- Unternehmenspleiten und Schuldzuweisungen. (mL) - Zardoz, 07.04.2002, 01:42
- Unternehmenspleiten und korrekte Schuldzuweisungen - Taktiker, 07.04.2002, 03:18
- Re: Unternehmenspleiten und korrekte Schuldzuweisungen - Jochen, 07.04.2002, 09:43
- Re: Unternehmenspleiten und korrekte Schuldzuweisungen - rodex, 07.04.2002, 12:24
- Re: Unternehmenspleiten und Schuldzuweisungen. (mL) - Euklid, 07.04.2002, 08:51
- Unternehmenspleiten und korrekte Schuldzuweisungen - Taktiker, 07.04.2002, 03:18
Re: Unternehmenspleiten und korrekte Schuldzuweisungen
>Und weiter: Eine dermaßen große Deregulierung bzw. Entfesselung der marktwirtschaftlichen Kräfte wie aktuell dürfte es nur selten in der Menschheitsgeschichte gegeben haben. Man darf vermuten, dass Krisen genau dann entstehen, wenn die Deregulierung überhand nimmt.
Sehr richtig. Und genau daran krankt das System ja im Moment. Die Abschaffung der festen Wechselkurse nach Breton Woods ist nichts weiter als eine Deregulierung. Wer nach einem Goldstandard ruft, der ruft im Prinzip nach staatlicher Intervention, und einer Eindaemmung der freien marktwirtschaftlichen Kraefte.
However. Deregulierung ist immer Deregulierung nach US-amerikanischem Vorbild.
Auch Globalisierung ist Deregulierung. Boese Zungen behaupten, die USA haben seit Anfang der 90er die Globalisierung nur deshalb forciert, weil sie damit die wirtschaftlich zu stark gewordenen Asiaten niederringen konnten. Noch boesere Zungen behaupten deshalb, was man heute Globalisierung nennt, hiess frueher schlicht Imperialismus. Die frueheren Kolonialbeamten arbeiten heute fuer den IWF.
Ich glaube es tut uns deshalb ganz gut, etwas Abstand zum Begriffssystem der etablierten Wirtschaftswissenschaften zu gewinnen. Diese sind naemlich weitgehend rein ideologisch gepraegt, und selbstreferentiell. Vergleichbar mit dem Studium des Marxismus-Leninismus in der DDR. Wir sollten uns also mal ganz unabhaengig von diesem ideologischen Ballast fragen, ob Deregulierung wirklich per se gut ist, wem sie nuetzt, und ob Globalisierung nicht ausserhalb der streng oekonomischen Betrachtungsweise vielleicht doch ein imperialistisches Instrument eines einzelnen Staates ist, das allenfalls kurz- bis mittelfristig sich positiv auch fuer mit diesem Staat eng verbuendete Staaten auswirkt.
Rodex
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