- Gold 200 $, Silber 3.50 $??? - tas, 24.04.2002, 17:37
- kann man auch ein bisserl anders sehen - Toby0909, 24.04.2002, 18:06
- Re: Minen - tas, 24.04.2002, 18:40
- t,a,s,: wertvolle Mahnungen!! o.w.T. - kizkalesi, 24.04.2002, 19:50
- Re: Minen - Oldy, 24.04.2002, 20:36
- Re: Minen - Diogenes, 25.04.2002, 09:02
- Re: Minen - tas, 24.04.2002, 18:40
- Re: Mooooment. - JLL, 24.04.2002, 19:57
- Re: Mooooment. - tas, 24.04.2002, 22:10
- kann man auch ein bisserl anders sehen - Toby0909, 24.04.2002, 18:06
Gold 200 $, Silber 3.50 $???
hi, mal ein paar grundsätzliche gedanken zur"freien goldmarkt-wirtschaft" und dem, was man hier sonst alles so lesen kann:
gold auf 200 $, gold auf 1000 $???
erstmal wurscht, solange man den dazugehörigen dollarkurs nicht kennt. beispiele zum wert in euro:
gold 250 $ und euro/$ 0.83 ergibt pro unze ca. 300.- euro.
gold 350 $, euro/$ bei ca. 1.23 ebenfalls rund 300.- euro.
sicherheit und gewinne gehen also nur über die crossrates.
kann nicht schaden, sich für gold oder silber eine einfache excel- (dreisatz-)tabelle zu machen, aus der sich der euro-wert bei verschiedenen gold/silber- und dollarkursen und unzen- oder kilopreisen ablesen läßt. bzw. charts in beiden währungen zu verfolgen.
dann das argument, es gehe nicht um"spekulation", sondern nur (!) um eine"krisenfeste anlage". wer anlegt, spekuliert immer!
wer cash unterm bett bunkert, spekuliert darauf, daß es dort sicherer sei, und akzeptiert dafür einen wertverlust in höhe der inflationsrate. und riskiert mäusefraß. wer nur ein sparbuch führt, spekuliert darauf, daß es die bank in zukunft noch geben wird, und daß der minizins höher liegt als die inflationsrate.
wer also gold"nur zur absicherung" kauft, spekuliert
a.) darauf, daß es eine krise gibt, und
b.) daß er die krise besser, sicherer und ohne wertverlust (!) übersteht als andere. voll normaaal also...
bei silber ist die sache noch eindeutiger, hier wird auf die korrektur einer krassen unterbewertung der sinkenden reserven spekuliert. oder auf die wiedereinführung von silbermünzen nach einer krise. was dasselbe ist, nämlich"cash auf täsch durch crash" am ende.
krisen-angst ist also für viele ein kauf-argument.
leider ist es aber so, daß wer aus angst kauft, genau den gleichen fehler macht, wie der"käufer aus gier" - der vor 2 jahren zu höchstkursen in aktien eingestiegen ist. nämlich"emotionales handeln". was (fast) immer zu verlusten führt. glauben, hoffen, fürchten oder gieren sind der stoff, aus dem die verluste gemacht werden. (und das hören auf"angeblich besserwissende", die meist ihre eigenen interessen verfolgen - was legitim ist. man muß es nur wissen, statt wem was blind zu glauben.)
hier wurde öfter geäußert, gold könne durchaus gern auf 200 $ fallen, silber auf 3.50 $ pro unze. das sei dann"die gelegenheit zum nachkaufen". hoppala!
glaubt jemand ernsthaft, daß das sinnvoll sei, wenn man (bei entsprechendem dollarkurs) den realwert seiner anlagen/sicherheiten erstmal fast halbiert??? egal, ob das ziel wertsteigerung oder"nur" sicherheit heißt? halbieren taugt nie...
mathematik ist manchmal brutal: wer 50 % verlust macht, braucht 100 % gewinn, um wieder auf plusminusnull zu kommen!
was solche blinden buy-and-hold-und-zukaufen-strategien anrichten können, war die letzten 2 jahre am neuen markt zu sehen. ja, neuer markt, das war doch alles schrott, sowas kann am gold-/edelmetallen doch nicht passieren...
aber klar doch, z.b. bei den gold-, minen- und explorationswerten mitte/ende der 1980er jahre - anstieg/euphorie/zusammenbruch, alles schon dagewesen...
am ende warens fast alles (gold-)pennystocks, auch der"super-pit" von calgoorlie und die (alan-)bond-bonds. oder gebrüder hunt...
buchverluste aussitzen, glauben und hoffen,"emotional zukaufen" ist (fast) immer tödlich."cut losses short" ist die einzige (!!!) wichtige regel bei jeder krise und jeder anlage, egal welches infla-, defla- oder sogar neuer-aufschwung-szenario nachher tatsächlich eintrifft. nach 2 jahren oder mehr sind"ausgesessene buchverluste" immer"emotional untragbar", weil die"emotion" längst gedreht hat. so gelingt es dann gern, verlustpositionen schön am tiefpunkt zu realisieren. und auf den nächsten angesagten hoffnungszug (am höchstwert) einzusteigen. the same fucking game on and on.
