore - Tassie Devil, 29.03.2002, 18:11
- Re: Ein Trugschluss von dottore - Jochen, 27.03.2002, 22:17
- Re: Ein Trugschluss von dottore *** Verrat uns mal die Definition von Tassie - Herbi, dem Bremser, 27.03.2002, 22:41
- tassie devil = tasmanischer teufel? (owT) - ingobert, 27.03.2002, 23:30
- Re: Exakt (owT) - Tassie Devil, 29.03.2002, 17:51
- tassie devil = tasmanischer teufel? (owT) - ingobert, 27.03.2002, 23:30
- Re: Ein Trugschluss von dottore - etwas zum ersten Teil des Beitrages - nereus, 27.03.2002, 22:52
- Re: Ein Trugschluss von dottore - etwas zum ersten Teil des Beitrages - Euklid, 27.03.2002, 23:23
- Re: Ein Trugschluss von dottore - etwas zum ersten Teil des Beitrages - Tassie Devil, 29.03.2002, 17:48
- Re: Ein Trugschluss von dottore - etwas zum ersten Teil des Beitrages - Tassie Devil, 29.03.2002, 17:28
- Re: ein Trugschluss von dottore - Tassie Devil, leider auch etwas spät.. - nereus, 31.03.2002, 19:02
- Re: Ein Trugschluss von dottore - etwas zum ersten Teil des Beitrages - Euklid, 27.03.2002, 23:23
- Re: Ein Trugschluss von dottore - Uwe, 27.03.2002, 23:30
- Re: Ein Trugschluss von dottore - Tassie Devil, 29.03.2002, 15:09
- *Geldmenge* ins Töpfchen, *Slang* ins Kröpfchen - Wal Buchenberg, 27.03.2002, 19:45
Re: ein Trugschluss von dottore - Tassie Devil, leider auch etwas spät..
.. aber dafür etwas österlich
Hallo Tassie!
Ich schrieb im Bezug zur Geldmengendefinition der Standardökonomie: In jeder Veröffentlichung zu den Geldmengen wird immer auch Bezug zu den Fristigkeiten genommen.
Du antwortest: Tja, um aber genau diesen Unterschied RICHTIG beurteilen zu koennen, und natuerlich auch zu erkennen was da tatsaechlich dahinter steckt, muss man halt eben um den Unterschied zwischen Geld und Guthaben auf Geld wissen.
Und als ich dann noch fragte: Nur wie will man kurz und bündig kurzfristige, mittelfristige und langfristige Geldvolumina benennen?
Da antwortest Du schon ein wenig gequält: .. Geld kann nie Geld sein, wenn es mit einer Auszahlungsfrist oder sonstigen Auszahlungsbedingungen verbunden ist, es kann sich bei sowas nur auf ein GUTHABEN auf Geld handeln, das damit mehr oder weniger NEAR THE MONEY ist. Near the money ist aber eben nicht das Geld selbst. Geld ist eben nur net cash bongo ohne Fristen und Bedingungen.
Also liegt hier der entscheidende Punkt an dem sich unsere Geister scheiden.
Gegen die Bezeichnung einer Geldguthabenmenge hättest Du dann auch nichts einzuwenden.
Aber!!! bitte.. nicht die Menge echten Geldes in einer Geldguthabenmenge schwimmen lassen!
Du legst also gesteigerten Wert auf das"echte" Geld und dessen Trennung von den Guthaben.
Nun, genauso wenig wie Du den Geldmengenzauber erfunden hast, genauso wenig habe ich ihn erfunden. ;-)
Aber Dein Ausgangsthread begann ja mit dem Hinweis auf die Geldmengen. Und wenn wir beide die Begriffe nicht geschöpft haben und uns dennoch irgendwie dran stoßen, müssen wir uns doch zu Beginn wohl an die Definition der Standardökonomen halten, auch wenn diese missverständlich oder gar falsch sein sollte. Aber einen gemeinsamen Startpunkt sollte man sinnvollerweise schon haben.
Und hier, in der gültigen Volkswirtschaftslehre, wird eben hinsichtlich Geldmengen das echte Geld bunt mit den Guthaben auf Geld vermixt.
Die entscheidende Frage ist ja nun für Dich ob man das überhaupt darf?
Und Du hast ganz klar zu erkennen gegeben das man dies eben nicht darf.
Nochmals ich: Aber wenn alles paletti ist kann es doch völlig wurst sein ob Du das Termingeld Geld oder Guthaben nennst.
Du: Eben nicht! Wenn der Unterschied zwischen Geld und Geldguthaben verwischt wird, sind Vertrauensbruechen und Missbrauch Tuer und Tor geoeffnet. Guthaben sind immer Versprechen auf irgendetwas, aber VERSPRECHEN kann man viel.
Da stellt sich doch nun eine völlig neue Frage:
Wie stellst Du denn das Vertrauen in das"richtige" Geld her? Bei den Guthaben hegst Du ja schon Zweifel.
Weißt Du was? Wenn Du Goldmünzen meinst wäre ich sofort bereit zu akzeptieren.
Die bringen ihr Vertrauen schon aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften mit. Da braucht es keine vollmundigen Erklärungen und Gesetze. Im Notfall wird gewogen oder gar geschmolzen.
Das Geld jedoch, welches Du meinst, ist doch genauso an einen Rechtsakt gebunden wie die Guthaben. Das Papier an sich oder die Münzen haben selbst kaum Wert.
Erst unser Rechtssystem erhebt die bunten Zettel zum Geld und verleiht ihnen die Möglichkeit Leistung damit abzurufen.
