- sloterdijk: massenmedien gefährden demokratie - Cujo, 19.04.2002, 09:39
sloterdijk: massenmedien gefährden demokratie
PETER SLOTERDIJK
Massenmedien gefährden die Demokratie
Der Rückzug ins Private wird immer schwerer, stellt Peter Sloterdijk fest. Heute nähmen alle Menschen gleichzeitig an der Gegenwart teil.
DPA
Peter Sloterdijk: Alle Menschen nehmen gleichzeitig an der Gegenwart teil
Während früher Kulturen regional und zeitlich voneinander begrenzt gewesen wären, würden sie nun durch die Massenmedien miteinander verbunden, meinte der Karlsruher Philosoph beim 10. Deutschen Multimediakongress. Durch die Verbreitung gleichartiger Erregung, Meinungen und Wertungen schafften die Massenmedien Einförmigkeit, die als Gefährdung für die Demokratie gewertet werden könne.
Der Begriff"Benutzeroberfläche" mache deutlich, dass Computernutzer oft nichts von der eigentlichen Technik verstünden, sagte Sloterdijk:"Es wird die Illusion der Operationsfähigkeit geschaffen, ohne dass Unbehagen beim Nutzer auftaucht."
Im Internet werde zu viel kommuniziert. Das stünde im Widerspruch zu vielen Philosophen. Schon Platon sei der Meinung gewesen, dass die Menschen eher zu viel als zu wenig miteinander redeten. Dadurch würde Raum für Lügen geschaffen. Philosophen hingegen, zu denen sich auch Sloterdijk zählt, zögen es hingegen vor, so wenig wie möglich zu sprechen:"Wenn wir kommunizieren, dann aber richtig."
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