- Guten Morgen - Hat wer Ahnung von MACD und Stochastik? - kizkalesi, 26.04.2002, 09:37
- Falsche Frage gestellt! - Koenigin, 26.04.2002, 11:51
- Ist alles nicht so einfach, denn... - Wolfgang, 26.04.2002, 13:20
- Re: Guten Morgen - Hat wer Ahnung von MACD und Stochastik? - JLL, 27.04.2002, 10:34
Re: Guten Morgen - Hat wer Ahnung von MACD und Stochastik?
So treffsicher ist der MACD nicht. Und vor allem hat er je nach Einstellung der Parameter ein ziemliches Time-Lag. Falls Du ein Programm hast, in dem das möglich ist, dann solltest Du den MACD an Stelle einer Differenz der GDLs als Quotient der GDLs berechnen. Dies hat bei Märkten (wie dem Nemax), die in relativ kurzer Zeit relativ große Strecken zurückgelegt haben, den Vorteil, dass auch das Niveau des MACDs gewisse Abschätzungen über überkaufte bzw. überverkaufte Zustände zulässt.
Nun zur Interpretation:
Der MACD läßt verschiedenste Interpretationen zu, die unterschiedlich hilfreich sind. mit den bloßen Schnittpunkten der beiden Linien kann ich auch relativ wenig anfangen. Ich benutze ihn überhaupt eher als Hintergrundinformation, denn als Signalgeber.
Bei der Quotienten-Darstellung ergeben sich aus dem Niveau der Kurven (Abstand von der Null-Linie) Hinweise auf mögliche Chancen bzw. Risiken. Dies sollte man aber nicht zu sklavisch sehen, denn bei dem"Big One" marschiert der MACD einfach weiter in noch luftigere Höhen oder noch tiefere Tiefen.
Wesentlich hilfreicher als die Standardinterpretation finde ich das Betrachten des Zusammen- und Auseinanderlaufens der beiden Linien. Wenn beide Linien steigen (idealerweise schon über der Null-Linie) sich dann angenähert haben und sich dann wieder aufspreizen, kommt neue Dynamik in eine Aufwärtsbewegung (Umgekehrtes gilt in einer Abwärtsbewegung). Dieses Zusammenspiel kannst Du auch besonders schön im Histogramm, das ja lediglich die Differenz der MACD- und der Trigger-Linie darstellt, verfolgen. Für den Aufwärtstrend bedeutet dies z.B. dass sich das positive Histogramm erneut dynamisch aufweitet (analog Abwärtstrend nur eben Aufweitung nach unten).
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich sehe den MACD nicht primär als Indikator zur Bestimmung von Wendepunkten, sondern als Hinweisgeber, wann ich in einem schon etablierten Trend Positionen verstärken kann.
Schönes Wochenende
JLL
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: