Re: Leviathan wird immer rabiater

verfasst von tas, 20.04.2002, 10:16

hi,

m.e. ist"selbstanzeige" immer unfug - warum sich selbst freiwillig einer straftat bezichtigen!?

es gibt ein urteil des bfh, welches besagt, daß der"normale bürger" die steuergesetzgebung in ihrer komplexität garnicht mehr verstehen muß - also kann er per se garnicht zum straftäter werden. außerdem besteht für private spekulationsgeschäfte keinerlei offizielle buchhaltungspflicht. viel raum also, in dem sich irrtümer ereignen oder ansammeln können.:-)

schlicht die bislang nicht versteuerten erträge zur nachversteuerung einreichen, bei firmen ein ganz übliches procedere...

dann gibts auch keine"hinterziehungszinsen" sondern übliche stundungszinsen.

insbesondere sollte aufmerken, wer heute meint, die verluste der letzten 2 jahre als verlustvortrag geltend machen zu können, ohne die gewinne der jahre davor angegeben zu haben:-)

lohnen tut sichs ggf. schon wegen der 50%-besteuerung gegenüber der 100%-verlustanrechnung aus den vorjahren - wenn man schon die finger nicht rechtzeitig von aktien lassen konnte."leviathan" hat halt eine nase für besonders gutes timing (*lol*)

wer hofft, den finanzbehörden heute noch eine nase drehen zu können, sollte die fristen beachten - in ein paar jahren ist die digitale vernetzung so weit, daß die"sünden" von heute ohnehin alle erfaßbar sind. lohnt also alles nicht...

"leviathan" scheint mir überhaupt ein wenig hoch gegriffen (grad hans eichel ist doch nur ein schlichter bürokrat...) - die sachbearbeiter auf den finanzämtern sind nach meinen erfahrungen absolut okay und insgesamt ziemlich wenig leviathanisch...

alles halb so wild also...

steuerfreies wochenende wünscht

t.a.s.

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