- Gelesen in der Rheinischen Post...zur Diskussion - foreveryoung, 08.04.2002, 20:28
- Re: der Frieden in Israel... - silvereagle, 08.04.2002, 21:07
- Re: Gelesen in der Rheinischen Post - immer wieder die gleiche Sülze - nereus, 08.04.2002, 22:50
- Re: Gelesen in der Rheinischen Post - immer wieder die gleiche Sülze - Euklid, 08.04.2002, 23:12
Re: Gelesen in der Rheinischen Post - immer wieder die gleiche Sülze
Früher hat Rafael Seligmann sich dagegen gewehrt, dass Juden nur, weil sie Opfer waren, anders beurteilt werden als Nicht-Juden.
Leider kenne ich Herrn Seligmann nicht und weiß daher auch nicht wann er sich gewehrt hat und zu welchem Anlaß. Interessant wäre es aber allemal dies zu erfahren.
Vor unangepassten Zeitgenossen hatte ich schon immer Respekt.
Heute wehrt er sich dagegen, dass Juden gewaltlos und moralischer sein sollen als andere Menschen.
Nein, Juden müssen nicht moralischer und gewaltloser sein als andere Menschen.
Aber sie können, bitteschön, endlich ihren pausenlos in den Himmel streckenden moralischen Zeigefinger in der Hosentasche versenken.
Dazu gibt es nun wahrlich keinen Anlaß mehr.
Wie gesagt.. immer wieder die gleiche Sülze.
Zuerst wird mögliche Kritik an der israelischen Politik nicht in Abrede gestellt. Man ist ja nicht unangreifbar und somit dürfen auch mal anderslautende Töne erschallen.
Wenn dann aber doch mal kritisiert wird, egal ob nun von der Politik oder aus der schreibenden Zunft, werden sofort wieder alle Keulen aus der Versenkung geholt die passend und bedarfsgerecht im Regal liegen.
Diesen Singsang lese ich seit Wochen in allen größeren und kleineren Blättern.
Nicht ein Wort des Mitleides oder der Verständigung in Richtung der Palästinenser.
Weder von Herrn Spiegel noch von Herrn Friedmann.
So wenig wie die meisten Israelis Kampfhunde des Herrn Scharon sind und lieber in Ruhe und Frieden leben wollen, genauso wenig sind die meisten Palästinenser Terroristen.
Doch man fegt da viel lieber wieder im Geschichtskeller und wirbelt ein wenig Staub auf.
Man liest vom Land der Mörder und es raunt auch wieder das unaussprechliche Auschwitz durch die Lande.
Wäre es nicht endlich mal an der Zeit eine Hunderschaft Historiker, Kriminologen, Wissenschaftler, Archäologen, Kremierungsfachleute u.a. an die Stelle des Schreckens zu schicken um nun auch wissenschaftlich einwandfrei zu klären was da genau vor über 55 Jahren geschah?
Ist doch alles geklärt, quiekt es da aus der Ecke.
So, das sehe ich etwas anders.
Ich sehe z.B. immer noch die Tafel mit den über 4 Millionen Toten vor meinem geistigen Auge. Das war im Sommer 1984 Herr Seligmann, ich war ganz persönlich vor Ort und es war gerade die Zeit der Olympischen Spiele in Los Angeles.
Jetzt aber lese ich von nur noch 1,1 Millionen Opfern im Heyne Stichwort Büchlein Holocaust aus dem Jahr 1997.
Das ist immer noch eine ganze Menge, aber es sind immerhin 3 Millionen Tote weniger.
Wie geht denn so etwas? Wie, liebe Historiker, ist eine solch enorme Korrektur möglich?
Im Buch von Jean Claude Pressac, einem Franzosen der sich mit dem monströsen technischen Tathergang beschäftigt hat, spricht man gar nur von 0,82 Millionen und dann, in der deutschen Ausgabe, sogar nur noch von 0,68 Millionen Toten.
Damit das klar ist. Das sind noch immer 680.000 Opfer zuviel.
Aber die Schwankungen sind mehr als erheblich und das stimmt dann doch etwas nachdenklich, oder?
Und damit hier niemand die Leugnungspeitsche anfängt zu schwingen.
Ich leugne überhaupt keine Verbrechen und schon garnicht die Verbrechen des Naziregimes.
Aber ich habe ein paar Fragen zu einigen, ganz offensichtlich bis heute ungeklärten Dingen und würde diese gerne mal beantwortet wissen. Und ich denke das müsste auch ohne Staatsanwalt und Polizei gehen.
Warum man überhaupt den Staatsschutz auf den Plan ruft ist doch recht merkwürdig.
Seit wann muß denn die Wahrheit gesetzlich geschützt werden?
Wegen des Opferschutzes?
Wir würden doch wohl den Opfern wirklich eine letzte Ehre erweisen wenn wir uns im Nachhinein um eine ehrliche Aufarbeitung der damaligen Verbrechen bemühen würden.
Das Jonglieren mit Millionen wird den wirklichen Toten, egal ob nun ermordet oder verhungert, wahrlich nicht gerecht.
Oder nimmt man es in gewissen Kreisen mit der Wahrheit nicht so genau?
Warum werden z.B. aus ca. 250.000 toten Dresdnern und Flüchtlingen, gemäß offizieller Dokumente, nur noch 45.000 getötete Zivilisten?
Sind deutsche Opfer unwichtiger als jüdische Opfer?
Ich dachte vor Gott, dem Schöpfer, sind alle Menschen gleich.
Darf man solche Fragen stellen Herr Seligmann?
Das das Verbrechen von Katyn nicht auf das deutsche Konto geht dürfte inzwischen bekannt sein. Ist auch bekannt das deutsche Soldaten für das nicht begangene Massaker in Rußland hingerichtet wurden?
Wir alle müssen den Frieden wollen und dazu beitragen, ihn zu verwirklichen.
Ja, das müssen wir wirklich und wir fangen am besten gleich damit an und lassen alle finsteren Drohgebärden da wo sie hingehören, nämlich in der Mottenkiste.
mfG
nereus
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