- Eine Meinung zu Gold - Jake Bernstein - Cosa, 08.04.2002, 18:19
- Nicht viel wert,... - pecunia, 08.04.2002, 19:12
- Re: Da scheint mir der Wunsch der Vater des Gedanken zu sein - JLL, 08.04.2002, 20:38
- Re: Ergänzung bzw. Berichtigung - JLL, 08.04.2002, 21:22
- Re: Da scheint mir der Wunsch der Vater des Gedanken zu sein - JLL, 08.04.2002, 20:38
- Re: Bernsteins April-Saisonaliät beim Gold existiert nicht - Cosa - Dimi, 08.04.2002, 20:41
- Re:"Beeing careful in the short term" is nie verkehrt (nT) - tas, 08.04.2002, 21:22
- Nicht viel wert,... - pecunia, 08.04.2002, 19:12
Re: Da scheint mir der Wunsch der Vater des Gedanken zu sein
Es gibt eine wachsende Zahl von Marktteilnehmern, die sich mittel- bis längerfristig steigende Edelmetallpreise vorstellen können. Nun mögen Sie aber nicht recht kaufen, da Ihnen aktuell die Kurse zu hoch sind, also träumen sie sich den großen Rückschlag herbei, um dann groß einzusteigen. Weiter unten hat ja ein gewisser"Maas" von einem Goldpreis von 150 USD fabuliert. War Papier schon geduldig, so scheint die Geduld des Internets schier grenzenlos zu sein. Tatsache dürfte sein, dass viele von denen, die sich den großen Rückschlag herbeisehnen genau dann, wenn er da ist, ohnehin keinen Mut haben werden, um zu kaufen.
Viele dürften außerdem mit der Situation konfrontiert sein, dass sich der Gold- und ganz besonders der Silberpreis nicht"planmäßig" verhalten. Verkümmert die erwartete große Korrektur, haben diese Leute ein Problem in Menge UND zu vernünftigen Kursen wieder in den Markt hineinzukommen. Dass die Minen kurzfristig überkauft waren, konnte nun wirklich jeder sehen, aber daraus eine Handlungsanweisung abzuleiten, den Markt (kurzfristig) zu verlasssen bzw. gar zu shorten, halte ich dann doch für bedenklich. Manchmal ist es ein Fehler zu verkaufen, wenn einem der Markt den Ausstieg derart versüßt, wie bei den Minenaktien vor ein paar Tagen. Derart beharrlich überkaufte Situationen künden häufig von langanhaltenden Trendbewegungen. Und jeder, der den Verlockungen der schnellen Gewinnmitnahmen nicht widerstehen konnte, ist nun förmlich auf den erhofften Rückschlag angewiesen, alleine um seine Trendpositionen wiederzuerlangen.
Zur Saisonfigur fällt mir nur soviel ein, dass diese unbestritten vorhanden ist. Allerdings weist sie in einzelnen Jahren auch eine mehr oder minder starke Abweichung vom Mittelwert auf. Es wäre wohl zu einfach, wenn man nur den Kalender herauszuholen bräuchte und damit eine erfolgreiche Anlagestrategie hätte. Die Saisonfigur deutet so gesehen lediglich auf bestimmte Wahrscheinlichkeiten hin. Und der Einwand von Pecunia ist mehr als berechtigt, dass diese Figur sich während eines Baisse-Marktes gebildet hat. Es ist daher keineswegs gesichert, dass sie auch in einem Hausse-Markt, also bei einer völligen Verschiebung der Angebots- und Nachfrageverhältnisse, intakt bleibt. Den einzig wirklichen Nutzen, den diese Saisonfiguren haben, ist m.E. ohnehin nur deren Versagen. Falls also der Markt stabil ist, oder steigt, während er saisonal eigentlich fallen müßte, dann wäre dies ein äußerst wichtiger Hinweis des Marktes. Der Neue Markt konnte im Dezember 2000/Januar 2001 z.B. nicht die typische Aktiensaisonfigur erreichen. Martin Zweig hat hierzu einiges geschrieben, das sehr lesenswert ist.
Schönen Abend
JLL
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