Nur trägt dann Dein"echtes" Geld, dessen wirklicher und unbestreitbarer Vorzug die unmittelbare Einlösung des Leistungsversprechens ist im Gegensatz zu den zeitverzögerten Guthaben, doch auch ein Risiko mit sich.
So werden die einstmals"echten" D-Märker heute nirgends mehr als Zahlungsmittel angenommen.
Denn man hat das Recht bzw. die Gesetze geändert. Gefragt hat man uns nicht, man hat es einfach getan.
Schlagartig flog der Spatz aus Deiner Hand und wurde auch zur Taube auf dem Dach.
Oder besser, die uns vertrauten Vogelarten wurden als Zahlungsmittel anulliert.
Und nun?
Es wurde festgelegt das zukünftig nicht mehr freilebende Vögel sondern nur noch Vogelarten der Massentierhaltung, also Enten, Gänse und Hühner, als Zahlungsmittel Verwendung finden dürfen.
Du darfst nun Deine 10 Spatzen gegen 5 Enten eintauschen.
Du darfst dies nicht nur sondern Du musst es sogar tun, weil demnächst niemand mehr Spatzen haben will.
Deine gewandelten Enten kannst Du gerne wieder in der Hand halten. ;-)
Mit diesem abstrakten Beispiel wollte ich nur darauf verweisen das das echte Geld ebenfalls ein Restrisiko trägt, denn es kann über Nacht außer Kraft gesetzt werden.
Denn möglicherweise wird das jetzt gültige Zahlungsgeflügel in einigen Jahren von Mümmelmännern wie Karnickeln, Feld- und Osterhasen abgelöst.
Dein Fristigkeitsvorteil wird dann schon wieder unterwandert weil es in diesem Fall überhaupt nicht mehr auf ihn ankommt.
Mit meinem Guthaben habe ich sogar einen ganz kleinen Vorteil. Die Bank bucht automatisch meine Dach-Gänse in Karnickel der Währungseinheit MM (MM = Mümmelmann) um.
Du musst aber Deine 5 Hand-Enten persönlich bei der Bank vorbeibringen um echte 5 Feldhasen der gleichen Währung MM zu bekommen. Tust Du dies nicht kannst Du etwas später diese auch nicht mehr als Zahlungsmittel einsetzen.
Aber wenn die Gültigkeit von Geld und Geldguthaben gleichbedeutend von unserem Rechtssystem abhängen und nur die zeitversetzte Einlösbarkeit den Unterschied machen, denn wandeln kann ich ja auch die Guhaben in echtes Geld, wozu dann das ganze Geschrei um Geld oder Guthaben?
Den Unterschied bei den Fristigkeiten und die damit verbundene Verfügbarkeit habe ich schon verstanden. Aber ich weiß ja um diesen Aspekt und werde ihn je nach Bedarf und Gelegenheit versuchen zu nutzen.
Die Brötchen kaufe ich auch sofort beim Bäcker und habe sie zwei Stunden später schon verspeist.
Wenn ich mein Auto voll tanke bezahle ich sofort, muß aber danach noch 750 km weit fahren um die gespeicherte Leistung des Sprits zu nutzen. Das kann dann doch etwas dauern.
Vom Brötchen wurde ich sofort satt, die komplette Leistung des Benzins konnte ich erst über 2 oder 3 Tage zeitversetzt abrufen.
Und wenn man den heimischen Kohlenkeller oder Ã-ltank im Spätherbst füllt, hat man auch erst im März des Folgejahres die komplette Leistung abgerufen.
Natürlich könnte man die gespeicherte Leistung im Ã-ltank auch mit einem Schlag nutzen... Kraaachbummm!!! ;-)
Der entscheidende Punkt ist doch die Annahme das Ã-l auch in einem halben Jahr noch zu Heizzwecken nutzen zu können. Ich kann also später noch darüber verfügen so wie über mein Guthaben auf Geld.
Aus mancher Ware oder Dienstleistung ziehe ich unmittelbaren Nutzen aus anderen eben zeitversetzt.
Sprechen wir in solchen Fällen auch von Waren und Warenguthaben?
Und zu Deinem Beispiel mit den 10 Hunnis kann ich nur folgendes sagen:
Der welcher die Scheine auf den Tresen geknallt hat war völlig arglos weil er felsenfest davon ausgeht nach Fristablauf das Guthaben nebst Zinsen wieder in Bargeld umzuwechseln. Daher ist es ihm auch völlig wurst ob er echtes Geld abgeliefert hat und momentan nicht an die Kohle kann.
Er weiß das er die Moneten in einem Jahr wieder abholen kann.
Sollte er nur den geringsten Verdacht haben das er möglicherweise nicht mehr an Bares kommt, würde er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Scheine nicht zur Bank bringen sondern unter die Matratze stopfen. Wetten das?
Daher nochmals gefragt, warum ist es so wichtig zwischen Geld und Guthaben in Geld zu unterscheiden?
Dann verkünde doch bitte des Exempels wegen nach Ostermontag in der Mainzer Landstraße in FFM vor den Wolkenkratzern und einer möglichst großen Menschenschar das Geldguthaben kein richtiges Geld sind und es sich bei Guthaben möglicherweise nur um windige Versprechen handelt.
Ich bringe dann schon mal die Videokamera mit. Das wird sicher recht interessante Szenarien geben falls Du das glaubwürdig rüberbringst. Und das Dir das gelingen wird daran habe ich keinen Zweifel. ;-)
mfG
nereus
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