- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 22.04.2002, 09:38
Meldungen am Morgen
~ Nach der Insolvenz des Herlitz AG sind einem Zeitungsbericht zufolge sechs weitere Tochterunternehmen des Berliner Schreibwarenherstellers zahlungsunfähig.
Der Schreibgerätehersteller Diplomat, die Grußkartenfirma Susy Card und die Herlitz Kunststoffverarbeitungs-GmbH (HVK) sowie drei weitere Herlitz-Töchter hätten mittlerweile ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt, berichtete die"Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf den vorläufigen Insolvenzverwalter Christop Schulte-Kaubrügger. Grund seien unter anderem Verbindlichkeiten bei den Banken gewesen, hieß es. [ach was.... ] Die Produktion der Unternehmen sei aber nicht gefährdet. Der von den Banken für Herlitz kürzlich abgesegnete Massekredit sei nur für die Tochter Herlitz PBS AG bewilligt worden. Die Liquidität der anderen Töchter sei bis Ende Juni gesichert.
Herlitz hatte Anfang April Antrag auf Insolvenz gestellt und ist mit rund 300 Millionen Euro bei den Banken verschuldet. Vor knapp zwei Wochen hatten die Gläubigerbanken einem Massekredit von 15 Millionen Euro zugestimmt.
~ Der schwedische Telekom-Ausrüster Ericsson hat im ersten Geschäftsquartal einen konzernweiten Vorsteuerverlust von 5,4 Milliarden Schwedischen Kronen (SEK) verbucht und damit schlechter als erwartet abgeschnitten. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus von lediglich 4,9 Milliarden SEK gerechnet. Den Quartalsumsatz gab der Handy-Hersteller am Montag mit 37 Milliarden SEK an.
Im laufenden Jahr wolle Ericsson wieder in die Gewinnzone zurückkehren, teilte das Unternehmen weiter mit. Bis ins nächste Jahr hinein rechnet Ericsson mit schwachen Marktbedingungen. Der Konzern erwartet eigenen Angaben zufolge für 2002 einen weltweiten Handy-Absatz in der Branche von 400 bis 420 Millionen Einheiten. Außerdem teilte das Unternehmen mit, seinen Aktionären eine Bezugsrechtsemission im Volumen von 30 Milliarden SEK vorzuschlagen. Ericsson hatte unter anderem angekündigt, in diesem und dem kommenden Jahr insgesamt 20.000 weitere Stellen zu streichen. Der Kurs der Ericsson-Aktie brach am Montagmorgen im Instinet-Handel auf 30 bis 30,5 SEK ein nach einem Schlusskurs am Freitag von 35,9 SEK.
~ Der Notebook-Hersteller Gericom rückt für den vom
Neuen Markt ausgeschlossenen Telematik-Anbieter Comroad
in den Auswahlindex Nemax50 auf.
~ Die ARD will mit dem ZDF und der Organisation der
öffentlich-rechtlichen Sender in Europa nach einem Bericht der
Süddeutschen Zeitung aus der Insolvenz-Masse der Kirch-Gruppe
die Übertragungsrechte für die Fußball-WM 2006 übernehmen. Alle
Spiele könnten dann im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt
werden, sagte ARD-Chef Fritz Pleitgen der Zeitung. Auch der
Medienkonzern Bertelsmann bemühe sich um die T-Rechte
der WM, hieß es.
~ Das Kerngeschäft des insolventen Bauunternehmens Holzmann
steht nach einem Bericht der"Financial Times
Deutschland" vor dem Verkauf."Ziel ist die Übernahme sämtlicher
Hauptniederlassungen der Holzmann AG", berichtete die Zeitung
unter Berufung auf Verhandlungskreise. Aussichtsreicher Kandidat
sei ein Baukonzern aus den Niederlanden. Voraussichtlich Mitte
nächste Woche werde Holzmann-Insolvenzverwalter Ottmar Hermann
Angaben über ein Verhandlungsergebnis machen.
~ Die Allianz verhandelt nach einem Bericht der
"Financial Times Deutschland" ausschließlich mit den Besitzern
der Tchibo-Holding über den Verkauf ihres Anteils am
Kosmetik-Konzern Beiersdorf. Mit anderen Interessenten
liefen die Kontakte auf Sparflamme, berichtete die Zeitung unter
Berufung auf Industriekreise.
~ Nach Einschätzungen des EZB-Chefs Wim Duisenberg
wird die Inflation in der Euro Zone trotz der jüngsten
Ã-lpreiserhöhungen noch im ersten Halbjahr 2002 auf
unter zwei Prozent sinken und 2003 auf diesem Niveau
bleiben. Zur konjunkturellen Entwicklung äußerte sich
Duisenberg dahingehend, dass die europäische Konjunktur
gegen Ende des Jahres ihr altes Potenzial erreicht
und dieses auch im nächsten Jahr halten wird.
~ Der Streit über die von den USA verhängten Strafzöllen
auf Stahlimporte belasteten das Zusammentreffen der
Finanzminister der sieben wichtigsten Industrieländer.
Der österreichische Finanzminister Grasser sagte, dass er
davon ausgehe, dass es zu Vergeltungsmaßnahmen von
europäischer Seite komme. Doch zugleich warnte er davor,
den Konflikt nicht eskalieren zu lassen.
~ Die Weltwirtschaft ist nach Einschätzung der G7-Staaten
auf dem Weg der Erholung. Im offiziellen Abschlusskommunique
heißt es, der Ausblick sei sogar noch positiver
als vor wenigen Monaten. Allerdings sehen die G7-
Mitgliedsländer in der Entwicklung der Ã-lpreise einen
Belastungsfaktor für die Konjunktur.
~ In Argentinien bleiben ab Montag die Banken auf unbestimmte
Zeit geschlossen. Aus Zentralbankkreisen hieß
es, dass damit weitere unkontrollierte Bargeldabhebungen
verhindert werden sollten. Außerdem wird vermutet,
dass dieser Zustand erst mit der Verabschiedung eines
Gesetzes beendet wird, das die Umwandlung eines
Großteils der Spareinlagen in zehnjährige Staatsanleihen
vorsieht. Hiermit wäre ein Zugriff der Sparer auf ihre
Einlagen lange Zeit stark eingeschränkt.
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