- Frühjahrstagung von IWF und Weltbank billigt Aktionsplan gegen Wirtschaftskrisen - marsch, 22.04.2002, 11:34
Frühjahrstagung von IWF und Weltbank billigt Aktionsplan gegen Wirtschaftskrisen
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<tr><td><font face="Arial"><font size=5> Finanzminister beschließen Anti-Terror-Maßnahmen </font></font><div align="Justify">
Frühjahrstagung von IWF und Weltbank billigt Aktionsplan gegen Wirtschaftskrisen
Peter De Thier
WASHINGTON, 21. April. Die G-7-Finanzminister der führenden Industriestaaten haben am Wochenende einen Aktionsplan zur besseren Kooperation bei künftigen Wirtschaftskrisen beschlossen. Teil des Programms ist auch eine verstärkte Zusammenarbeit, um internationalen Terrororganisationen den Geldhahn abzudrehen. Die Minister sagten auf der anschließenden Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank zugleich eine baldige Erholung der Weltwirtschaft voraus. Die zweitägige Veranstaltung in Washington wurde zwar von friedlichen Protesten begleitet. Doch die befürchteten Ausschreitungen blieben aus.
Argentinien schließt Banken
Nach US-Regierungsangaben wurden seit den Terroranschlägen vom elften September weltweit Konten mit Guthaben von umgerechnet 120 Millionen Euro eingefroren, etwa zweihundert dieser Konten allein in Deutschland. Doch die bisherigen Maßnahmen reichen nach Ansicht des Weißen Hauses nicht annähernd aus. So wickeln diverse Terroristenorganisationen jedes Jahr Transaktionen im Wert von über 320 Millionen Euro ab. Zudem erklärte der IWF, dass bisher nur vierzig seiner 183 Mitgliedsregierungen der Aufforderung gefolgt seien, konkret zu erläutern, welche Maßnahmen sie individuell zur Vereitelung der Terrorfinanzierung ergriffen haben. Die Minister bekräftigten ihr Ziel, Terroristen weltweit den Geldhahn zuzudrehen. Gemeinsam froren sie Konten von zehn weiteren Einzelpersonen und Gruppierungen ein, die mit dem terroristischen El-Kaida-Netzwerk und den Taliban in Verbindung standen.
Der Aktionsplan zur besseren Kooperation bei künftigen Wirtschaftskrisen bezieht sich auf Zahlungsunfähigkeit von Regierungen. Danach sollen sich Gläubiger bereit erklären, weniger als die vollen Rückzahlungen zu akzeptieren, wenn sich bei den Schuldnern eine Finanzkrise von größerem Ausmaß abzeichnet. Nachdem die G7 sich zu den globalen Konjunkturaussichten optimistisch äußerten, nahm US-Finanzminister Paul O’Neill die Europäer und Japaner hart in die Mangel."Die Weltwirtschaft braucht mehr als nur einen Motor", sagte O’Neill in Anspielung auf die Rolle der USA als designierte Konjunkturlok. Ein nachhaltiger Aufschwung sei aber nur dann zu erwarten, wenn auch andere G7 Länder stimulierende Wirtschaftspolitik betreiben und Reformen durchsetzen. Nach dem schlechtesten Jahr in einem Jahrzehnt erwartet der IWF für 2002 eine langsame Konjunkturerholung mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent nach 2,5 Prozent 2001.
Auch in der Euro-Zone gebe es Zeichen einer wieder erstarkenden Konjunktur, erklärte der IWF. Hier liege allerdings eines der größten Risiken darin, dass der Aufschwung in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibe.
Völlig unklar erscheint derzeit der weitere Kurs des IWF gegenüber Argentinien. Zwar äußerte sich der spanische Finanzminister am Rande der Tagung zuversichtlich, dass der Währungsfonds und Buenos Aires kurz davor stünden, einen neuen Kreditrahmen zu vereinbaren, wenn Buenos Aires eine verbindliche Vereinbarung zur Haushaltsdisziplin auch der Provinzen, ein neues Wechselkursregime und eine Reform des Insolvenzrechts vorlegt. In Argentinien sei jedoch nicht der Wille zu einer Einigung auf eine solidere Finanzpolitik zu erkennen. Der argentinische Präsident Eduardo Duhalde warnte indes vor dem Zusammenbruch des Bankensystems. Wegen"enormen Liquiditätsmangels" sind die argentinischen Banken auf unbestimmte Zeit geschlossen worden.
(mit dpa, AP)
http://www.berlinonline.de/aktuelle...ung/wirtschaft/.html/136951.html
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