- Interessantes Zitat zur römischen Geschichte... - Boyplunger, 27.04.2002, 13:30
- Auch hier sieht man ganz eindeutig - Turon, 27.04.2002, 14:06
Interessantes Zitat zur römischen Geschichte...
Hi!
Ich lese gerade „Größe und Niedergang Roms“ von G. Ferrero zum zweitenmal. Dabei ist mir folgende Passage besonders aufgefallen. (Beim ersten Lesen ist die mir irgendwie untergegangen, aber dank Dottore ist man für solche Geschichten hellhöriger geworden.)
...machten alle und jeder und das war die unmittelbarste und zweifelloseste Folge dieses allgemeinen Taumels, auf dieses künftige Gut (Anm. die sicher geglaubten Eroberungen) hin Schulden. Allgemein wurde leicht Kredit gewährt und ebenso leichten Herzens Schulden gemacht. Hatte man Geld zur Verfügung, so lieh man es her, und brauchte man es, so machte man Schulden. Der ganze italische Wirtschaftskörper war ein unlösbares Wirrsal von Schulden und Guthaben geworden, von syngraphae, wie man damals die Kreditscheine nannte, die beständig ein Gegenstand des Tausches und Handels waren, wie heutzutage die Schuldverschreibungen oder Wechsel, weil bei dem Mangel an Barmitteln und den häufigen Wertschwankungen die allzu häufige Auszahlung die schwersten Schäden mit sich gebracht hätte. Wer Geld brauchte, suchte an einen Geldmann die Guthaben, die ihm andern Personen gegenüber zustanden, zu verkaufen und der Kapitalist eskomptierte den Schein, selbstverständlich mit einem Abzug, dessen Höhe sich nach der Güte des Scheines, den Bedürfnissen des Gläubigers und der Lage des Geldmarktes richtete...
Die Geschichte spielte sich ca. - 60 ab. Bis weit in die fünziger Jahre lief eine gewaltige Aufschuldungsrunde, begründet auf ein gewaltiges Vertrauen in die Zukunft, welches wiederum auf die riesigen Eroberungen, welche man schon so gut wie sicher in der Tasche zu haben meinte, begründet lag. Keine 15 Jahre später war dann Bürgerkrieg...
Es sind übrigens noch einige Exemplare für vergleichsweise wenig Geld zu haben.
Gruß b.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: