- Handelsblatt: Charttechnisch glänzt der Goldpreis - Günter, 10.04.2002, 10:54
Handelsblatt: Charttechnisch glänzt der Goldpreis
Charttechnisch glänzt der Goldpreis
von Ulf Sommer, Handelsblatt
DĂśSSELDORF. Als der Goldpreis gestern unter die psychologisch wichtige Marke von 300 US-Dollar fiel, atmete die Mehrzahl der fundamental-orientierten Aktienanalysten auf. Denn der RĂĽckgang stĂĽtzt ihre These, wonach Gold gegenĂĽber Dividendenpapieren nicht als Anlage taugt. Charttechniker beeindruckt der Fall indes nicht. Die Zunft glaubt seit langem und weiterhin an steigende Goldpreisnotierungen.
Technisch betrachtet liegt der Goldpreis in einem intakten Aufwärtstrend. Seit Januar vergangenen Jahres liegt jedes Tief über dem vorangegangenen und fast jedes Hoch über dem vorherigen (siehe Chart). Wichtige Unterstützungen auf dem Weg nach unten liegen bei 293, 286 und vor allem bei 280 Dollar, denn hier verläuft die langsam steigende Aufwärtslinie.
„Solange der Goldpreis nicht unter 293 Dollar fällt, steht höheren Notierungen nichts im Weg“, meint Martin Siegert von der Landesbank Baden-Württemberg LBBW). „Sobald das bisherige Jahreshoch von 308,55 Euro genommen wird, kann der weitere Anstieg ein Selbstläufer werden“, meint der LBBW-Experte. Sein nächstes Kursziel: 322 Euro. Hier lag das sehr kurzzeitige Hoch vom Februar 2000.
„Mittel- und langfristig beurteile ich den Goldmarkt sehr bullish. Daran ändert sich auch nichts, wenn der Preis kurzfristig auf 290 Dollar oder sogar noch darunter fällt“, sagt Wieland Staud von Staud Research. Seiner Meinung nach ist die lange Baisse bereits Ende 1999 zu Ende gegangen, als der Goldpreis innerhalb weniger Wochen von rund 250 auf über 330 Dollar empor geschnellt war. Staud: „Auch die kräftig gestiegenen Goldminen-Aktien, die schon immer ein guter Vorläufer zum Goldmarkt waren, deuten auf höhere Notierungen hin. Auf Sicht von zwölf Monaten erwarte ich 370 bis 400 Dollar.“
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