- Wer klärt mich kurz auf übers Gold??? - Diplomand, 29.08.2000, 11:24
- Re: Wer klärt mich kurz auf übers Gold??? - R.Deutsch, 29.08.2000, 12:01
- Also bei allem Respekt - Diplomand, 29.08.2000, 13:31
- Re: Also bei allem Respekt - R.Deutsch, 29.08.2000, 16:28
- so leicht isses nicht - Luschi, 29.08.2000, 16:54
- Re: Also bei allem Respekt - R.Deutsch, 29.08.2000, 16:28
- Also bei allem Respekt - Diplomand, 29.08.2000, 13:31
- Re: Wer klärt mich kurz auf übers Gold??? - R.Deutsch, 29.08.2000, 12:01
so leicht isses nicht
>Eben das ist ja die logische Frage. Warum sollte eine Zentralbank Gold verkaufen? Was bekommt sie dafür - Papiergeld - also etwas, das sie beliebig selbst erzeugen kann. Warum sollte also eine Zentralbank ein Tauschmittel, das sie nicht selbst erzeugen kann (Gold) in ein Tauschmittel wechseln, das sie selbst erzeugen kann? Das man dem Publikum den Bären aufbinden konnte, Gold sei kein Geld mehr und die Zentralbanken würden versuchen, das Zeug los zu werden, ist schon eine tolle Leistung.
Drucken, drucken, drucken - so leicht ist das. Aber damit ist der Papierschein leider noch kein Geld. Hier ein paar Zeilen aus nem Aufsatz von Heinsohn und Steiger (unten der Link zum ganzen Text).
...Eine Notenbank muß für die Einlösungsfähigkeit der von ihr emittierten Geldnote ihr Eigentum belasten. Wenn sie das bei Ausgabe einer Banknote tut, dieser also Einlösungsfähigkeit durch eigenes Eigentum verschafft, dann verzichtet sie zeitweilig auf die Freiheit ihres nun blockierten Eigentums. Sie verliert also dessen Eigentumsprämie. Für den Ausgleich eben dieses Verlustes fordert sie den Zins. Anders mithin als der Emittent von Anleihen oder Aktien, der Geld für sich beschaffen will und dafür Zins bzw. Dividende anbieten muß, schafft die Notenbank die Geldnote niemals für sich, sondern immer nur für einen Anderen. Sie bietet keinen Zins, sondern fordert ihn. Dabei achtet sie darauf - genau wie eine zur Notenemission nicht berechtigte Geschäftsbank beim gewöhnlichen Bankkredit -, daß dieser Andere als ein immer identifizierbarer Schuldner im Wertumfang des Kredits aus seinem Eigentum Sicherheiten verpfändet. Die Kunst bei der Schaffung von Geldnoten besteht nun darin, daß ihre jederzeit mögliche Einlösung niemals erfolgt, die Noten also in Umlauf gehalten werden. Das geschieht dadurch, daß die prinzipiell in Eigentum der Notenbank einlösbaren Geldnoten nicht etwa gegen ihr Eigenkapital in Umlauf gesetzt werden, sondern gegen die ihr gestellten Sicherheiten aus dem Eigentum ihrer Schuldner, den Geschäftsbanken. Was verpfändet die Geschäftsbank da eigentlich? Es sind Forderungen gegen ihre Schuldner - etwa Unternehmen oder Hauseigentümer. Es sind allerdings nicht diese Kontrakte direkt, die verpfändet werden. Schließlich will eine Notenbank nicht hinter dem Eigentum eines Häuslebauers herlaufen. Notenbankfähig sind vielmehr allein problemlos handelbare Titel, welche die Geschäftsbanken auf der Grundlage ihrer Kreditkontrakte erst schaffen müssen. Das können zum Beispiel Pfandbriefe sein. Für diese haftet dann die Geschäftsbank mit ihrem Eigenkapital und nicht etwa mit dem Eigentum, daß ihre Schuldner in den Kreditkontrakten verpfändet haben. Das Notenbankgeld ist deshalb wertvoll, weil es von einem Schuldner - einer selbst eigentumsstarken Geschäftsbank - gesichert ist, der seinerseits Gläubiger ist, also über Schuldner gebietet, die ihm für das geliehene Geld gutes Eigentum verpfändet haben. Das Papier, das Geld ist, erweist sich als eine Note mit dreifacher Sicherung - aus Eigentum der Notenbank, aus Eigentum der Geschäftsbank und aus Eigentum des Unternehmens, das nicht mit Aktien einkaufen geht, sondern mit geliehenem Geld bezahlt. Nur um Geld mit dieser dreifachen Verteidigungslinie reißen sich die Leute.....
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