- Riesenverluste an der Wall Street - Aufschwunglüge schwindet - JüKü, 17.04.2002, 22:53
Riesenverluste an der Wall Street - Aufschwunglüge schwindet
Riesenverluste an der Wall Street - Aufschwunglüge schwindet
Die am 12. April beendete Handelswoche war für den Dow Jones die vierte Verlustwoche hintereinander. Der Technologieindex NASDAQ sank sogar schon die fünfte Woche in Folge. Insbesondere die größten amerikanischen Konzerne - General Electric (GE), IBM oder AOL TimeWarner - sowie der gesamte Telekom- und Kabelfernsehbereich erlitten enorme Einbußen, nachdem es etliche Gerüchte über Bilanzbetrug gegeben hatte und die Unternehmen - trotz der hysterischen Propaganda vom"Aufschwung" - sinkende Verkaufs- und Gewinnzahlen einräumen mußten.
Seit Jahresbeginn verloren AOL TimeWarner, IBM, GE und Microsoft jeweils zwischen 55 und 60 Mrd.$ ihrer Marktkapitalisierung. Am 11. April verlor General Electric an einem einzigen Tag etwa 30 Mrd.$ Marktwert, nachdem der Konzern den ersten vierteljährlichen Gewinnrückgang seit sieben Jahren vermelden mußte. Der Telekom-Unterindex des S&P-500 fiel derweil auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Die Aktie des zweitgrößten amerikanischen Telefonanbieters für Ferngespräche, WorldCom, fiel in der zweiten Aprilwoche um 20% und seit Jahresbeginn insgesamt um 66% auf einen Zehnjahres-Tiefstand. WorldCom hat jetzt 30 Mrd.$ Schulden, und seine ausstehenden Unternehmensanleihen werden auf dem Niveau von"Ramschanleihen" gehandelt. Die Aktie des Telefon- und Kabelfernsehriesen AT&T stürzte am 11.4. auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Am 12.4. meldete der auf den Bermudas beheimatete Glasfaserkabelhersteller Flag Telecom mit 2,6 Mrd.$ Schulden Konkurs an. Der Hersteller von Telekomausrüstung Lucent Technologies kündigte weitere 5000 Entlassungen an, da im Telekomsektor keine Erholung in Aussicht sei.
Gleichzeitig hat der New Yorker Oberstaatsanwalt Spitzer seine Ermittlungen vom Investmenthaus Merrill Lynch auch auf andere Wallstreet-Analysten ausgedehnt. Ihnen wird vorgeworfen, Kunden bewußt verlustreiche Investitionen vermittelt zu haben, um Kommissionen einzustreichen. Fast alle Wallstreetfirmen werden nun Vorladungen erhalten, darunter Crédit Suisse First Boston, Morgan Stanley Dean Witter, Bear Stearns und Salomon Smith Barney.
Quelle: bueso.de
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