- Staatliches Falschgeld - ein praktisches Beispiel - R.Deutsch, 10.04.2002, 09:47
- Re: Staatliches Falschgeld - ein praktisches Beispiel - Denis, 10.04.2002, 10:13
- Re: Staatliches Falschgeld - ein praktisches Beispiel - Diogenes, 10.04.2002, 11:15
- Re: Wie lautet eigentlich Deine klare Definition staatlichen Falschgeldes? - Dimi, 10.04.2002, 10:21
- Re: bitte hier - klare Definition - R.Deutsch, 10.04.2002, 14:21
- Re: bitte hier - klare Definition - Jochen, 10.04.2002, 19:28
- Re: bitte hier - klare Definition - R.Deutsch, 10.04.2002, 14:21
- Re: Staatliches Falschgeld - ein praktisches Beispiel - Diogenes, 10.04.2002, 10:54
- Re: Staatliches Falschgeld - ein praktisches Beispiel - Denis, 10.04.2002, 10:13
Re: Staatliches Falschgeld - ein praktisches Beispiel
Hallo Reinhard,
> Wenn die Herrscher/Staaten Geld erzeugen könnten, dann hätten sie keine Schulden machen müssen und wären nicht pleite gegangen.
>Die Berliner Bank, also die eigene Bank der Stadt Berlin, hat der Stadt Berlin 80 Milliarden Mark geliehen (mal vereinfacht gesagt- die 80 Milliarden Mark sind der aktuelle Schuldenstand Berlins - es sind auch andere Banken beteiligt).
Die Stadt hat das Geld geliehen, was die These bestätigt.
> Diese 80 Milliarden sind aus dem Nichts neu erzeugtes Kreditgeld,...
Kredit entsteht immer aus dem"Nichts".
>das eigentlich nur vorrübergehend existieren dürfte und zurückgezahlt werden müsste.
Wird es hoffentlich - in 30 Jahren.
>Nun zeigt sich, dass nicht wie vorgesehen zurückgezahlt werden kann und die Bank realistischerweise 40 Milliarden abschreiben müsste - was ihren Konkurs bedeutet hätte. Das Aufsichtsamt wollte die Berliner Bank bekanntlich schließen.
Also die gute alte Auf- und Umbuchennummer....
>Nun hat der Berliner Senat gesagt, er bürgt für 40 Milliarden über 30 Jahre und damit muss die Bank nicht abschreiben und sowohl die Bank als auch Berlin ist gerettet.
...durch Verlängerung der Laufzeit um 30 Jahre.
>Die 40 Milliarden Kreditgeld, die eigentlich jetzt hätten verschwinden müssen, existieren nun für 30 Jahre weiter und müssen verzinst werden.
Ja sie müssen verzinst werden, werden sie auch (wahrscheinlich durch aufbuchen). Man hätte das Problem auch dadurch"lösen" können, daß man einen neuen Kredit aufnimmt und den alten damit zurück zahlt. Das ist seit Jahrzehnten gängige Praxis rund um den Globus.
>Das nenne ich Erzeugung von staatlichem Falschgeld durch Schuldenmachen und Hinausschieben der Pleite. Berlin leiht sich selbst Geld und bürgt dafür.
Ich nenne es Erzeugung von faulen Krediten. Aber vielleicht passiert ein Wunder und die Stadt kann in 30 Jahren plötzlich zahlen.
Credere heißt glauben und glauben kann man viel, wenn der Tag lang ist.
>Das Publikum ist nicht in der Lage, das als Falschgeldtrick zu erkennen.
Das Spiel funktioniert, solange genügend Leute an die Bonität der öffeltlichen Hand glauben. Der Trick ist, diesen Glauben aufrecht zu erhalten.
>Fröhliches Tricksen wünscht
Noch weiter unten habe ich geschrieben, das staatliches"Falschgeld" gar kein Problem ist. Zwar ist es gesetzliches Zahlungsmittel und muß angenommen werden, aber niemand zwingt einen es auch zu behalten. Jeder kann es nach Lust und Laune in reale Waren umtauschen.
Wenn möglichst viele davon Gebrauch machen, dann sinkt der Kurs der Zettel ins Bodenlose und es hat sich ausgetrickst. ;-)
Zum Betrug gehören immer zwei: einer der betrügt und einer der sich betrügen läßt.
>RD
Du hast ja recht, das ganze System ist reif für den Abdecker. Aber es gibt keine"falschen" oder"richtigen" Kredite, sondern nur Kredite bei denen geleistet wird oder eben nicht.
Das Problem ist folgendes: fällt A aus, kann B seine Schulden bei C nicht zahlen, worauf dieser gegenüber D falliert,.... Am Ende sind alle Kredite faul. Alles ist"Falschgeld".
Gruß
Diogenes
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