- @ boardteilnehmer - fiel mir nicht leicht - kizkalesi, 26.04.2002, 22:36
- Willkommen unter den Schreibern - Taktiker, 26.04.2002, 23:03
- Re: mein beileid wegen des kollegen (im ernst und ohne weitere worte) - tas, 26.04.2002, 23:06
- ich schließe mich an - foreveryoung, 27.04.2002, 08:59
- Komisch, irgendwie war mir gefühlsmäßig Ihr Nickname gleich aufgefallen - Doosie, 26.04.2002, 23:15
- Ich antworte gerne auf Deine Entschuldigungen - Turon, 27.04.2002, 00:21
- Re: @ boardteilnehmer - fiel mir nicht leicht ** Ach, Mönsch, bleibt doch noch.. - Herbi, dem Bremser, 27.04.2002, 00:42
- Bleib! Mein Verständnis und Vertrauen haste, wenn ich so sehe, mit welchen - Kallewirsch, 27.04.2002, 02:17
- Re: Bleib! Mein Verständnis und Vertrauen haste, wenn ich so sehe, mit welchen - Euklid, 27.04.2002, 09:51
- Re: @ kizkalesi - Baldur der Ketzer, 27.04.2002, 20:30
Re: Bleib! Mein Verständnis und Vertrauen haste, wenn ich so sehe, mit welchen
>Aufgaben Ihr so betraut werdet, wäre so manch anderer bestimmt auch zeitweise überfordert. Ich finde die Existens einer Ordnungsmacht notwendig und wichtig. Über die Ausgestaltung kann man immer diskutieren.
>Man vergesse nicht, der Polizist ist draufgegangen, um anderen zu helfen.
>Viele Entscheidungen im Polizistenleben müssen kurzfristig getroffen werden und dass es dann zu Fehlentscheidungen kommt, ist nur normal.
>Eine Fehlentscheidung an der Börse kostet nur Geld (bei einem Analysten das Geld anderer Leute ;-)) eine Fehlentscheidung eines Polizisten kann anderen und ihm das Leben kosten.
>Wir kennen doch Versager, Schwachmaten und Axxlöcher in allen Bereichen des Berufs-Lebens.
>Das Auftreten eines Polizisten ist halt häufig mit einem Eingriff in die Privatspähre oder die Un-rechte eines Menschen verbunden. Dass man sich dadurch keine Freunde macht, ist verständlich. Welcher arbeitende Mensch liebt schon seinen Chef...weil der auch eine Macht ausübt.
>Wo ich gerade dabei bin - unter uns:
>So sehr ich Euklid und andere schätze und ich den Unmut was Überregulierung Steuern u. ä. nachvollziehen kann, was mich persönlich immer wieder stört ist, dass auf den Beamten (was in der überwiegenden Zahl übrigens Angestellte sind) als Machtapparat herumgehackt wird.
>Auswüchse von Einzelnen gibt es bestimmt.
>Ich verweise auf das oben Geschriebene.
>Aber diese Beamten (eher Angestellte) setzen in der Regel nur das um, was von den Politikern auf den diversen Ebenen vorgegeben wird.
>Die Einflußmöglichkeiten der Beamten sind allenfalls im Bereich der politischen Beamten oder auf höchster Ebene möglich. Der allergrößte Teil der Menschen im öffentlichen Dienst ist lediglich zur Umsetzung der Gesetze und anhängenden Vorgaben verpflichtet.
>Ne Geschichte aus meinen eigenen Bereich.
>Wir haben einen neuen Chef, der sich als großer Modernisierer und Entbürokratisierer aufspielt. Dies aber vorab, ohne sich in die Materie nur halbwegs eingearbeitet zu haben. Man meinte, jemand aus der freien Wirtschaft würde besser arbeiten können.
>Er hat noch nicht begriffen, dass auch er die Vorgaben aus der politischen Ebene umzusetzen hat, denn die kann auch er nicht ändern. Er ist vom Macher mehr oder weniger zum Rädchen geworden, hat es aber noch nicht gemerkt.
>Dieser Entbürokratisierer hat so ein (m. E. fast nutzloses Modellprojekt) entwickelt, das jetzt umgesetzt werden soll mit 51(!) unbürokratischen Seiten Vorschriften (DinA4!). Diese dürfen dann die Kollegen (neben anderen ständig wechselnden Modellprojekten umsetzen). Die wissen vor lauter Projekten und wechselnden Vorgaben nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht.
