- JP/FSA-Überprüfung erwartungsgemäß - S&P kritisch - Cosa, 13.04.2002, 16:20
- Re: JP/FSA-Überprüfung erwartungsgemäß - S&P kritisch/ und Europa!? - Popeye, 13.04.2002, 16:55
JP/FSA-Überprüfung erwartungsgemäß - S&P kritisch
Der Bericht der FSA war lange erwartet worden und zeigt nichts Gutes:
<font size="4">JP/FSA-Überprüfung erwartungsgemäß - S&P kritisch</font>
Tokio (vwd) - Japanische Großbanken haben im abgelaufenen Geschäftsjahr zum 31. März 2002 etwa 30 Prozent mehr Not leidende Kredite abgeschrieben als noch im Herbst geplant. Dies schreibt die staatliche Financial Services Agency (FSA) nach Abschluss ihrer Sonderüberprüfung. Die Maßnahme habe die Banken dazu gedrängt, hoch verschuldete Kreditnehmer strenger zu beurteilen. Die 13 von der FSA-Sonderprüfung betroffenen Großbanken werden für das abgelaufene Geschäftsjahr 1,4 Bill JPY mehr Belastungen im Zuge der Abschreibungen uneinbringbarer Kredite ausweisen als die im September angekündigten 6,5 Bill JPY.
Der Bericht kommt, wie bereits im Vorfeld spekuliert, zu dem Ergebnis, dass das für internationale Aktivitäten vorgeschrieben Eigenkapitalverhältnis von mindestens zehn Prozent bei den Banken erhalten bleibe. Die Zuführung öffentlicher Mittel sei nicht erforderlich.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht die FSA-Sonderüberprüfung als Schritt in Richtung einer realistischeren Einschätzung der Probleme. Allerdings könne das Ergebnis die schwer angeschlagene Glaubwürdigkeit der Banken nicht wiederherstellen. So sei bei der Prüfung nur ein sehr geringer Teil des Kreditportefeuilles der Banken berücksichtigt worden. Die Schätzungen von S&P über die zusätzlichen Belastungen der zwölf Großbanken durch die Kreditprobleme liegen um 50 Prozent über denen im Zuge der FSA-Sonderprüfung vorgenommenen Abschreibungen, schreibt die Ratingagentur am Freitag.
Nach Ansicht von S&P werden für einige der hochverschuldeten Unternehmen, deren Rating bei"B" oder niedriger liege, weitere Rückstellungen oder Abschreibungen erforderlich sein. Die FSA-Prüfung habe zudem lediglich 149 der großen Kreditnehmer betroffen, an die jede Bank mehr als zehn Mrd JPY herausgelegt habe. Dies repräsentiere lediglich vier Prozent der gesamten Kredite der Banken. Die Ausleihungen an mittlere oder kleine Unternehmen machten mehr als 60 Prozent des Kreditvolumens der großen Banken aus. Angesichts der anhaltend schlechen Wirtschaftslage seien Beeinträchtigungen der finanziellen Lage in diesem Bereich zu erwarten.
S&P zeigt sich besorgt, dass die japanische Regierung ihren Willen zu einer Umstrukturierung zur Sanierung des Bankensystems nicht bekräftigen wird. Die Kapitalbasis der Großbanken sei schwach. Ohne Kapitalspritzen oder andere Maßnahmen zur Verbesserung der Rentabilität seien die Möglichkeiten der Banken sehr eingeschränkt, ihre Probleme mit den Not leidenden Krediten zu lösen. Das durchschnittliche S&P-Rating von"BBB" für die japanischen Großbanken basiert auf der Annahme, dass die Regierung die Banken unterstützen werde.
Sollte die Regierung keine geeigneten Maßnahmen ergreifen, um das Vertrauen in das Bankensystem wiederherzustellen, könnte sich dies negativ auf das Kreditrating auswirken.
vwd/DJ/12.4.2002/gs/jej
12. April 2002, 15:08
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