- @Zardoz: War 'ne längere Suche (Gott, habe ich viel geschrieben hier!) - Galiani, 18.04.2002, 13:48
- Re: Marktwirtschaft, Taktiker, etc. - silvereagle, 18.04.2002, 14:20
- @silvereagle: Habe Dir oben in neuem Thread geantwortet. Gruß (owT) - Galiani, 18.04.2002, 21:41
- Re: @Zardoz: War 'ne längere Suche (Gott, habe ich viel geschrieben hier!) - Popeye, 18.04.2002, 15:30
- Re: @Zardoz: War 'ne längere Suche (Gott, habe ich viel geschrieben hier!) - Taktiker, 18.04.2002, 16:05
- @Taktiker - ich weiß, es war plump - aber wer angeblich - foreveryoung, 18.04.2002, 18:12
- Re: @Taktiker - Zur klärung der Begriffsverwirrung, was Marktwirtschaft ist - André, 18.04.2002, 19:15
- @André: Gut gebrüllt, Löwe! (Stammt von Shakespeare, trifft aber zu) Bravo! Gruß (owT) - Galiani, 18.04.2002, 20:40
- @Popeye: Ich kann Deine Befürchtung nicht teilen. - Galiani, 18.04.2002, 18:08
- Re: @Popeye: Ich kann Deine Befürchtung nicht teilen. - Popeye, 18.04.2002, 18:46
- Re: @Zardoz: War 'ne längere Suche (Gott, habe ich viel geschrieben hier!) - Taktiker, 18.04.2002, 16:05
- Re: Marktwirtschaft, Taktiker, etc. - silvereagle, 18.04.2002, 14:20
Re: @Zardoz: War 'ne längere Suche (Gott, habe ich viel geschrieben hier!)
>...Oder soll der gelegentliche Zusammenbruch zu den"Systemkosten" gerechnet werden?
Wo fleißig wettbeworben wird, fordert man Sieger und Unterlegene. Man ist mit einem Unentschieden nicht zufrieden, sondern will das"Golden Goal".
Richtig ist, dass man mit steigendem Wettbewerb einem unter ökonomischen Vernunftsaspekten gesehen optimalerem Gesamtzustand annähert. Leider gibt dieser systemweit immer steigende Schnitt keine Auskunft über die Schwankungsbreite.
So wie mit der Wohlstandsformel: Das Realeinkommen mag im Schnitt steigen, aber leider steigen nur wenige Positionen, und das so exorbitant, dass sie die 80% fallenden Positionen unterm Strich konterkarieren.
Was mit dem im Sieb hängengebliebenen Ausschuß, der u.U. 80% der Gesamtpopulation ausmacht, passieren soll, wird nicht beantwortet. Das heißt, doch: Er soll sich anpassen... (und schon sind wir bei der Freiheitsfrage gelandet) oder ganz abmelden (es grüßt uns Malthus).
Da die Konkurrenz in die kleinsten Winkel vordringt (bald auch"Bildungsmarkt"), wird die geforderte Anpassung ans System immer größer. Da der Anpassungsdruck nicht von einer zentralen, benennbaren Instanz ausgeht, sondern von einem abstrakten Gebilde namens"Markt" (der ja im Wesen effizient sein soll), spricht man in einer Marktwirtschaft nur irrtümlich von persönlicher Freiheit. Der sich allüberall ausbreitende Konkurrenzdruck macht die Menschen am Ende aber unfreier als in jeder denkbaren totalitären Staatsform.
Denn die Menschen denken am Ende nur noch in Konkurrenzdimensionen, d.h. die Luft, die mein Nachbar atmet, ist mir gestohlene Luft. Da die in der Plutokratie herrschende Klasse zur sozialen Kontrolle die Formel des Neides einsetzt, bildet sie einen geschickten Kreis: Denn eine extra erschaffene Konkurrenzsituation ist ja ein Motivationsinstrument, dass gerade auf den Neid aufbaut.
Die Herrschenden unterscheiden deshalb geschickt zwischen gutem und schlechtem Neid: Guter Neid ist der horizontale Neid, der die Menschen antreibt, ihre Leistungen zum Wohle der Herrschenden zu steigern. Schlechter Neid ist dann, wenn der Neider seinen Begehr nach oben richtet. So wie wenn man einem Schlittenhund mit einer Angel eine Wurst vor die Nase hält, damit er läuft. Guter Hund ist, wenn er schön dumm hinter der Wurst herläuft, ohne sie je bekommen zu können. Schlechter Hund ist, wenn er den Wurstbeutel des Piloten im Ganzen plündern will. Danach liefe er ja nicht mehr und das Herrschaftsinstrument wäre auch dahin. So weit zu diesem Exkurs.
Solch ein Wettbewerb von Großbanken-Geld würde genialerweise nicht nur einzelne Individuen scheibchenweise in den Keller befördern, wie wir es vom Kapitalismus kennen, sondern gleich ganze Millionenscharen von Menschen mit einem Mal. Oder wie soll der Wettbewerb genau ablaufen? Wenn eine Notenbank in diesem Clash die Grätsche macht, muß die Niederlage doch negative Folgen haben. Sonst würde die Wettbewerbssituation ja keinen Sinn ergeben. Man kämpt nur um einen Sieg, weil man Vorteile erbeuten möchte. Dies impliziert Nachteile für die Unterlegenen. Wer fängt die Unterlegenen in ihrem Fall ab? Oder schreiben wir dahinter ein großes"C'est la vie. Problem anderer Leute!"? Wenn letzteres, so wäre das der Normalzustand, den man in dieser Gesellschaft überwiegend beobachtet.
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