- M.Siegel zur Goldmanipulation - besonders für Neulinge interessant! - BossCube, 28.08.2000, 20:33
- Gutes Posting! (owT) - Sascha, 28.08.2000, 23:14
M.Siegel zur Goldmanipulation - besonders für Neulinge interessant!
Das Gold, das über die Shortpositionen in den Markt verkauft wurde, kann kein zweites Mal verkauft werden.
Der Weg ist folgender: Die Zentralbank (ca 70 Zentralbanken sind beteiligt) leiht der Investmentbank (z.B. Goldman Sachs,
Deutsche Bank,...) Gold.
Dieses Gold wird physisch aus der Zentralbank gebracht und physisch (z.B. an einen indischen Schmuckproduzenten) verkauft. Die
Investmentbank kann den Erlös zinsbringend anlegen.
Dies ist der Mechanismus, wie die Nachfrage, die höher als die Produktion liegt, in den letzten Jahren geschlossen wurde.
Die Investmentbank geht dabei eine Shortposition ein, die nicht abgesichert ist.
Jetzt hat die Investmentbank nur noch 2 Möglichkeiten:
1. Sie verlängert die Shortposition (bei einem gleichbleibenden oder fallenden Goldpreis ist das ein riesiges Geschäft, da die an die
Zentralbanken zu zahlenden Zinsen niedriger liegen, als die Zinsen, die die Investmentbank erlöst).
2. Sie deckt die Shortpositionen ein. Dies ist jedoch nur sehr begrenzt möglich, da in diesem Fall der Goldpreis sofort explodieren
würde. Der Preisverfall beruht nämlich gerade darauf, daß die Nachfrage, die über dem Angebot liegt, durch die Verleihungen der
Zentralbanken geschlossen wurde.
Der letzte Ausweg ist die Eindeckung der offenen Shortpositionen durch offizielle Verkäufe der Zentralbanken.
Hier genau liegt das Problem des Washingtoner Abkommens vom 26.09.99. Im Abkommen wurde festgelegt, daß die europäischen
Zentralbanken (incl. der Schweiz) jährlich nur noch 400 t verkaufen dürfen. Da die Nachfrage um jährlich etwa 1.000 t größer ist als
das Angebot, schoß der Preis sofort um 84 $/oz in die Höhe.
Nur durch Feuerwehrverkäufe und -verleihungen von Gold aus Kuwait, Jordanien, Uruguay, Rußland u.a. konnte der Goldpreis wieder
unter die wichtige Marke von 290 $/oz gedrückt werden. (Bei 290 $/oz hat die Bank of England in den Markt eingegriffen, sollte die
Marke überwunden werden, würde dies als endgültiges Scheitern der Bank of England bei der Goldpreisbeeinflussung gewertet
werden).
Zum Goldstandard:
Der Goldstandard wurde bereits am 15.03.1968 (für die Zentralbanken 1971) aufgehoben, da riesige Goldbestände abgezogen
wurden. Im Anschluß daran gab es umfangreiche Verkäufe von Zentralbanken und des IWF, was den Goldpreisanstieg nicht
verhindern konnte. Der Wille der Zentralbanken, Gold zu verkaufen, um einen Preisanstieg zu verhindern, war demnach also damals
schon da.
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