- Antizionismus - Jochen, 11.04.2002, 19:03
- Re: Antizionismus - Cujo, 11.04.2002, 19:25
- Re: Antizionismus - Jochen, 11.04.2002, 19:52
- Bravo, Jochen. Das klarzustellen war mal nötig. (owT) - Hans Castorp, 11.04.2002, 22:22
- @Jochen: Sem und seine Brueder - JeFra, 11.04.2002, 23:02
- So sah die 'Vertreibung' in Wirklichkeit aus - JeFra, 11.04.2002, 23:26
- @Jochen: Volksgemeinschaft - JeFra, 11.04.2002, 23:57
- Re: Antizionismus - Jochen, 11.04.2002, 19:52
- Re: Antizionismus - Cujo, 11.04.2002, 19:25
Re: Antizionismus
>Der Ausdruck"Antisemitismus" ist an sich irreführend und sehr unglücklich gewählt, da die Aschkenasen oder Ostjuden, welche die grosse Mehrheit des heutigen Judentums bilden, ihrer Herkunft nach gar keine Semiten sind, worauf man früher bereits hingewiesen haben.
Kurz zum Wortgebrauch"Antisemitismus", auf daß du mal was lernst:
Das Wort"Antisemitismus" entstand Ende 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Im Februar 1879 erschien die antisemitische Hetzschrift Wilhelm Marrs"Der Sieg des Judenthums ueber das Germanenthum", das bis zum Herbst des Jahres bereits in zwoelfter Auflage erschien. Die These Marrs ist schon im Titel ausgesprochen, die juedische Herrschaft sei bereits ein Faktum, die Juden haetten Deutschland erobert und zwar mit Hilfe der Deutschen selbst:"Ihr waehlt die Fremdherrschaften in Eure Parlamente, Ihr macht sie zu Gesetzgebern und Richtern, Ihr macht sie zu Diktatoren der Staatsfinanzsysteme, Ihr habt Ihnen die Presse ueberantwortet,... was wollt Ihr denn eigentlich? Das juedische Volk wuchert mit seinen _Talenten_ und Ihr seid geschlagen, wie das ganz in der Ordnung ist und wie Ihr es tausendfach verdient habt."a.a.O. S. 46) Marr nahm die antijuedische Argumentation aus ihren politischen Kontroversen heraus,"um die Judenfrage endlich einmal aus dem Nebel der Abstraktionen und dem Streite der Parteieinseitigkeiten herauszubringen".(S. 48) Marr wollte alle antijuedischen Kraefte, die er spaeter Antisemiten nannte, einen, ohne das kontroverse politische Themen mit dem Antisemitismus verbunden waren. In der Schrift forderte er die Gruendung einer Zeitschrift, um antijuedische Ideologie zu verbreiten. Im Oktober 1879 konnte er aufgrund von Deutschnationalen mit der Publikation der"Deutschen Wache" beginnen, in der er die Gruendung eines Vereins ankuendigte, die er"Antijuedischen Verein" nennen wollte. Der Begriff"juedisch" wurde alsbald durch"semitisch" ersetzt, da bereits einige Zeit das Wort"Semite" fuer Jude modern wurde.
>Die eigentlichen Antisemiten unserer Zeit sind die Juden, die täglich wehrlose palästinensische Semiten abschlachten!
Schon mal faktisch falsch. Israel ist z.B. 1967 angegriffen worden, falls das einer hier nicht weiß.
BTW kann man auch mal erwähnen, daß im israelischen Parlament ca. 10% Palästinenser sitzen.
Auch ist zu erwähnen, daß nach der Staatsgründung Israels die Palästinenser von ihren arabischen Freunden aufgefordert wurden, das Land zu verlassen, um für die Vernichtung der Juden freie Hand zu haben. So sah die"Vertreibung" in Wirklichkeit aus (nachzulesen z.B. in G. Heinsohn, Was ist Antisemitismus? - den Text hatte ich schon mal reingestellt).
>Wer immer die vertriebenen und unterdrückten Palästinenser öffentlich gegen die zionistische Besatzungsmacht verteidigt, wird von den Zionisten und deren Gefolgsleuten als"Antisemit","Judenhasser","Judenverfolger","Judenquäler" und"Nazi" beschimpft.
Wenn von den Palaestinensern als von dem"derzeit wohl aggressivsten antisemitischen Kollektiv" gesprochen wurde, dann ist dies, genauso wie die Rede von"den Deutschen" oder der"deutschen Volksgemeinschaft", mitnichten eine positive, klassifizierende Eigenschaftszuschreibung oder gar, wie einem in
boeswilligem Unverstand vorgehalten wird, eine"rassistische" Qualifikation. Es handelt sich dabei vielmehr darum, einen kritischen Begriff von Verlaufsform und Resultat voelkischer Mobilmachung zu gewinnen, bei der nur noch das bedingungslose Mitmachen zaehlt und die schliesslich eine Gesellschaft hervorbringt, die sich nicht mehr nach einander entgegengesetzten Partikularinteressen, Klassen und Fraktionen sortiert, sondern in der ein als Buendnis von Mob und Elite fungierendes volksgemeinschaftliches Kollektiv gegen die aeusseren und inneren Feinde in Stellung geht. So ist es also
vielmehr die emphatische Rede vom"unterdrueckten" und"kaempfenden""Volk", die diesen barbarischen Mechanismus geistig verdoppelt. Im Gegensatz dazu haetten Emphase und Empathie nicht dem idealistischen Konstrukt eines"palaestinensischen Volkes", sondern denjenigen zu gelten, die bei der voelkischen Mobilmachung unter die Räder geraten. Das sind die Opfer ohne Lobby, denen die eigene nationale Interessenvertretung feindselig und misstrauisch entgegentritt und fuer die westliche Revolutionsromantiker sich nicht erwaermen koennen, weil mit ihnen keine Intifada und kein letztes Gefecht zu haben ist. Das sind in den Autonomiegebieten und in den Fluechtlingslagern anderswo nun mal die Frauen, die Schwulen und Lesben, die Unpolitischen, die ein wenig Wohlstand durch Handel mit oder Lohnarbeit in Israel suchen und natuerlich auch die sogenannten Kollaborateure. Ihnen wird von den Repraesentanten des palaestinensischen Volkes, seien es nun Arafats Autonomiebehoerden, die Hamas oder die PFLP, unterstellt, sie sabotierten wegen
nationaler Unzuverlaessigkeit den Freiheitskampf.
>quelle: anonymos
Das wundert mich nicht, daß der feige Antisemit nicht mal seinen Namen nennt.
Gruß
Jochen
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