- Meldungen am Morgen - JĂĆKĂĆ, 03.04.2002, 09:58
Meldungen am Morgen
~ Die Verhandlungen ĂŒber eine Rettung der hoch verschuldeten
Kirch-Gruppe sind nach EinschÀtzung aus Bankenkreisen
dem Scheitern nÀher als einer Einigung. Damit wÀre eine
Insolvenz der Filmproduktions- und Rechtegesellschaft KirchMedia
unabwendbar."Die GesprÀche stehen Spitz auf Knopf, ein
Scheitern erscheint derzeit wahrscheinlicher als eine Einigung",
erfuhr Reuters am Dienstagabend aus den Kreisen. Die Banken
rĂŒckten offenbar auch von ihrer bisherigen Haltung ab, eine
Insolvenz des KerngeschÀfts der Kirch-Gruppe vermeiden zu
wollen. Im Falle des Scheiterns der GesprĂ€che wĂŒrden die Banken
wohl nicht im Alleingang die Kontrolle bei KirchMedia
ĂŒbernehmen, sagte ein Bankenvertreter. Eine Insolvenz von
KirchMedia wÀre in diesem Fall kaum vermeidbar. Von Seiten der
Gesellschafter war zunÀchst kein Kommentar dazu zu erhalten.
~ Die Verbraucherpreise in der Euro-Zone sind im MÀrz nach einer ersten SchÀtzung von Eurostat im
Jahresvergleich um 2,5% gestiegen, nach 2,4% im Februar. Der Anstieg lag ĂŒber den Markterwartungen
von 2,4%. AufwÀrtsdruck stammte in erster Linie von den ölabhÀngigen Preiskomponenten, insbesondere
von Kraftstoffen und Heizöl.
~ Der PMI fĂŒr die Euro-Zone ist im MĂ€rz auf 50,0 von 48,6 Punkten im Februar gestiegen und hat damit den
höchsten Stand seit einem Jahr erreicht. Positiv auf die industrielle Lage wirkten sich insbesondere die
gestiegene Produktion und die verbesserte Auftragslage aus. Der Produktions-Index stieg auf 52,2 Punkte,
nachdem er bereits im Februar ĂŒber die Marke von 50 ZĂ€hlern geklettert war und damit wieder Wachstum
signalisiert. In Deutschland stieg der Index auf den höchsten Stand seit Mai 2001, lag jedoch mit 48,4
Punkten noch unter der 50-Punkte-Marke. In Frankreich (50,6) und Italien (52,5) verzeichnen die
Einkaufsmanager dagegen im letzten Monat eine Ausweitung der Produktion.
~ LZB-Chef KĂŒhbacher fordert die EZB zu einer Zinssenkung
um 25 BP auf, um die schleppende Konjunkturerholung
zu unterstĂŒtzen.
~ Auch aus GroĂbritannien waren positive Konjunkturdaten zu vermelden. Der Einkaufsmanagerindex lag
mit 50,7 im MĂ€rz zum zweiten Mal ĂŒber der 50-Punkte Marke. Wie der starke Anstieg der
Konsumentenkredite im Februar zeigt, bleibt der Konsum weiter robust. Die Bank of England hat zwar
kĂŒrzlich auf die Gefahr zu stark steigender Kredite hingewiesen, doch dĂŒrften diese Zahlen allein nicht
ausreichen, um die Notenbank diese Woche zu einem Zinsschritt zu bewegen.
~ In der Schweiz stieg der PMI-Index zum vierten Mal in Folge, blieb aber im MĂ€rz mit 47,9 Punkten
merklich unter der 50-Punkte Grenze, sowie unter dem Eurolandschnitt. Der PMI bestÀtigt unsere
Erwartung, dass bedingt durch den starken Schweizer Franken die konjunkturelle Erholung in der Schweiz
etwas spÀter und moderater einsetzten wird als in der Eurozone.
~ Die schweizerischen Konsumentenpreise sind im MĂ€rz
gegenĂŒber dem Vorjahr um 0,5% gestiegen, was weitgehend
der Markterwartung entsprach.
~ Nach Meinung des Fed-Mitglieds Hoenig zeigen die US-Wirtschaftsdaten,
dass der Aufschwung schneller als erwartet
einsetzt. Die Erholung könnte jedoch durch eine
verfrĂŒhte Zinsanhebung gefĂ€hrdet werden.
~ William McDonough, New Yorker Fed-Mitglied, Ă€uĂerte
sich zu den Stahlzöllen der USA. Es sei verstÀndlich,
wenn man auf diese Weise versuchte, denen zu helfen, die
stark vom Stahl abhingen. Auch Protektionismus sei in
dieser Situation zu vertreten.
~ Die australische Notenbank hat die Leitzinsen auf ihrer
heutigen Sitzung unverÀndert gelassen. Etwa 40% der
Marktteilnehmer hatten bereits heute mit einer Erhöhung
gerechnet. Die Bill-Futures haben mit einer Rallye, der
Austral-Dollar mit leicht nachgebender Notierung darauf
reagiert.
~ Die australische Zahlungsbilanz zeigte im Februar ein Defizit
von rund AUD 600 Mio. bei gleichbleibenden Exporten.
Die Importe nahmen dagegen stark um 3% zu.
Australiens Handelsminister Vaile sagte, das Defizit sei
âkeine Ăberraschungâ und resultiere hauptsĂ€chlich aus der
schwachen AuĂennachfrage. [HĂ€? Die Zahlen sagen was anderes...]
~ Yamasaki (LDP) sagte, es bestĂŒnden fĂŒr die laufende Legislaturperiode
keine PlÀne zur Verabschiedung eines
Nachtragshaushalts, obwohl Japan steuerliche Anreize benötigte,
um der Wirtschaft auf die Beine zu helfen.
~ Nach den jĂŒngsten Kursgewinnen hat sich der Ă-lpreis stabilisieren
können, unter anderem aufgrund der gestiegenen
Rohöl- und ErdgaslagerbestĂ€nde in den USA. AuĂerdem
haben die arabischen Staaten der gestrigen Aufforderung
des Irak zu einem Ă-lembargo gegen den Westen eine Absage
erteilt.
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