"buchverluste" sind für sich schonmal unsinn. am ende jedes tages gibt entweder gewinn oder verlust, entweder realisiert oder noch nicht, aber trotzdem immer real (!!!). und eine"alleinseeligmachende anlageform" gibts schlichtweg garnicht. weil immer alles in bewegung ist und bleiben wird. und wer sich nicht mitbewegt, ist angemeiert. immer.
im moment liegt in 70 % aller depots kein gold. keine schlechte zeit also, um (auch jenseits von angst) an gold zu denken. eine der alten börsenregeln besagt, daß man immer 10 % in den markt investieren sollte, der am wenigsten lukrativ aussieht.
das war der goldmarkt - vor 3-4 jahren! in euro hat gold seitdem ganz schön zugelegt. das chance-risiko-verhältnis ist dadurch klar gesunken, platin/palladium hat schon wieder abgedreht. und was die nächsten paar jahre wirklich passiert, weiß niemand genau!!!
es gibt wahrscheinlichkeiten, die lassen sich auch kalkulieren, berechnen, oder aus dem kaffesatz lesen. mehr aber nicht. gurus kommen und gehen, versenktes geld ist für immer weg, einschließlich der sicherheit die es bot. weil"der markt" an sich ein"nullsummenspiel" ist. spreads, slippage und gebühren mal weggelassen, wenn einer 1000 verdient, muß ein andrer 1000 verlieren. (schöne gelegenheiten also, den bösen ach so reichen großbanken einen teil ihres geldes wieder abzuknöpfen...) der markt ist fair und gerecht, jeder hat seine chance und sein handicap.
also was denn nun - gold kaufen oder verkaufen?
warum denn nicht beides! wer nur einseitig investiert, kommt (logisch!) viel schneller in eine schieflage. und ist damit viel weniger (!!!) krisenfest.
entweder im wechsel, antizyklisch (!) mit den großen bewegungen des marktes. oder auch, wer"sein gold" unbedingt für immer unter dem kopfkissen behalten will, kann es über einen (längerfristigen!) put-kauf oder am terminmarkt hedgen oder absichern. versichern sozusagen, gegen stärkere kursrückgänge. der reale wert bleibt erhalten, ohne buchverluste. und vielleicht vom timing nicht grad, wenn gold nach oben ausbricht, das wär zuviel sicherheit. am ende (!!!) eines kursrückgangs kann der ertrag aus den puts dann für zukäufe genutzt werden. mehr"gewinn" also, oder"nur" noch mehr sicherheit (für alle erklärten"nicht-kapitalistischen spekulanten"). und den dollar nicht vergessen dabei.
auf jeden fall intelligenter als buy-and-hold, und man schläft zwischendurch besser (und wird nicht so verbiestert wie viele gold-gurus in den letzten 20 jahren - aber das war jetzt gemein, sorry...)
und was die anderen"gurus" oder analysten angeht, über die hier im forum gern gelästert wird: die machen brav ihren job, nämlich den markt hochreden und dadurch stabilisieren. und damit die ihnen anvertrauten anleger-gelder schützen. weil, mit zb. 10 milliarden euro unterm arsch kann man garnicht"aussteigen" und alles schnell mal eben in gold anlegen. weil man damit den aktienmarkt zum crashen bringt, und den goldmarkt zum explodieren. und sich bei beidem damit selbst die eigenen (aus-oder-einstiegs-)kurse zur sau macht. soooo hilflos kann man sein, wenn man zuviel der angeblichen"macht der großbanken" besitzt..... (trader wissen das, und spielen dagegen - die"nörgler offenbar nicht) (oder bloß nicht erfolgreich???)
noch was zu"zertifikaten" oder gold/silber-anteilscheinen: grundsätzlich bei solidem emittenten nix gegen zu sagen, man sollte sich nur darüber klar sein, daß dies ein eindeutiges cash-geschäft ist. also papier gegen papier. den"physical stuff" kriegt man dabei nie in die finger, schongarnicht im krisenfall, siehe deutsche notstandsgesetzgebung. pure böse spekulation also:-)
richtig böse sind immer die"telefonhändler", die (teils auch) gold-zertifikate oder goldkonten (zb. von der schweiz aus) durch (verbotene) anrufe bei privatleuten verkaufen wollen. die konten zum überweisen sind meist offshore - das geld also sofort futsch. nix diskutieren, auflegen (außer man will rausfinden, wie gut geschult die jungs und mädels wirklich sind. aber vorsicht, die sind richtig gut böse...).
das heißeste investment 2002 sind sicherlich bierdosen. für aktuell fast wertlose 2 millionen stück zahlt tritt-ihn ab 1. januar angeblich 1 mio. euro - falls er dann noch dosenpfandminister ist...
prost, t.a.s.
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