- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 17.04.2002, 09:29
Meldungen am Morgen
~ Der vergangenen Montag gestellte Insolvenzantrag der
Kerngesellschaft der Kirch-Gruppe KirchMedia könnte
einem Bericht der"Frankfurter Allgemeine Zeitung" zufolge im
Falle finanzieller Zusagen der Kirch-Investoren wieder
zurückgezogen werden.
~ Der insolvente Berliner Schreibwarenhersteller
Herlitz stößt bei Wettbewerbern und Investoren offenbar
auf Interesse."Neben Herlitz-Konkurrenten haben auch drei
inländische Finanzinvestoren großes Interesse", sagte der
vorläufige Insolvenzverwalter Peter Leonhardt dem Anlegermagazin
"Focus Money".
~ Die US-Verbraucherpreise sind im März lediglich um 0,3% gg. Vm. gestiegen; die Kerninflation war mit
0,1% gg. Vm. sogar noch geringer. Durch den Rückgang der Tabak- und Telekommunikationspreise wurde
der Energiepreisanstieg (+4%) zum Teil kompensiert.
~ Der US-Bausektor entwickelte sich in diesem Monat weniger positiv. Bei den Baubeginnen wurde der
stärkste Rückgang seit zwei Jahren verzeichnet (auf 1.646 Mio.; zuvor: 1.769 Mio. jeweils Jahresrate). Die
Baugenehmigungen verringerten sich sogar noch stärker (auf 1.599 Mio.; zuvor: 1.752 Mio.), was der
größte Einbruch seit 12 Jahren war.
~ Die US-Industrieproduktion stieg dagegen — nach einer Aufwärtsrevision in den Vormonaten (per Saldo)
— im März um robuste 0,7% gg. Vm. an. Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich demzufolge im März auf
75,4% gg. Vm. (Februar: 74,9%).
~ Die Bank of Canada hat den Tagesgeldsatz um 25 Bp. auf 2,25% angehoben. Damit hat sie als erste
wichtige Zentralbank die geldpolitische Zügel gestrafft. Im Kommentar der Bank hieß es, dass die
Zinsanhebung vor dem Hintergrund der robusten Konjunkturerholung mit dem Inflationsziel von 2% im
Einklang stehe. Die neuseelandische Notenbank folgte heute morgen mit einer Leitzinsanhebung von
ebenfalls 25Bp.
~ Die Industrieproduktion stieg in Deutschland im Februar um 0,9% gg. Vm. und übertraf damit die
Erwartungen (Konsens: 0,5% gg. Vm. unsere Erwartung: 0,2%). Das Gesamtresultat wurde durch die
Entwicklung im Bausektor (+12,6% gg. Vm.) positiv beeinflußt, der nach dem kalten Wetter im Januar von
dem milden Klima im Februar profitierte.
~ Das holländische Kabinett trat zurück. Grund: die unrühmliche Rolle der niederländischen UN-Truppen
beim Fall von Srebrenica 1995. Ein Massaker der Serben an den Bosniern wurde nicht verhindert.
Auswirkung: keine — am 15. Mai stehen ohnehin Neuwahlen an.
~ Yutaki Yamaguchi, Notenbankgouverneur der Bank von
Japan, ist der Ansicht, dass die japanische Konjunktur
angesichts der schwachen Binnennachfrage und der Ungewissheit
über die Nachhaltigkeit des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs
anfällig bleibt.
~ Der Chef der Federal Reserve Bank von Minneapolis,
Gary Stern, erwartet nach eigenen Angaben ein moderates
Wachstum der US-Wirtschaft in diesem Jahr. Eine
deutliche Zunahme der Investitionen werde noch einige
Quartale auf sich warten lassen. Der Preisauftrieb sei
ziemlich gedämpft. Die größte zinspolitische Herausforderung
für die Fed sei, nicht übermäßig zu lenken und
auf einzelne Wirtschaftsdaten nicht zu stark zu reagieren.
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