>Nebenbei war noch eine"kleine" Umorganisation zu bewältigen, die gigantische Resourcen geschluckt hat. Jezt ist absehbar, dass diese Umorganisation wieder umorganisiert wird...Vermutlich kommen jetzt auch noch irgendwelche Unternehmensberatungsfuzzis (Andersen, die es nicht mehr lange gibt, und co), die Ihre"tollen" Ideen aus der freien Wirtschaft (überwiegend Leute rauswerfen) auf unseren Laden umsetzen wollen. Diese und andere Ideen werden nicht greifen, da auch diese Berater die Rahmenbedingungen, die von der politischen Ebene vorgegeben sind, nicht ändern können. Aber Leute werden trotzdem abgebaut.
>Dann wird den Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes aus Presse und der politischen Ebene Versagen vorgeworfen. Wenn es Sachen sind, die berechtigt sind, kann ich es ja noch verstehen, aber das werden Dinge (von den oben zitierten Schwachmaten, A... usw.) vorgetragen, die jeder Grundlage entbehren.
> Bei unserem Laden hat sich eine Zeitung hervorgetan, von der ich mir geschworen habe, sie nie nie wieder im Leben zu kaufen, da ich in dem Fall von den falschen Angaben (unwissend oder Vorsatz ist die Frage) des Vorgetragenen weiß. Wie soll es da in anderen Fällen sein?
>Die Politiker, die die ganze Misere ganz überwiegend zu vertreten haben, hacken dann auf der"Bürokratie" rum um vom eigenen Versagen bzw. hektischer erfolgloser Betriebsamkeit abzulenken.
>Ich gebe zu, es läuft auch sehr viel schief in meinem Bereich. Aber der überwiegendes Teil des Versagens ist systemimmanent, aufgrund der Vielzahl von Vorgaben.
>So ist das Leben, aber ich beklage mich nicht, da ich sicher bin, dass viele Betriebe auch von diesen Fuzzis in Grund und Boden gefahren werden und die Mitarbeiter dort dann auf der Straße stehen.
>Ich mache ja nur alle 0,5-1,5 Jahre was anderes, so lange ich noch bezahlt werden kann...Die Rente habe ich schon abgeschrieben.
>So jetzt Schluss mit den Nachgedanken.
>Kalle
Kalle was mich erschreckt war eine Unterhaltung vor kurzer Zeit mit einer Beamtin!
Ich hatte ihr die Frage gestellt ob sie auch eine von der Obrigkeit festgesetzte Steuer in Höhe von 101% durchsetzen würde.
Was meinst Du was für eine Antwort ich bekommen habe?
Natürlich weiß ich daß es auch bei Beamten solche und solche gibt,denn Beamten unterscheiden sich in keinster Weise von anderen Bürgern.
Aber es gibt doch einen kleinen Unterschied.
Durch den fehlenden Druck an Rationalisierung und den bombenfesten Kündigungsschutz haben sic hier Dinge eingeschlichen die in der freien Wirtschaft nicht gingen.
Warum wohl ist bei Beamten der Krankenstand so hoch?
Weil viele Beamten schon die innere Kündigung vollzogen haben und kapitulieren.
Der Krankenstand ist mehr als vier Mal so hoch.
Es sieht also schlecht aus mit dem Gesundheitszustand der Beamtenschaft.
Warum ist der Pensionierungsgrad vor 65 Jahen so enorm hoch?
Auch dies hängt mit der inneren Kündigung zusammen.
Aber jetzt zurück zu der Eingangsfrage:
Die Beamtin beantwortete meine Frage zu den 101% tatsächlich und nicht anders als von mir erwartet mit jawohl sie würde das durchführen!
Es bedarf damit nur noch eines Heilands um Ausschwitz wieder möglich zu machen.
Diese Antwort hat mein Vertrauen in den Staat zutiefst untergraben und in mir ebenfalls die innere Kündigung vollzogen.
Die Polizisten stehen an der Nahtstelle zur Gesellschaft und müssen die Fehlleistungen der Politik ausbaden.
Gruß EUKLID
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