- 1500 Milliarden Schulden im DAX / Ist doch nicht wirklich schlimm, oder - foreveryoung, 11.04.2002, 12:05
- neee, bestimmt nicht schlimm - aber mich beunruhigt vielmehr folgendes: - Koenigin, 11.04.2002, 12:31
- Fußball - Taktiker, 11.04.2002, 13:13
- Re: Fußball - Euklid, 11.04.2002, 13:26
- Konzentration - Taktiker, 11.04.2002, 13:42
- Re: Konzentration - wheely, 11.04.2002, 15:36
- Re: Konzentration - Taktiker, 11.04.2002, 15:54
- Re: Konzentration - wheely, 11.04.2002, 15:36
- Konzentration - Taktiker, 11.04.2002, 13:42
- Re: Fußball - Euklid, 11.04.2002, 13:26
- Fußball - Taktiker, 11.04.2002, 13:13
- Wie sieht's eigentlich bei Siemens aus? - mguder, 11.04.2002, 15:57
- neee, bestimmt nicht schlimm - aber mich beunruhigt vielmehr folgendes: - Koenigin, 11.04.2002, 12:31
Fußball
Nur 88 Mio € für die gesamte ital. Seria A?
Wow, die hausbackene Bundesliga bekommt doch -glaube ich- ca. 800 Mio€ p.a., right??
Ich denke, die ganz großen Vereine werden genügend Geldgeber abseits der Fernsehrechte finden, um oben zu bleiben. Bzw. sie wechseln von zentraler hin zu indiv. Vermarktung. Da machen die sogar noch mehr Kohle als bisher.
Aber ansonsten wird das Übliche eintreten: Die 70% der Fußballmasse unterhalb der Kategorie Bayern,BVB,S04 etc werden eingehen und eine eigene Armenhaus-Liga gründen mit dem"Spielerabfall" der Großen.
Die Champs Liga wird wichtiger und die Top15 bis Top20 Europas werden eine feste Liga ausspielen. Bestrebungen zu einer"TOP20" gibts ja schon. Die Top-Vereine (dann alles schwere AGs mit fetten Bossen à la NFL oder NBA) spielen dann unter sich.
Ein FC Bayern wird schon aus Reputationsgründen nicht mehr in der Bundesliga antreten, sondern dort höchstens ein"Farm-Team" unterhalten, wo man formschwache bzw. junge Spieler testen und fithalten kann. Das Modell ist -wie so vieles- durch den US-Sport bereits vorgezeichnet. Die Gladiatoren bei den Top-Vereinen werden unter dermaßen hohem Druck stehen, dass wir öfters solche Brutalo-Spiele wie gestern Real-Bayern sehen werden (O-Ton Beckenbauer:"Normale internat.Härte"). Die Konstanz der Teams wäre auch dahin, denn eine Fluktuation von 10-15 Spielern pro Saison dürfte dann normal sein.
Dass man sich unter den Top-Teams juristisch nicht wehtun wird, zeigte auch die Kulanz der Bayern, keinen Protest bei der UEFA einzulegen, obwohl von den Rängen massiv Gegenstände flogen. Früher sah man das kompetitiver. Heute ist so eine Begegnung zwischen den Dinos eher wie ein Workshop zweier Unternehmen zu sehen.
Unsere Bundesliga wird zu einem wieder etwas sympathischerem Ort werden, abseits des ganz großen Geschäfts. Ob die Superliga der königlichen Vereine dagegen ein Erfolg wird, darf bezweifelt werden. Hier hat man sich jetzt schon schwer verrechnet, denn vor den Viertelfinals sind die CL-Gruppenspiele eine Veranstaltung vor Geisterkulisse.
Europ.Fußball ist eben was mit Herz und (immer noch) regionaler Identifikation. Hier die eiskalten und bitteren Strukturen des US-Sports einführen zu wollen, dürfte nur schwer verkäuflich werden. Insofern ist der Sport auch ein Spiegel der Gesellschaftssysteme: Die Plastikmentalität des amerik. Sportsystems reflektiert nur die Tumbheit der US-Kultur bzw. die Beschränktheit der amerikanischen Psyche. Es zeigt sich hier, wie schwierig es ist, die US-Plastikkultur den intelligenten, lebendigen und mit Herz agierenden Europäern aufzupropfen. Zudem haben die Europäer eine starke regionale Verwurzelung, welche ihnen Charakter verleiht. Das ist schwer kombinierbar mit der hohlen Verwertungsmaschine des Raubtierkapitalismus nach US-amerikanischer Art.
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