- Die Auflösung der Fragen für die"Marktwirtschaftsspezialisten" - Turon, 24.04.2002, 11:55
- 3 Fragen an dich - Diogenes, 24.04.2002, 12:08
- ich antworte! - Taktiker, 24.04.2002, 12:34
- Ich wünschte zwei Dinge - Turon, 24.04.2002, 12:56
- Re: Ich wünschte zwei Dinge. Eins habe ich möglich gemacht ;-) - Wal Buchenberg, 24.04.2002, 13:29
- Werde ich mir dankend durchlesen - Turon, 24.04.2002, 13:52
- Re: Ich wünschte zwei Dinge. Eins habe ich möglich gemacht ;-) - Wal Buchenberg, 24.04.2002, 13:29
- Ich wünschte zwei Dinge - Turon, 24.04.2002, 12:56
- Re: 3 Fragen an dich - Turon, 24.04.2002, 12:45
- ich antworte! - Taktiker, 24.04.2002, 12:34
- Re: Die Auflösung der Fragen für die - Jochen, 24.04.2002, 17:58
- @ Jochen - Turon, 24.04.2002, 19:01
- Auf paar Sachen gehe ich jedoch noch mal an.. - Turon, 24.04.2002, 21:04
- @ Jochen - Turon, 24.04.2002, 19:01
- 3 Fragen an dich - Diogenes, 24.04.2002, 12:08
ich antworte!
Hallo Diogenes,
zu Deiner Frage:
>2) Haben wir heute"Kapitalismus"? Wenn ja, wieso ist es"Kapitalismus" und nicht"Krditismus","Sozialismus","Bürokratismus"?
Man könnte meinen, Karl Marx habe schon die Diskurse dieses Forums vorausgeahnt. Unten zitiert Buchenberg aus Marxens Krisentheorie:
„In den Weltmarktkrisen bringen es die Widersprüche und Gegensätze der bürgerlichen Produktion zum Eklat. Statt nun zu untersuchen, worin die widerstreitenden Elemente bestehen, die in der Katastrophe eskalieren, begnügen sich die Apologeten (Befürworter des Systems) damit, die Katastrophe selbst zu leugnen und ihrer gesetzmäßigen Periodizität gegenüber darauf zu beharren, dass die Produktion, wenn sie sich nach den Schulbüchern richtete, es nie zur Krise bringen würde...."
Interessant besonders der letzte Satz. GENAU diese Argumentationsschiene wird hier gefahren! "Es ist ja gar kein Kapitalismus, den wir haben!"
NATÜRLICH ist es einer! Abgaben, Steuern, Gesetze gab es immer, mal mehr, mal weniger! Aber wir haben eine kapitalistische Produktionsweise und das wird doch hier niemand leugnen wollen?! Diese Krise, wie wir sie erleben, hat ihre Ursachen in kapitalistischen Exzessen, in grenzenloser Konzentration und grenzenloser, weltweit scharfer Konkurrenz, in gnadenlosen Ausleseprozessen, die deswegen zur Krise führen, weil man an die Grenzen der weiteren Produktivkrafterhöhung gestoßen ist. Man muß immer höher und weiter fliegen, um den erreichten Status zu halten. Irgendwann durchstößt man eine Schallmauer.
Die Diskussion um die"Grenzen des Wachstums" gabs schon mal und sie gilt heute als veraltet, dabei ist sie aktueller denn je.
Nochmal Marx, wie unten bei Buchenberg schon zitiert:
"Um nachzuweisen, dass die kapitalistische Produktion nicht zu allgemeinen Krisen führen kann, werden alle Bedingungen und... alle spezifischen Merkmale, kurz die kapitalistische Produktion selbst geleugnet, und es wird in der Tat nur nachgewiesen, dass, wenn die kapitalistische Produktionsweise,... eine andere Produktionsweise wäre, eine hinter ihren rohesten Anfängen liegende Produktionsweise..., dass dann die ihr eigentümlichen Gegensätze, Widersprüche und daher auch deren Eskalation in den Krisen nicht existieren würden."
Genau wie jeder Kommunist heute behauptet:"die Sowjetunion war ja gar nicht wirklich kommunistisch" versuchen sich die Kapitalismuseleven damit herauszureden, dass wir ja gar keine kapitalistische Produktion hätten. Aber was für eine wir haben! Selten zuvor in der Menschheitsgeschichte dürfte es so mächtige Industrie- und Handelsgiganten gegeben haben, die jede ihnen hinderliche demokratisch legitimierte Regierung überall auf der Welt (!) locker wegfrühstücken können. Selten zuvor waren so viele Milliarden Menschen Geiseln so weniger Mächtiger. Und diese Mächtigen sind keine Politiker (welche nur die brav demokratisch legitimierten Marionetten sind), sondern Herren des großen Kapitals.
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